Montag, 17. Juli: Tattoos und Emojis

Stechende Kunst und gelbe Gefühlsausbrüche

An diesem Montag, 17. Juli 2023, gibt es wieder einmal fast ein Überangebot an Aktionstagen. So richtig überzeugt dabei wäre ich allerdings nur beim „Internationalen-Umarmt-Eure-Kinder-Tag“ (Global Hug Your Kids Day) – und da gibt es das Problem, dass die (erwachsenen) Jungs nicht mehr so wirklich Wert auf solch handfeste Demonstrationen der Zuneigung legen.

Gar nichts anfangen kann ich persönlich mit dem „Tattoo-Tag“.  Wenn ich manche Zeitgenossen und -genossinnen sehe, die meinen, ihre Haut als Leinwand nutzen zu müssen, hege ich Zweifel, dass das immer eine gute Idee war. Augen auf bei der Wahl des Tattoos – und eventuell auch ein klein wenig an morgen denken.

Die Auswahl an Motiven, die man sich schmerzhaft aufbringen lassen kann, ist schier unendlich. Und es gibt sozusagen eine eigene Kreativabteilung. Martin Ficek wird von seinem Verlag als „frisches, hoch talentiertes Blut, das die Tattoo-Szene belebt“, vorgestellt. Das Cover von „Martin Ficek. Tattoo Vorlagen“ sieht jedoch eher aus, als wäre der Zwerg einem meiner Computer-Rollenspiele entsprungen.

Und dann ist heute auch noch der „Welt-Emoji-Tag“ (World Emoji Day). Ohne Grinse- oder Heule-Männchen scheinen viele Mitmenschen mittlerweile selbst einfachste Nachrichten nicht mehr zu verstehen. „Die Welt erklärt in Emojis“ ist immerhin absolut gendergerecht unterteilt in „Der Tag eines Mannes“ und „Der Tag einer Frau“. Wobei man natürlich kritisch anmerken könnte, ob der Männertag unbedingt oben stehen musste…

Noch flink zwei mehr oder minder wichtige Daten: Am 17. Juli 1955 öffnete im kalifornischen Anaheim das Disneyland seine Pforten. „Walt Disney’s Disneyland“ ist eine sich über 656 Seiten erstreckende „verschwenderisch bebilderte Chronik“.

Sehr viel bedeutsamer: Am 17. Juli 1841 wurde in Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland gegründet. „Die Geschichte der Feuerwehr“ wird dokumentiert in „Fotografien aus zwei Jahrhunderten“ von Hajo Brandenburg, Historiker und Leiter des Feuerwehrmuseums Schleswig-Holstein.

Und dann wurde heute vor 67 Jahren einer meiner Lieblings-Kino-Komödien-Schmachtfetzen in den USA uraufgeführt: „Die oberen Zehntausend“ (High Society) mit Bing Crosby, Grace Kelly, Frank Sinatra, Celeste Holm und Louis Armstrong, dazu Musik von Cole Porter.  Der Film basiert auf dem Broadway-Bühnenstück „The Philadelphia Story“ (engl.) aus dem Jahr 1939 von Philip Barry, das bereits 1940 von George Cukor als „Die Nacht vor der Hochzeit“ verfilmt wurde.

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Samstag, 1. Oktober: Der Kaffee ist fertig

Kalter Kaffee mit Maracujasaft

Noch nicht ganz wach, doch schon habe ich zwei Aktionstage an diesem Samstag, 1. Oktober 2022, zünftig begangen: Heute ist der „Tag des Kaffees“. Und ohne geht morgens gar nichts. Aktionstag hin oder her.

Wobei ich etwas irritiert ob der Tatsache bin, dass die Datenbank der „Kuriosen Feiertage“ heute gleich zwei Kaffee-Festtage führt. Da wäre zunächst der „Internationale Tag des Kaffees“ (International Coffee Day), der zwar jünger als der „Tag des Kaffees in Deutschland“ ist, diesen aber sozusagen terminlich schluckte.

Deutschlands Kaffeeverband (ext.) feiert seinen bundesweiten Tag bereits zum 17. Mal (seit 2006), während international erst 2015 durchgestartet wurde. Andererseits tut eine gewisse Internationalität gut, wenn man beim Gewinnspiel des Kaffeeverbandes absahnen will: Es wird ein Name für einen Drink gesucht. Natürlich auf Kaffeebasis.

Die Teilnahme musste ich mir allerdings erst via Google erschließen, konnte ich doch mit „Cold Brew“ nicht wirklich was anfangen: „Cold Brew und Maracujasaft verfeinert mit einem Schuss Vanillesirup und einem Spritzer Zitrone – das Ganze auf Eis serviert.  Der perfekte Energie-Kick am Vormittag und ein köstlicher Sundowner am Abend.

„Cold Brew“ erinnert mich an Toshikazu Kawaguchis „Bevor der Kaffee kalt wird“, ein bereits millionenfach verkauftes Buch über ein japanisches Café, in dem Zeitreisen mit begrenzter Dauer möglich sind – bis der Kaffee kalt ist. Womit der belesene Nachwuchs schon mal weiß, dass Feuerwehrleute kaum auf Zeitreisen gehen können: „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“.

In meinem Bekanntenkreis trinken alle den Kaffee heiß (und ganz sicher ohne Maracujasaft). Dafür aber viel. Wodurch wir dazu beitragen, Kaffee zum liebsten Getränk der Deutschen zu machen. Pro Kopf und Jahr schlucken wir rund 160 Liter weg. Damit liegt der Kaffee noch vor Wasser und Bier.

Wer sich dem Thema grundsätzlich und umfassend nähern will greift zu „Das Kaffee-Buch“. Laut Verlagswerbung erfährt man darin alles über „Sorten, Anbaugebiete, Barista-Wissen und Rezepte aus der ganzen Welt“. „FAQ Kaffee“ ist ein weiteres Werk überschrieben, das als „Handbuch der Kaffeewelten“ gepriesen wird. Wobei FAQ allerdings nicht für „frequently asked questions“ (häufig gestellte Fragen) steht, sondern für „Fragen, Antworten, Quintessenzen“.

Ich hole mir jetzt noch eine Tasse. Und ich denke an den nicht gerade gesunden Buchtitel „Kaffee und Zigaretten“. Es soll das „persönlichste Buch“ des Bestsellerautors Ferdinand von Schirach sein. Ganz lange gehörten Kaffee und Zigaretten auch für mich zusammen. Jetzt locken mich die Glimmstängel schon lange nicht mehr. Wohl aber der lockende Werberuf: „Der Kaffee ist fertig…“.

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