Dienstag, 9. Januar: Bestseller im Blick

Die Lieblinge der (zahlenden) Leserschaft

Nicht immer unbedingt den besten, aber den bestverkauften Büchern des vergangenen Jahres soll an diesem Dienstag, 9. Januar 2024, unser Interesse gelten. Ein kleiner, aber mehr als feiner Unterschied.

In meiner persönlichen Hitliste 2023 finden sich beispielsweise nur ganz wenige Titel aus den Spiegel-Bestsellerlisten. Was auch daran liegt, dass ich ein nostalgisches Lesejahr hatte. Manch Schmöker zierte meinem Nachttisch schon in Jugendjahren. Und da auch die „Nero Wolfe“-Krimis von Rex Stout schon länger in meinem Bücherregal stehen, hatte ich vergleichsweise wenig Einfluss auf die Spiegel-Bestsellerlisten des vergangenen Jahres.

Bei denen finden sich auf den Siegertreppchen überwiegend sehr bekannte Namen wieder. In der Rubrik Hardcover Belletristik landet Sebastian Fitzek mit „Die Einladung“ auf dem ersten Platz, gefolgt von Harry Whittaker (Lucinda Riley) mit „Atlas – Die Geschichte von Pa Salt“ dem Finale der „Sieben-Schwestern“-Reihe.

Am beachtlichsten (und absolut verdient) ist der dritte Rang, den Bonnie Garmus mit „Eine Frage der Chemie“ belegt. Sozusagen ein „Langzeiterfolg“, den im Jahr 2022 war dem Titel sogar der erste Platz beschieden. Sehr empfohlen hat den Roman in den Lesetipps der BÜCHER-HEIMAT auch Bettina Luis.

Unter den Sachbüchern schaffte es in den Spiegel-Bestsellerlisten doch tatsächlich Prinz Harry einmal aus der „Reserve“ und sicherte sich den ersten Platz. Gegen royalen Klatsch und Tratsch kam der „Zauber der Stille“, dem Florian Illies das Wort schrieb, nicht an. Ebenso wenig wie Dirk Oschmann mit „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“.

Die Vielzahl an Bestsellerlisten macht es leider ziemlich schwierig, herauszufinden, welcher Autor (oder welches Buch) alles in allem ganz vorn in der Leser-/Hörer-Gunst lag. Über alle Buchtypen hinweg landete im vergangen Jahr Sebastian Fitzek gleich einen „Doppelpack“: Sein Roman „Elternabend“ war als Paperback das meistverkaufte Buch 2023 überhaupt. Gefolgt auf Platz 2 von der Hardcover-Ausgabe von Fitzeks Thriller „Die Einladung“. Der Bronzeplatz blieb für „Atlas – Die Geschichte von Pa Salt“ von Riley/Whittaker.

Ohne Fitzek ging es auch im Jahr 2022 bei den Top-Sellern aller Buchformen nicht ab. Allerdings schaffte der Seriensieger es mit „Mimik“ seinerzeit „nur“ auf Rang 3. Die Spitzenplätze blieben Autorinnen vorbehalten. Mit „Der Gesang der Flusskrebse“ legte Delia Owens das meistverkaufte Buch 2022 vor und verwies damit (dank günstigerer Taschenbuch-Ausgabe) Bonnie Garmus mit „Eine Frage der Chemie“ auf den zweiten Platz.

Wer alle Spiegel-Bestsellerlisten durchstöbern will, wird beispielsweise hier fündig. Sozusagen eine Alternative bieten die Jahresbestseller des BÜCHER-HEIMAT-Partners Genialokal.

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Markus Weber über „Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht“

Markus Weber über „Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht“

Ronen Steinke:

Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht

Vor 60 Jahren, im Dezember 1963, begann der erste Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main, der nach Jahren des Schweigens den Holocaust wirksam in die deutsche Öffentlichkeit brachte. Initiiert worden war der Prozess vom hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer.

Ronen Steinke, Jurist und Redakteur der Süddeutschen Zeitung, hat mit diesem Buch eine „exzellente Biografie“ (Die Zeit) vorgelegt, die einen der bedeutendsten Juristen der Nachkriegszeit einer breiten Leserschaft bekannt macht. Gegen Widerstände einer Justiz, die noch weitgehend bestimmt war von alten Seilschaften und durch Juristen, die in der NS-Zeit Unrechtsurteile gefällt hatten, wusste er sich durchzusetzen – auch wenn er oft das Gefühl hatte außerhalb seines Büros in „Feindesland“ zu sein.

Schon in seiner ersten Stelle nach dem Krieg als Generalstaatsanwalt in Braunschweig trug er wesentlich dazu bei, den Widerstand gegen Hitler zu rehabilitieren und das Recht bzw. die Pflicht zum Widerstand gegen ein Unrechtsregime zu untermauern. In seiner Frankfurter Zeit war er, neben dem Auschwitz-Prozess, maßgeblich bei der Ergreifung von Adolf Eichmann durch den israelischen Geheimdienst beteiligt.

Selbstverständlich werden auch Kindheit und Jugend in einer jüdischen Familie und seine Bildungsjahre dargestellt sowie sein frühes Engagement als Richter, der sich für humane Reformen der Justiz einsetzte. Als die Nazis an die Macht kamen, konnte er nach einigen Monaten Gefangenschaft im Konzentrationslager nach Skandinavien emigrieren. Von dort aus kam er 1949 zurück nach Deutschland, um beim Aufbau der Demokratie mitzuwirken.

Der journalistische Stil von Ronen Steinke macht das Buch gut lesbar und lässt ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden.

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Ronen Steinke: Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht. Mit einem Vorwort von Andreas Voßkuhle, Piper Verlag 2015, ISBN 978-3492307093, 352 Seiten, 14,00 Euro.

Zwei Veranstaltungen rund um Fritz Bauer

Zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ planen pax christi Nordharz  und der Harzburger Geschichtsverein Veranstaltungen zum Gedenken an Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Am Holocaust-Gedenktag selbst, also am Samstag, 27. Januar, lädt pax christi in das Haus der Kirche, Lutherstraße 7, in Bad Harzburg ein. „Ihr hättet Nein sagen müssen“ ist die Veranstaltung überschrieben, die mit Texten, Bildern und Musik an Fritz Bauer und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen erinnern soll. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Karsten Krüger (Orgel), Bernd Dallmann (Saxophon) und Klaus Wittig (Bass). Beginn der Veranstaltung ist am Samstag, 27. Januar, um 18 Uhr im Haus der Kirche.

„Demokratie braucht Demokraten – daher bin ich zurückgekehrt“. Dieses Zitat des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer (1903-1968) ist der Einladung zu einer gemeinsamen Veranstaltung des Harzburger Geschichtsvereins und der pax christi Basisgruppe Nordharz vorangestellt. Prof. Gerd Biegel wird am Dienstag, 30. Januar, um 17 Uhr im Bündheimer Schloss zu Person und Wirken Fritz Bauers sprechen.

Montag, 8. Januar: Kurz und knapp

Always Look On The Bright Side Of Life

Oops, I did it again… an einem faulen Wochenende habe ich an diesem Montag, 8. Januar 2024, gleich zwei Termine schlicht vergessen. Das „bebücherte Kalenderblatt“ gibt es heute daher als Mini-Ausgabe.

Immerhin mit einem regionalen Eintrag zum Einstieg: Heute vor 78 Jahren (1946) erschien die Braunschweiger Zeitung nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals. Wie viele andere Blätter als Lizenzzeitung, also mit dem Segen einer alliierten Militärregierung.

Zur gleichen Zeit gingen auch die „Zeit“ und der Springer-Verlag an den Start, Rudolf Augstein folgte mit dem „Spiegel“ ein Jahr später. Unsere Goslarsche Zeitung kooperierte 1949 mit anderen Blättern, um als Zeitungsring Südniedersachsen einen eigenen überregionalen Teil herauszugeben. Wer tiefer eintauchen will, verfolgt die „Deutsche Pressegeschichte“ (eBook) von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Stolperten wir gestern über die „albernen Gangarten“, so landen wir heute prompt schon wieder ein Monty Python. Mit Graham Chapmann kam heute vor 83 Jahren (1941) eines der produktiven Mitglieder der Komikertruppe zur Welt.

Weltbekannt wurde er allerdings nicht als Schriftsteller, sondern als Schauspieler mit der Hauptrolle in „Das Leben des Brian“ (DVD) – „Always Look On The Bright Side Of Life“ (auch wenn den Hit Eric Idle schrieb).

Heute vor 80 Jahren (1944) kam der US-amerikanischer Fantasy-Schriftsteller Terry Brooks zur Welt. Eine riesige Fangemeinde erschrieb er sich mit den „Shannara“-Chroniken. Deren erster Teil „Das Schwert der Elfen“ liest sich zwar, als habe Brooks bei Tolkiens „Herr der Ringe“ zumindest gespickt, mit dem zweiten Teil „Die Elfensteine von Shannara“ jedoch hatte Brooks seinen Stil gefunden.

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Aus dem Leben einer Pflegekraft erzählt Sandra Kunstmann

Kündigen können Sie dann immer noch

„Lesen sie mich durch – kündigen können sie danach immer noch“, so lautet der ungewöhnliche Untertitel eines Buches, in dem die Bad Harzburgerin Sandra Kunstmann aus ihrem Leben als Pflegekraft in der Zeitarbeit erzählt:

Sie möchten jetzt ausrasten. Nichts läuft so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Egal was Sie anpacken, es wird heute nix. Vergessen Sie es einfach.

Diese Tage im Beruf kennen wir alle. Nur sollten wir dann gleich am großen Ganzen zweifeln und alles hinwerfen? Müssen es immer ein Jobwechsel, eine Dauerkrankschreibung oder eine Schwangerschaft sein, um dem ganzen vermeintlichen Irrsinn zu entfliehen?

Wäre es nicht auch möglich, die ganze Misere aus einer anderen, frischeren Perspektive zu betrachten? Ich denke, dass das möglich ist. Hierzu lade ich Sie in meine gelebte Praxis als Altenpflegerin mit all ihren Tücken und Hindernissen ein.

Ich nehme Sie mit in meine Welt „kurz vor`m Ausrasten“ – und was mir hilft, dabei nicht straffällig zu werden :-). Ich habe eine Mischung an selbst erlebten Praxiskatastrophen für Sie zusammengestellt, die ich als Zeitarbeitnehmerin täglich in den unterschiedlichen Einrichtungen erhalte. Auch Situationen aus meiner Ausbildungszeit habe ich für Sie notiert.

Rücken Sie Ihren Stuhl zurecht, lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie.

Sandra Kunstmann über sich:

Ich wurde 1983 in Halle/Saale geboren und hatte mich nach dem Abitur für eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin entschieden. Später folgten noch ein Bachelor-Studium in Pflege sowie ein Masterabschluss (Master Pädagogik der Pflege- und Gesundheitsberufe). Über neue Entwicklungen gelangte ich wieder in meinen Ausbildungsberuf, in dem ich seit mehreren Jahren in der Zeitarbeit tätig bin. Eine Weiterqualifikation halte ich immer für möglich.

Donnerstag, 30. Mai 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

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Sandra Kunstmann: „Aus dem Leben einer Pflegekraft in der Zeitarbeit“, BoD, 86 Seiten, ISBN 9783751900973, Preis: 20,00 Euro.

Sonntag, 7. Januar: Wahre Himmelshelden

Alte Steine und alberne Gangarten

Himmelwärts sollten unsere Blicke an diesem Sonntag, 7. Januar 2024, gehen. Es ist ein Datum für Weltraumhelden. Womit nicht US-Milliardäre gemeint sind, die eine Rakete nach der anderen ins All feuern. Es geht um die fiktiven, aber wahren Helden auch meiner Jugend.

Ihr Platz war nicht allein in den unendlichen Weiten des Weltalls, sondern vor allem auf den bunten Seiten der Comic Strips. Und dann auch in Radio-Hörspielen und Film- und Fernsehadaptionen. Heute vor 95 Jahren (1929) eroberte „Buck Rogers“ (engl.) als erster Science-Fiction-Comic als „daily strip“ die Tageszeitungen der USA.

Auf diesen ersten abgehobenen Helden folgten viele weitere bis in die epische Star Wars-Saga hinein. Ein früher Nachfolger ging heute vor 80 Jahren (1934) an den Start. Der Comiczeichner Alex Raymond schwamm sehr erfolgreich auf der Erfolgswelle mit. Sein „Flash Gordon“ startete in Band 1 übrigens „Auf dem Planeten Mongo“.

Heute steht in den kuriosen Kalendern der Vereinigten Staaten auch noch der „Tag der Fossilien und alten Steine“ (OId Rock Day). Den könnten wir eigentlich übernehmen, denn auf dem Feld hat der Harz ja auch einiges zu bieten.

Ich persönlich bin da allerdings eher blind, staune immer wieder, was meine Begleiter so alles am Wegesrand entdecken. Wer die „Spuren des Lebens“ lesen lernen will, könnte zu „Fossilien“ greifen, Band 69 der bekannten „Was ist was“-Reihe.

Meine geringen Entdeckerqualitäten könnten allerdings auch damit zu tun haben, wie ich durch die Weltgeschichte schlurfe. Mit dieser Fortbewegungsart könnte ich ohne Frage beim durch Monty Python inspirierten heutigen „Internationalen Tag der albernen Gangarten“ (International Silly Walks Day) reüssieren.  

Und ich wäre sicher ein Super-Beispiel für die „Identifizierung von Menschen anhand ihrer Gangart“. Für die wissenschaftliche Abhandlung stellt unsere Art, von A nach B zu kommen, soetwas wie einen „Bewegungsfingerabdruck“ dar. Wir sollten nachlesen, was in „The Complete Monty Python’s Flying Circus: All the Words” (engl.) der “minister of silly walks” dazu zu sagen hat.

Schlussendlich habe ich mich (auch nach einem Blick aus dem Fenster in den grauen Harzer Himmel) für eine andere Art der Fortbewegung entschieden. Ich bleibe in meinem Lesesessel und folge Jean Pauls Erkenntnis: „„Lesen heißt wandern gehen in ferne Welten“ (Lesezeichen). Auf einen Geburtstag wollen wir heute noch hinweisen, obwohl es beim Jubilar nicht um einen Literaten geht. Sein 31. Wiegenfest (1993) feiert Popstar Nico Santos. Und das ist eine Anmerkung wert, denn der Singer-Songwriter eröffnet am 2. August auf der Rennbahn am Weißen Stein das Yellow Jockey Open Air (ext.). Einen Tag später wird Wincent Weiss ins Rennen geschickt und das Finale am 4. August bespielen „The Boss Hoss“. Tickets sind schon zu haben.

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Samstag, 6. Januar: Frauen im Fokus

Weihnachtshexen und helfende Männer

Wir verabschieden uns an diesem Samstag, 6. Januar 2024, dem Tag der Heiligen Drei Könige, von der Weihnachtszeit und aus den Rauhnächten. Es ist auch der Start in das erste komplette Wochenende des Jahres 2024.

Europaweit wird das Ende der Rauhnächte heute auch durch den „Tag der Frau Holle“ markiert. In Irland stehen alle Frauen bei „Nollaig na mBan” (Women’s Christmas oder Little Christmas) im Fokus. Und in Italien wird die Nacht der Weihnachtshexe La Befana begangen.

Was in Irland so emanzipatorisch daherkommt, ist eher das machohaft angehauchte Gegenteil. Beim „Big Christmas“ fällt im Haushalt viel Arbeit an, die erledigen die Frauen. Das heutige „Little Chistmas“ fällt auch mit Blick auf die Aufgaben deutlich kleiner aus, da übernehmen die irischen Männer – für einen Tag.

Obwohl die traditionelle Rollenverteilung rund um Beruf, Kinder und Küche zum Glück immer mehr ins Wanken geraten ist, stehen die irischen Männer mit ihrer Sichtweise offenkundig nicht allein. In zwei Tagen feiern die Griechen Yinekokratia. Auch dies ein „Fest der Frauen“, die an diesem Tag von Hausarbeiten entlastet werden sollen…

In Italien hatte heute Nacht eine Frau besonders viel zu tun: La „Befana, die Weihnachtsfrau“, wird auch die Weihnachtshexe genannt und ist eine Art verspäteter Nikolaus. Der Sage nach hat sie die Geburt Christi verpasst und fliegt nun auf der Suche nach ihm von Haus zu Haus. Brave Kinder bekommen Süßigkeiten, böse Kinder (nicht näher benannte) Strafen.

Die Märchenwelt der Brüder Grimm könnte uns am heutigen „Tag der Frau Holle“ leicht in die Irre lenken. Die Sagengestalt der Frau Holle ist weit mehr als eine bettenausschüttelnde Schneebringerin. Sie gilt als himmel- und erdumspannende Muttergöttin, die sich nach den Jahreszeiten wandelt.

Am 6. Januar endet der Zyklus und ein neuer beginnt, dann wird traditionell der immergüne Weihnachtsbaum abgeschmückt und zeigt sich Frau Holle in ihrer dreifachen Gestalt: als Jungfrau, als erwachsene Frau und als weise Alte. „Das Mysterium der Frau Holle“ will nach eigenem Bekunden über „das Märchen, die heiligen Orte, den Mythos, die Botschaft“ aufklären.

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Carsten Kiehne erzählt über „Sagenhaftes Glück“

Dem Glück auf die Sprünge helfen

„Was bedeutet Glück?“, fragt Carsten Kiehne, einer der renommiertesten Sagenerzähler Deutschlands, am Donnerstag, 22. August 2024, in der BÜCHER-HEIMAT. Und er liefert selbstverständlich auch Antworten, indem er aus seinem Buch „Sagenhaftes Glück“ erzählt.

In dem Buch sind 30 wundersame Sagen enthalten, die aufzeigen, wie Menschen in alten Tagen ihrem Glück auf die Sprünge halfen: zum Beispiel galt ein reines Herz als unerlässlich, um sein Glück zu schmieden. Mit welchen Ritualen lösten unsere Ahnen Ängste und Sorgen? Welche Kraftorte im Harz helfen das Glück zu suchen und zu finden? Welche Empfehlungen geben die Sagen zum richtigen Wünschen; wie nutzt man dafür die Macht der Gedanken?

Dieser Glücks-Sagenabend in der BÜCHER-HEIMAT, so Carsten Kiehne, garantiert Freudentränen und einige Aha-Effekte!

Wer mehr über Carsten Kiehne und seine Bücher wissen möchte, wird auf www.sagenhafter-harz.com fündig.

Donnerstag, 22. August 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Freitag, 5. Januar: Gefiederte Freunde

Dampf machen vor Vogelzählung

Der Blick sollte von diesem Freitag, 5. Januar 2024, an und über das Wochenende in den eigenen Garten gerichtet sein. Die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ steht zum 14. Mal an.

Wieder ruft der NABU dazu auf, in diesem Zeitraum eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Ein Info-Faltblatt und Meldebogen hält der NABU auf seiner Website (ext.) vor.

Wer präziser sein will, findet reichlich Bücher: „Einfach Vögel“ verspricht, dass man nach der Lektüre „100 Arten ganz leicht erkennen“ kann. Wozu „150 farbige Abbildungen“ dienen sollen. „Der Feder-Führer“ hilft sogar weiter, wenn nur noch eine Feder als Hinterlassenschaft vorhanden ist. Mit dem Buch soll man die „Vögel Mitteleuropas an ihren Federn erkennen“.

Was mich in mehrfacher Hinsicht an Friedrich Schiller und sein „Lied von der Glocke“ erinnert. Zum einen, wegen des Zitats „Ein süßer Trost ist ihm geblieben: Er zählt die Häupter seiner Lieben (…)“, zum anderen, weil das Werk eines der großen „Geflügelte Worte“-Lieferanten ist – was auch zum Vogel-Thema des Tages passt…

In USA ist heute sogar der „Tag des Vogels“ (National Bird Day), den mehrere Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen haben. Doch die gefiederten Freunde können sich in unseren Breiten auch ohne Aktionstag auf viele treue Fans verlassen. Meine Frau gehört dazu, was uns unter anderem eine Vogelstimmen-Uhr bescherte.

Auf eine Erfindung, die die Welt veränderte, erhielt James Watt heute vor 255 Jahren (1769) ein Patent: die Dampfmaschine. Irgendwann hatte ich das Thema auch mal im Schulunterricht. Mit dem Stichwort jedoch verbinde ich allein den vor 80 Jahren (28. Januar 1944) uraufgeführte Film „Die Feuerzangenbowle“ (DVD) nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl.

Die Wissensvermittlung durch den Gymnasialprofessor Bömmel ist einfach unschlagbar: „En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, da kömmt de Dampf rein. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“ Wer es gern etwas inhaltsschwerer haben möchte, greift zur „Geschichte der Dampfmaschine“.

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Donnerstag, 4. Januar: Mandarin und Mandarine

Beim Schaltjahr nicht geschaltet

Dass ich einen Fehler gemacht habe, dämmert mir beim Schreiben des heutigen Datums: Donnerstag, 4. Januar 2024. Die 4 animierte mich zu einem innerfamiliären Besserwisser-Exkurs über Schaltjahre, die bekanntlich stets durch 4 teilbar und damit identifizierbar sind. Was auf 2024 fraglos zutrifft. Womit meine gestrige Rechnung, als ich von 355 Tagen bis Heiligabend sprach, erneut meine mangelhaften Mathekenntnisse entlarvte.

Da ich den 29. Februar 2024 in meiner Rechnung unterschlagen hatte, waren es gestern 356 Tage und sind es von heute an noch 355 Tage bis zur Bescherung unterm Weihnachtsbaum. Und die nächste Silvesterfeier steht in 362 Tagen an.

Wenden wir uns erfreulicheren Themen zu. Heute ist der bundesweite Tag der Mandarine. Citrus reticulata, wie der wissenschaftliche Name lautet.  Ich liebe die kleinen Zitrusfrüchte, weil sie in der Regel einfacher zu pellen als die meisten Apfelsinen sind. Und man kann schnell mal ein paar erfrischende Mandarinen nebenbei verputzen.

Die Datenbankenabfrage nach Mandarinen-Büchern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT war allerdings eher unbefriedigend. Die Wortähnlichkeit mit chinesischer Sprache Mandarin und den ebenso genannten alten chinesischen Beamten macht die Recherche schwierig.

„Die Insel der Mandarine“ ist folgerichtig ein im alten China spielender Kriminalroman. Und obwohl „Mandarine“ (engl.) mit dem leckeren Obst auf dem Cover aufwartet, hat auch dieses Werk wenig mit der Zitrusfrucht zu tun, es handelt sich um ein schwarzhumorigen Politroman. Und die Abhandlung über die “Kinnow-Mandarine” (Citrus reticulata Blanco) dürfte wohl nur Fachleute fesseln. Es geht um „Nach-Ernte-Management (…) zur Verlängerung der Haltbarkeit“.

Heute vor 63 Jahren (1961) erschien der letzte Band des von den Brüdern Grimm 123 Jahre zuvor begonnenen Deutschen Wörterbuchs. Für alle, die riesiges Interesse (und einen großen Geldbeutel) haben: Die „Geschichte des Grimmschen Deutschen Wörterbuchs 1863-1908. Teil 1 und 2“ enthält als eBook „Dokumente zur Entstehung und Rezeption des DWB vom Verlagswerk zum Akademieunternehmen“ auf stolzen 2173 Seiten. Wer nur im DWB stöbern möchte, wird online beispielsweise bei der Uni Trier fündig.

Gleich einen doppelten Schlusspunkt setzten am 4. Januar 1970 die Beatles. Sie beendeten die Aufnahmen zum Album „Let It Be” (2CD Deluxe) – und ihr Band-Dasein. “Let It Be – das letzte Album der Beatles” verfolgt die 15-monatige Entstehungsgeschichte des Albums, das auch dazu beitrug, dass es die Beatles auf unglaubliche 132 Wochen an der Spitze des Billboard-Charts bringen.

Dies wiederum relativiert die Meldung, dass Taylor Swift mit 68 Wochen an Elvis Presley (67 Wochen) vorbeizog und nun die erfolgreichste Solokünstlerin ist. Bis in Beatles-Sphären hat sie noch gut zu tun, was „Taylor Swift. Ihre Musik, ihr Leben.“ (Bild-Biographie mit mehr als 130 Fotos) nicht minder faszinierend macht.

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Dienstag, 2. Januar: Den Wald meiden

Am Waldmännchentag hilft auch der Knigge nicht

Alle Jahre wieder bitte ich Anfang Januar vorbeugend um Verzeihung, denn „mit Ansage“ werde ich wieder mehrfach die Jahresangabe „2023“ verwenden. Zumindest heute sollte das nach diesem Einstieg nicht passieren: Wir haben Dienstag, 2. Januar 2024.

Eine besondere Tücke stellt der Jahreswechsel auch bei den Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ da. Auf der Suche nach runden Jubiläen, die kleine Geschichten hergeben könnten, ist der Blick nach zwölf Monate in 2023 auf die Jahres-„Endziffern“ 3 und 8 geeicht. Ich werde mir einen Zettel an den Monitor hängen: 4 + 9.

Wer heute in den Wald geht, sollte vorsichtig sein. Nicht, oder zumindest nicht allein wegen eventuell umstürzender Bäume. Heute ist „Waldmännchentag“, in manchen Regionen auch „Schlägelstag“. Vor allem in der hessisch-thüringischen Grenzregion, im Hainich und im Eichsfeld geht der (Aber-)Glaube um, am 2. Januar solle der Wald gemieden werden.  

Andernfalls drohe eine Begegnung mit dem Waldmännchen (Kobold), das sich in seiner Winterruhe gestört fühlen könnte. Und da Naturgeister als unberechenbar gelten, müssen Störenfried mit Rache rechnen. Wer sich sicher im Lesesessel informieren will, wandelt im  „Geheimnis Wald! – Im Reich der Naturgeister“ mit dem „Förster, Seher und Mystiker Sam Hess auf den Spuren der Feen, Elfen und Devas“. Und „Der Naturgeister-Kalender 2024“ gewährt einen Überblick „Tag für Tag“.

Seit dem 15. Jahrhundert gibt es den „Schlägelstag“ als Variante. Bergarbeiter sollten demnach heute die Minen meiden, wollen sie sich nicht mit den Untertage-Naturgeistern anlegen.

Womit wir bei den runden Jahrestagen wären – wenn wir noch in 2023 wären: Heute vor 46 Jahren (1978) gingen in der ARD erstmals die „Tagesthemen“ an den Start und strahlte das ZDF die erste Ausgabe des „heute-journals“ aus.

Trotz aller „Lügenpresse“-Krakeeler für mich gute Nachrichten. Sollte es die öffentlich-rechtlichen Sender nicht geben, man müsste sie meiner Meinung nach erfinden. Sachliche Berichterstattung und hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen zum Glück noch 66 Prozent der Bundesbürger den Formaten.

Wer mehr darüber wissen will: In „Tagesschau und Co.“ schildert eine Ex-Mitarbeiterin, wie die Redaktionen Nachrichten machen. Und einen detaillierteren Blick werfen Klaus Kamps und Miriam Meckel auf die „Fernsehnachrichten“ und „Prozesse, Strukturen, Funktionen“.

Falls man mit beispielsweise über dieses Thema mit anderen Menschen in Streit gerät, hätten wir auch noch einen Buchtipp (der ebenfalls in 2023 rundes Jubiläum hatte): Heute vor 236 Jahren (1788) erschien erstmals Adolph Freiherr von Knigges „Über den Umgang mit Menschen“ – in dieser Ausgabe standesgemäß in Leinen mit Goldprägung.

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