Freitag, 16. Juni: Spannung pur

Schockmomente dank Hitchcock und Fußball

Ich liebe Psycho-Thriller – bin aber leider ein ausgemachter Feigling. Was mit schon ewig bei einem Film gruselige Probleme bereitet, der an diesem Freitag, 16. Juni 2023, exakt 60 Jahre alt wird: „Psycho“.

 Das Meisterwerk von Alfred Hitchcock nach dem Roman „Psycho“ von Robert Bloch startete am 16. Juni 1960 in den US-amerikanischen Kinos und sorgte für lange Schlangen an den Kinokassen. Dazu beigetragen hatte der Umstand, dass eine aufwändige Werbekampagne (auch schon mit schönen Schockeffekten) die Spannung angefeuert hatte.

Die Szene, in der die weibliche Hauptfigur unter der Dusche erstochen wird, zählt zu den bekanntesten und meistzitierten Szenen der Filmgeschichte. Und auch die von Anthony Perkins verkörperte Figur des Serienmörders Norman Bates erlangte Berühmtheit. Wer nicht genug bekommen kann, wählt die „Psycho Collection I-IV“.

Bei Hitchcock-Filmen grübele ich häufig, wie der Regisseur das wohl bewerkstelligt haben mag. Was offenkundig auch andere und darunter einen weiteren großen Regisseur beschäftigte. In dem Interview-Buch „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“  antwortet Hitchcock auf 500 Fragen von Francois Truffaut. Das Ergebnis ist das „vielleicht aufschlussreichsten Filmbuch überhaupt, eine Hommage an Hitchcock und an das Filmemachen“.

Fußball ist im Idealfall ja mindestens so spannend wie ein Hitchcock-Thriller. Oder sollte es sein. Wobei die deutschen Fans aktuell in Erinnerungen schwelgen müssen, denn die Realität war zuletzt doch eher traurig.  Heute aber ist so ein erinnerungsseliger Tag: Am 16. Juni 1954 wurde die Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz eröffnet – mit dem bekannten und umjubelten Ergebnis.

Die Vielzahl der Veröffentlichungen beweist, welche Bedeutung das Ereignis für Deutschland und die Deutschen hatte und hat. „Das Wunder von Bern“ zielt im Titel auf die Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, hat aber auf dem Cover auch die „Titelsterne“ von 1974, 1990 und 2014.

Deutlich weiter wird der Bogen gespannt in „Sommer 1954“, da geht es um Fußball, Verbrechen und Agentenspiele. Aber vielleicht lässt man am besten einen der Väter des Triumphs zu Wort kommen: „3:2 – Deutschland ist Weltmeister“ (eBook) sind die Erinnerungen von Fritz Walter an das Wunder von Bern überschrieben – „eine wahre Geschichte von Mut, Freundschaft und Teamgeist“.

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Montag 4. Juli Das Wunder von Bern

Schwarz-rot-goldene Glücksgefühle

„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen…“ Zum Glück tat er es am 4. Juli 1954 und machte Deutschland damit zum ersten Mal zum Fußballweltmeister. Damit kann an diesem Montag, 4. Juli 2022, für mich nicht einmal die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mithalten.

Ganz abgesehen von schwarz-rot-goldenen Emotionen liegt der Tag, an dem der zweite Kontinentalkongress die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten verabschiedete, auch deutlich länger zurück. Wurde das deutsche Fußballmärchen vor 68 Jahren wahr, muss man sich an den großen Tag der USA schon 246 Jahre zurückerinnern.

Da empfehlen wir allein mit Blick auf den zeitlichen Abstand lieber große amerikanische Gegenwartsliteratur. Auch wenn Richard Fords „Unabhängigkeitstag“ mit den historischen Ereignissen nur das Datum der Handlung gemein hat. Immerhin erhielt er für den Roman 1996 den Pulitzer-Preis.

Wer sich literarisch lieber ins regennasse Berner Wankdorfstadion des Jahres 1954 zurückversetzen möchte, der kann zu einem Buch zum Sönke-Wortmann-Film greifen: „Das Wunder von Bern“ lässt den 3:2-Sieg über Ungarn lebendig werden.

Emotional vielleicht nicht so packend, aber in jedem Fall interessant dürfte auch das Buch „Vom ,Wunder von Bern‘ bis ,Schwarz-Rot-Geil‘“ sein. Darin wird die Berichterstattung der BILD-Zeitung zu den Fußballweltmeisterschaften 1954, 1974 und 2006 unter die Lupe genommen.

Runden Geburtstag feiert heute die Idee zu einem unvergänglichen literarischen Welterfolg. Auf einer Bootsfahrt auf der Themse erzählt Charles Lutwidge Dodgson am 4. Juli 1862 den Schwestern Alice, Edith und Lorina Lidell eine Geschichte, die er dann für Alice aufschreibt. Genau drei Jahre später erscheint in London unter dem Künstlernamen Lewis Carroll die Erstausgabe von „Alice im Wunderland“.

Frei nach dem Motto, das Beste kommt zum Schluss, wurde am 4. Juli 1991 in der letzten Folge der Fernsehsendung „Total Normal“ der Streich „Hurz!“ von Hape Kerkeling und Achim Hagemann ausgestrahlt. Den muss man gesehen haben, dieser Link führt zu Youtube.

Heute feiert Kerkeling Erfolge mit Geschichten eines Katzenfreundes: „Pfoten vom Tisch!“. Die Genialität von „Hurz!“ hat das für mich eher weniger. Aber vielleicht ist es Elke Heidenreich mit einer Anthologie gelungen, die Verbindung wieder herzustellen: „Katzenmusik und Katerstimmung –  Tierisch-musikalische Geschichten“.

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