Donnerstag, 28. Juli Der Fußball und ein blindes Huhn

Für die Bundesliga die Badewanne gewaschen

Dankbar sollten an diesem Donnerstag, 28. Juli 2022, die Gedanken von Fußballfans 60 Jahre zurück schweifen, als der DFB-Bundestag beschloss, mit einer Fußball-Bundesliga ab der Saison 1963/1964 an den Start zu gehen.

Ich habe allerdings keine allzu hohe Meinung vom Deutschen Fußballbund (DFB) und sehe dahinter eher das Motto vom blinden Huhn… Eindeutig ist aber, dass „60 Jahre Bundesliga“  nicht allein mein Leben maßgeblich beeinflusst haben. An den Samstagen habe ich nachmittags sogar Vaters „Badewanne“ (Ford Taunus 17m) gewaschen, weil darin ein Radio war, mit dem ich die Bundesliga hören konnte.

In der ganzen heißen Fan-Phase verfolgte mich die „Verrückte Bundesliga“ durch das Wochenende. Am Samstag erste die ARD-Sportschau und später im ZDF das Sportstudio. Mein Problem: Ich bin der einzige Fußballfan in der Familie. Eltern und Schwester setzten sich mit den diversen Samstagabend-Unterhaltungsshows regelmäßig durch. Und da deren Showmaster ebenso regelmäßig überzogen, verpasste ich stets das halbe Sportstudio. Vermutlich würde ich daher selbst als Quiz-Fan beim „Trivual Pursuit Bundesliga“ scheitern.

Heute vor 71 Jahren (1951) erlebte der Disney-Film „Alice im Wunderland“ nach dem Roman von Lewis Carroll in den USA seine Weltpremiere. Dieser 13. große Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney floppte und soll auch von Walt Disney selbst verschmäht worden sein. Und da wäre ich ganz bei Herrn Disney.

Die Kritiker sahen die Zeichentrick-Alice deutlich positiver. Was dazu beigetragen haben dürfte, dass Disney dann sogar noch „Das große Buch mit den besten Geschichten“ zu Alice im Wunderland nachlegte. Das Disney-Drehbuch nutzte 2010 Regisseur Tim Burton für einen Realfilme unter anderem mit Johnny Depp als Verrücktem Hutmacher und Helena Bonham Carter als Roter Königin. Mit Einnahmen von mehr als einer Milliarde Dollar ein voller Erfolg. Was lange währt…

Zwei Geburtstage will ich heute nicht übergehen. Am 28. Juli 1929 erblickte Jacqueline Kennedy Onassis das Licht der Welt. Das Buch „Gespräche über ein Leben mit John F. Kennedy“ ist laut Verlagswerbung ein „ergreifendes Zeitdokument“.

Gratulation zum 55. Geburtstag an Jakob Augstein. Ich mag den Mann mit den „zwei Vätern“ (Martin Walser, Rudolf Augstein) ja ganz besonders im Doppel mit Nikolaus Blome. Wobei ich mich nie entscheiden konnte, wenn ich lieber lese und höre. Inhaltlich und stilistisch. „Oben und unten“. Was aber auf der Leseliste weit oben steht ist Augsteins literarisches Debüt: „Strömung“.

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Montag 4. Juli Das Wunder von Bern

Schwarz-rot-goldene Glücksgefühle

„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen…“ Zum Glück tat er es am 4. Juli 1954 und machte Deutschland damit zum ersten Mal zum Fußballweltmeister. Damit kann an diesem Montag, 4. Juli 2022, für mich nicht einmal die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mithalten.

Ganz abgesehen von schwarz-rot-goldenen Emotionen liegt der Tag, an dem der zweite Kontinentalkongress die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten verabschiedete, auch deutlich länger zurück. Wurde das deutsche Fußballmärchen vor 68 Jahren wahr, muss man sich an den großen Tag der USA schon 246 Jahre zurückerinnern.

Da empfehlen wir allein mit Blick auf den zeitlichen Abstand lieber große amerikanische Gegenwartsliteratur. Auch wenn Richard Fords „Unabhängigkeitstag“ mit den historischen Ereignissen nur das Datum der Handlung gemein hat. Immerhin erhielt er für den Roman 1996 den Pulitzer-Preis.

Wer sich literarisch lieber ins regennasse Berner Wankdorfstadion des Jahres 1954 zurückversetzen möchte, der kann zu einem Buch zum Sönke-Wortmann-Film greifen: „Das Wunder von Bern“ lässt den 3:2-Sieg über Ungarn lebendig werden.

Emotional vielleicht nicht so packend, aber in jedem Fall interessant dürfte auch das Buch „Vom ,Wunder von Bern‘ bis ,Schwarz-Rot-Geil‘“ sein. Darin wird die Berichterstattung der BILD-Zeitung zu den Fußballweltmeisterschaften 1954, 1974 und 2006 unter die Lupe genommen.

Runden Geburtstag feiert heute die Idee zu einem unvergänglichen literarischen Welterfolg. Auf einer Bootsfahrt auf der Themse erzählt Charles Lutwidge Dodgson am 4. Juli 1862 den Schwestern Alice, Edith und Lorina Lidell eine Geschichte, die er dann für Alice aufschreibt. Genau drei Jahre später erscheint in London unter dem Künstlernamen Lewis Carroll die Erstausgabe von „Alice im Wunderland“.

Frei nach dem Motto, das Beste kommt zum Schluss, wurde am 4. Juli 1991 in der letzten Folge der Fernsehsendung „Total Normal“ der Streich „Hurz!“ von Hape Kerkeling und Achim Hagemann ausgestrahlt. Den muss man gesehen haben, dieser Link führt zu Youtube.

Heute feiert Kerkeling Erfolge mit Geschichten eines Katzenfreundes: „Pfoten vom Tisch!“. Die Genialität von „Hurz!“ hat das für mich eher weniger. Aber vielleicht ist es Elke Heidenreich mit einer Anthologie gelungen, die Verbindung wieder herzustellen: „Katzenmusik und Katerstimmung –  Tierisch-musikalische Geschichten“.

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