Donnerstag, 25. April: Bock auf Bäume

„Mein Freund der Baum“

„Mein Freund der Baum“ sang 1968 die deutsche Chansonette Alexandra. Ein Lied, wie gemacht für diesen Donnerstag, 25. April 2024. Wir begehen heute den bundesweiten „Tag des Baumes“.

Der Baum-Versteher

Die Bedeutung der Bäume für unsere Umwelt ist unbestritten, getan wird dafür oft aber noch viel zu wenig. Die Kurstadt ist mit der von der Klimaschutzmanagerin Marie Scholz initiierten gerade gestarteten Kampagne „Bäume für Bad Harzburg“ auf dem richtigen Weg. Im Rathaus werden Bäume offenkundig als wichtiger Umweltfaktor gesehen – gleichwohl im Behördendeutsch noch immer als „Großgrün“ bezeichnet.

Zum Jahrtausendwechsel waren laut Welternährungsorganisation 30 Prozent der Festlandmasse der Erde bewaldet. Pro Hektar binden Waldbäume zwischen 60 und 2000 Tonnen organisches Material. Sie sind damit die größten Biomassespeicher der Kontinente. Da etwa die Hälfte der Holzsubstanz aus Kohlenstoff besteht, sind Wälder nach den Ozeanen die größten Kohlenstoffsenken der Biosphäre und für die CO2-Bilanz der Erdatmosphäre bedeutsam.

„Das geheime Leben der Bäume“ ist allerdings noch weit spannender, als es solche Zahlen vermuten lassen. Peter Wohlleben erklärt, „was sie fühlen, wie sie kommunizieren“ und lädt zu der „Entdeckung einer verborgenen Welt“ ein. Das Innenleben der Gehölze scheint ganz schön kompliziert.

Darum, für die erste Annäherung und damit man weiß, mit wem oder was man es zu tun hat: „Der Kosmos-Baumführer“ stellt „370 Bäume und Sträucher Mitteleuropas“ vor. Eine Anschaffung, über die ich ernsthaft nachdenke. Seit dem Heimatkunde-Unterricht in der damals noch Volksschule genannten Grundschule, in dem wir noch Baumblätter getrocknet und in Hefte eingeklebt haben, ist mein Baum-Wissenspegel deutlich gesunken.

Was insoweit kein Wunder ist, als ich später zumeist in Städten gelebt habe. Allerdings: Wer keinen Garten hat und in der Wohnung über wenig Platz verfügt, der hat vielleicht „Bock auf Bonsai“. Das Buch verspricht den „einfachen Start in die Faszination der kleinen Bäume“ und hilft beim Aufziehen, Pflegen und Gestalten der in Japan verwurzelten Minibäume.

Wer mit einem Garten gesegnet ist und diesen aufwerten will, aber über keinen grünen Daumen verfügt, der greift vielleicht am besten zu „Superpflanzen“. Vorgestellt werden „Alleskönner für den Garten: robust, schön & insektenfreundlich“. Und mindestens ebenso wichtig: Die 84 Stauden, Bäume und Sträucher „haut nix um“.

Mit Superlativen wartet auch der Wikipedia-Eintrag zu Bäumen auf. Der höchste Baum der Welt ist der „Hyperion“, ein Küstenmammutbaum im Redwood-Nationalpark in Kalifornien mit 115,5 Meter Wuchshöhe. Der höchste Baum Deutschlands ist „Waldtraut vom Mühlwald“, eine 67,18 Meter hohe Douglasie im Arboretum Freiburg-Günterstal.

In der Auflistung kommt der Harz leider nur als das klebrige Zeug vor, dass die Bäume absondern. Doch wen wundert’s, so viele Bäume sind rund um den Brocken momentan ja auch nicht mehr zu bewundern. Was uns zurück zu Alexandra bringt, deren Liedzeile komplett lautet: „Mein Freund der Baum ist tot…“ (YouTube, 3:06 min.).



Dienstag, 25. April: Liebeserklärung an den Baum

Von Bäumen, Pinguinen und der Umwelt

Eine „Liebeserklärung an den Baum“ soll die Natur- und Kulturgeschichte „Bäume“ sein. Es wäre damit die ideale Lektüre für den heutigen Dienstag, 25. April 2023, denn wir begehen heute den „Tag des Baumes“.

Um die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, initiierten die Vereinten Nationen den Aktionstag 1951. Was aktuell in einem Harz bald ohne Bäume nicht schwerfallen dürfte. Bäume binden Treibhausgase und sind damit vor allem auch angesichts der drohenden Klimakatastrophe unsere besten Verbündeten.

Vermutlich wird auch die eingangs genannte Liebeserklärung nicht alles entblättert, sonst hätte Peter Wohlleben, Deutschlands ohne Frage bekanntester Baumflüsterer, ja nicht über „Das geheime Leben der Bäume“ schreiben können. Er enthüllt, „was sie fühlen, wie sie kommunizieren“ und verspricht, „die Entdeckung einer verborgenen Welt“.

Vom Kampf um unsere Bäume berichtet derweil ein anderer Förster. Martin Janner sagt, wie die „Der Wald der Zukunft“ aussehen könnte. Wobei diese gedeihliche Zukunft bald kommen sollte, ehe der Lebensraum Wald der Klimakrise gänzlich zum Opfer fällt.

Was uns direkt zum nächsten Aktionstag dieses 25. April führt: Der Welt-Pinguin-Tag (World Penguin Day) soll auf die akute Gefährdung der Pinguine durch das Verschwinden ihres natürlichen Lebensraumes aufmerksam machen. Worauf ohne Frage auch „Das Ultimative Pinguin-Buch für Kinder“ eingehen wird.

Das Datum ihres besonderen Tages haben die Frackträger unter den flugunfähigen Seevögeln sozusagen selbst festgelegt. Wissenschaftler auf Antarktika beobachteten, dass dort Pinguine jedes Jahr pünktlich zum 25. April nach Monaten auf See zur selben Stelle kollektiv an Land zurückkehrten. Und das waren sicher mehr als „365 Pinguine“, von denen ein Kinderbuch auf 48 Seiten berichten will.

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Donnerstag, 16. März: Hicks!

Der Schluckauf, Baumkunst und Literatur

Hicks! Dieser Donnerstag, 16. März 2023, wird in USA als „Tag des Schluckaufs“ (National Hiccup Day) begangen. Was Kindheitserinnerungen weckt, denn in jungen Jahren hatte ich häufiger mit „Singultus“ zu kämpfen.

Es scheint ein Übel zu sein, das vorwiegend Kinder beschäftigt. Zumindest drängt sich dieser Verdacht auf, wenn man im Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT nach „Schluckauf“ sucht. Kinderbücher dominieren. Und so lernte ich jetzt, was ich einst mit Fabelwesen gemein hatte: Auch „Drachen mögen keinen Schluckauf“!

Und wie den „kleinen Siebenschläfer“, so beschäftigte auch mich seinerzeit die Frage „Wie geht der Schluckauf wieder weg?“. Die gängigen Tipps, die ich mir gemerkt habe: So lange wie möglich die Luft anhalten. Sich erschrecken (ablenken) lassen. Wasser „verkehrt herum“ trinken (mit nach vorn gebeugtem Oberkörper). Und last but not least die „Knast-Methode“: Trocken Brot und Wasser.

Ersterscheinungen, Uraufführungen und Verbote – der 16. März ist erkennbar kein einfaches Datum für große Literatur. Aber es hat einiges zu bieten. Heute vor 173 Jahren (1850) erschien Nathaniel Hawthornes Roman „Der scharlachrote Buchstabe“ (The Scarlet Letter), eines der bedeutendsten Werke US-amerikanischer Literatur.

Weniger Glück war zunächst dem „Reigen“ von Arthur Schnitzler beschieden. In Deutschland und wenig später in Polen wurde die Buchausgabe des Schauspiels „Der Reigen“ am 16. März 1904 von den Behörden verboten. Die „Zehn Dialoge“ von Paaren vor und nach dem Beischlaf wurden zum „bekanntesten unbekannten Buch“ der Zeit.

Auf genau 100 Jahr zurückblicken kann das Lustspiel „Der Unbestechliche“ von Hugo von Hofmannsthal, die am 16. März 1923 im Wiener Raimundtheater uraufgeführt wurde. Und am 16. März 1967 hob sich der erste Vorhang für die Komödie „Der Wiedertäufer“ von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus Zürich.

Mit „Stadt-verwaldung statt Stadt-Verwaltung“ sorgte am 16. März 1982 Joseph Beuys für Furore schon im Vorfeld der documenta 7, als er für sein Projekt vor dem Kasseler Fridericianum (Foto oben) den ersten von 7000 Bäumen pflanzte. „Bekanntes, weniger Bekanntes und Unbekanntes im Gesamtkunstwerk“ aus den Documenta-Beiträgen liefert „Joseph Beuys: Zwölf Standpunkte und Variationen zum goldenen Hasen“.

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