Katja Nordmann-Mörike – Zeitgeschichte miterlebt

Katja Nordmann-Mörike hat die Erinnerungen an die historische Moskau-Fahrt Adenauers minutiös festgehalten.

70 Jahre „Heimkehr der 10.000“

Bad Harzburgerin Katja Nordmann-Mörike gehörte zu Adenauers Delegation in Moskau

Manchmal gibt es diese Glücksfälle: eines der letzten noch lebenden Delegationsmitglieder, Katja Nordmann-Mörike, kam auf die BÜCHER-HEIMAT zu, um als Zeitzeugin von ihrer außergewöhnlichen Arbeit in Moskau zu erzählen. Realisiert wird der Gesprächsabend mit Katja Nordmann-Mörike und Interviewer Michael Bartsch am Mittwoch, 8. Oktober 2025.

Das Schicksal der Kriegsgefangenen in der Sowjetunion beschäftigte die Menschen in der jungen Bundesrepublik, wie auch viele Beiträge des Pressefotografen Herbert Ahrens belegen.
Foto: Ahrens-Archiv

Zehn Jahre nach Kriegsende – mitten im Kalten Krieg – entschloss sich die Bundesregierung unter Bundeskanzler Adenauer, Verhandlungen mit der Sowjetunion aufzunehmen. Ziel der Bundesrepublik war es, die letzten ca. 10.000 Kriegsgefangenen zurückzuholen; die Sowjetunion verlangte die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, an deren Ende die Botschaft in Bonn eröffnet werden sollte.

Mehrfach drohten die Verhandlungen zu scheitern. Als der Kanzler zurückkehrte und von einer alten Dame kniend einen Handkuss bekam, brannte sich das Bild in das kollektive Gedächtnis der jungen Bundesrepublik ein, die Sensation war perfekt: Die Kriegsgefangenen kamen über Friedland in ihre Heimat zurück.

Die damals 24-jährige Katja Mörike betrat am 4. September 1955 den Zug nach Moskau. Als Übersetzerin des Auswärtigen Amtes gehörte sie zur Delegation. Und es war eine der Reisen ihres Lebens.

Warum sie mit Carlo Schmid über den Roten Platz spazierte, warum Adenauer nicht wollte, dass sie wichtige Unterlagen zu Molotow bringen sollte, warum Adenauer sich – entgegen der Ratschläge seiner Top-Diplomaten – entschied, auf das Wort von Chruschtschow zu vertrauen, all diese und noch viel mehr Fragen wird Katja Nordmann-Mörike beantworten.

Schnell wurde der BÜCHER-HEIMAT das Besondere dieser Zeitzeugin klar, und sie entschied sich dazu, Katja Nordmann-Mörike im Rahmen eines Interviews zu Wort kommen zu lassen. Als Interviewer konnte der Altstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, Michael Bartsch, gewonnen werden.

Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Mittwoch, 11. Oktober: Jahrhundertleben

Der „lichte Tag“ wird schnell kürzer

Wieder eine helle Stunde weniger: Dieser Mittwoch, 11. Oktober 2023, ist der erste Herbsttag dieses Jahres, an dem der „lichte Tag“ kürzer als 11 Stunden ist. Exakt 10:56 Stunden. Und es geht rapide „bergab“, täglich schrumpft der helle Teil des Tages jetzt um 3 bis 4 Minuten.

Was quasi als Metapher zum zähen Abschied eines der bekanntesten deutschen Politiker passt. Als es dann soweit war, war es für die noch vergleichsweise junge Bundesrepublik Deutschland ein Einschnitt: Heute vor 60 Jahren (1963) überreichte der mittlerweile 87-jährige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) nach 14 Amtsjahren in Bonn dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU) seine Rücktrittserklärung. Vier Jahre später starb „Konrad Adenauer“, endete ein „Jahrhundertleben“.

Ob es in den Folgejahren unter den Folgekanzlern besser oder schlechter geworden ist, mag jeder für sich entscheiden. Bei der Entscheidungsfindung könnten acht Porträts „Von Adenauer zu Merkel“ helfen. Das neunte Porträt aus dem Bundeskanzleramt liefert Olaf Scholz derzeit live…

Die Person des Alten liefert allerdings nicht allein Stoff für Biografien und politische Betrachtungen, sondern bis heute sogar die Zutaten für „zeitgeschichtliche Kriminalromane“: „Das Adenauer-Komplott“. Und der historische Thriller „Die Akte Adenauer“ schaffte es sogar auf die Spiegel-Bestsellerliste.

Heute vor 138. Jahren (1885) wurde François Mauriac geboren. Gern hätten wir von dem französischen Schriftsteller und Nobelpreisträger ein Werk präsentiert, aber aktuell sind lediglich englische Ausgaben Mauriacs wie „Vipers Tangle“ (Der Natternknoten) zu haben. Der Bücher-Suchservice der Bücherheimat jedoch wird auf der Jagd nach antiquarischen Ausgaben gern helfen.

Mauriac war der achte Franzose, dem der Literatur-Nobelpreis zugesprochen wurde. Vor allem mit seinen Romanen wurde er zum wichtigsten Vertreter des „renouveau catholique“, einer sich an der katholischen Soziallehre orientierenden Bewegung. Mauriacs Bücher, so das Nobelpreiskommittee, eröffnen „tiefgründige spirituelle Einblicke“ und „ihre künstlerische Leidenschaft“ durchdringe „das Drama der menschlichen Existenz“.

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