Sonja Weber über „Schattengrünes Tal“


Kristina Hauff: „Schattengrünes Tal“

Sind Geheimnisse in Ordnung, die höchst eigene Privatsphäre? Hat die nicht Jeder und Jede? Womöglich, und doch können sie zerstörerisch sein, wenn sie ans Licht kommen. Das unangenehme Gegenteil von geheimnisvoll sozusagen. Also geheimniskrämerisch, berechnend, manipulativ und egoistisch oder ein Verheimlichen aus Angst vor einer Auseinandersetzung.

Genau durch so eine Nichterwähnung gerät in Kristina Hauffs neuestem Roman „Schattengrünes Tal“ die Beziehung zwischen Lisa und ihrem Mann Simon mehr als ins Wanken. Als Simon immer wieder verstörende Nachrichten über sein Smartphone erhält, beginnt ein Versteckspiel für ihn, dass einen Abgrund zwischen dem Paar schafft, den Lisa viel zu spät bemerkt.

Das marode Hotel ihrer Eltern, der tyrannische Vater und der nahende Winter in dem kleinen Ort im Schwarzwald beanspruchen ihre ganze Aufmerksamkeit. Dabei möchte Lisa doch noch so viel mehr vom Leben.

Als eine unbekannte und seltsam hilflose Frau ausgerechnet im Familienbetrieb Unterschlupf sucht, scheint das zunächst ein Segen zu sein. Als Lisa merkt, dass die angebotene Hilfe im Hotel und die Suche nach Freundschaft nicht nur Mittel zum Zweck, sondern eine feindliche Übernahme ihres ganzen Lebens sind, scheint es fast zu spät zu sein. Lisas und Simons vermeintlich stabiler Alltag wird durch ein manipulatives Psycho-Erdbeben erschüttert, dass alle Beteiligten in den Abgrund zu reißen droht.

Kristina Hauff: „Schattengrünes Tal“, Hanser Verlag, 301 Seiten, ISBN 978-3-446-28428-9, Preis: 24,00 Euro.


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