Freitag, 27. Oktober: Wortweltmeister

Gruseln und kuschelige Katzen

Dieser Freitag, 27. Oktober 2023, ist der 300. Tag des Jahres. Keine Angst, es folgt keine Geschenke-Warnung. Aber die Grusel-Gemeinde ist in der akuten Phase der Halloween-Vorbereitung.

Mit Martinssingen und Laternegehen glücklich groß geworden, kann ich mit dem US-Import bis heute nicht wirklich etwas anfangen. Kürbisschnitzen geht ja noch (vor allem wegen der leckeren Kürbissuppe), aber muntere Skelette und zauberhafte Zombies mag ich nicht.

Wer voll in die Grusel-Geisteswelt eintauchen will, sollte sich gut präparieren. Mit meinem Tipp bin ich etwas spät dran, denn der „Halloween-Planer & Adventskalender Herbst“ soll durch den Oktober mit „31 inspirierenden Zitaten und Halloween Bildern“ den Countdown begleiten.

Zum Thema Halloween passt, dass heute (in Großbritannien) der „Tag der schwarzen Katze“ (National Black Cat Day) begangen wird. Dabei geht es gar nicht um den schlechten Ruf, den die katholische Kirche der schwarzen Katze im Mittelalter angedichtet hat. Vielmehr wollen Tierschützer damit die niedrige Adoptionsquote schwarzer Katzen aus Tierheimen verbessern.

Dass dürfte ein hartes Stück Arbeit werden, denn der Aberglaube ist europaweit tief verwurzelt. Seinen Niederschlag findet er auch in der Literatur, beispielsweise in einer Sammlung unheimlicher Geschichten von Edgar Allen Poe: „Die schwarze Katze“.

Da wir eine bekennende Katzenfamilie sind, wären aber „Goldene Katzenweisheiten“ eher angebracht. Angepriesen wird der Aufsteller als „edles Geschenk für Katzenliebhaber mit ästhetischen Schwarz-weiß-Fotografien“. Mich locken weit mehr Gedichte und Gedanken eines meiner Lieblingsschriftsteller, der seine Katzen über alles liebte: Erich Kästner taufte seine Katzen Pola, Lollo, Butschi und Anna und setzte ihnen in „Meine Katzen“ ein literarisches Denkmal.

Neu auf meiner Leseliste steht seit heute Dylan Thomas, der am 27. Oktober 1914 in Wales das Licht der Welt erblickte. Im zarten Alter von vier Jahren lernte er Shakespeare auswendig und mit acht Jahren schrieb er erste eigene Gedichte. Elke Heidenreich bezeichnet „Unterm Milchwald“ (deutsch/engl.)als„grandiosen Klassiker des Wortweltmeisters“. Da wird man neugierig.

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