Freitag, 6. Januar: Frauenweihnacht

Die Heiligen Drei Könige an der Bad Harzburger Weihnachtskrippe im Rosengarten, wo heute die letzte Krippenandacht ansteht.

Die Wahrheit für sich behalten

Dreikönigstag steht über diesem Freitag, 6. Januar 2023. Wir könnten aber auch mit den Iren „Women’s Christmas“ oder mit den Italienern die Weihnachtshexe feiern. Oder wir bleiben in deutschen Landen, in denen heute neben Epiphanias der „Tag der Frau Holle“ ansteht.

Für die irischen Männer wird es ein harter Tag, denn traditionell sollen zur „Women’s Christmas“ (Nollaig na mBan) die Männer die Hausarbeit übernehmen. Die Frauen, die rund um das eigentliche Weihnachtsfest die meiste Arbeit zu schultern haben, sollen ihre verdiente Pause genießen.

Genuss ist in Italien eher für Kinder angesagt – sofern sie artig waren. Dem Volksglauben nach fliegt „Die Hexe La Befana“ durch „die Nacht der Weihnachtshexe“.  Die Tradition könnten wir im Harz gut übernehmen, mit Besen kennen sich unsere Harzhexen auch aus.

In Deutschland allerdings steht zum Ende der Rauhnächte am 6. Januar der „Tag der Frau Holle“ im Kalender. Dabei geht es allerdings nur bedingt um das klassische Grimm-Märchen „Frau Holle“. Die Rolle der Holle ist vielschichtiger, soll sich in „Frau Holle – Das Feenvolk der Dolomiten“ widerspiegeln und will „die großen Göttinnenmythen Mitteleuropas und der Alpen neu erzählen“.

Nun hätte ich fast zum 200. Geburtstag gratuliert, aber es ist natürlich das 201. Wiegenfest (1822) das Heinrich Schliemann heute begehen würde. Der deutsche Kaufmann und Pionier der Feldarchäologie wurde als Entdecker Trojas weltberühmt.  „Ithaka, der Peloponnes und Troja“  ist Schliemanns „archäologisches Tagebuch“ überschrieben.

Lügen kann man beichten, die Wahrheit muss man für sich behalten“, ist einer seiner großartigen Sätze. Ich versuche es trotzdem mal mit der Wahrheit: Seinen 90. Geburtstag feiert heute ein von mir verehrter Kabarettist, Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler: Emil Steinberger.

Wobei ich, ganz abgesehen von der schweizerdeutschen Hörhürde, der Meinung bin, dass man ihn nicht lesen, sondern nur erleben kann. „E wie Emil träumt“ bietet auf sechs DVD „das Beste“. Und wer sich aufs Zuhören konzentrieren will, greift zur Audio-CD „Emil – Eine kabarettistische Lesung“.

Gratulation auch noch an eine Thriller-Autorin: Karin Slaughter wurde am 6. Januar 1971 geboren. Einer ihrer jüngsten Titel heißt „Die Vergessene“ – und passt damit so gar nicht auf die Person der Autorin, die einen Bestseller nach dem anderen abliefert.

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