Dienstag, 28. November: Ein besonderer Tag

Sternstunden für mich und die Menschheit

Zum letzten Mal in diesem Jahr erleben wir an diesem Dienstag, 28. November 2023, einen Sonnenaufgang vor 8 Uhr. Genauer gesagt um 7.58 Uhr. Und auch bei der Dauer des lichten Tages, derzeit noch 8:13 Stunden, nähern wir uns dem Tiefpunkt an Heiligabend, wenn es nur noch 7:44 Stunden hell sein wird.

Heute fällt das bebücherte Kalenderblatt mal wieder eher knapp aus, denn der 28. November ist für mich ein bedeutungsvoller Tag. An einem solchen traf ich eine der eher klugen Entscheidungen meines Lebens: Ich habe geheiratet. Was als „Sternstunde“ gefeiert werden muss – aber dazu kommen wir gleich noch.

So beschränke ich mich auf drei literarische Geburtstagsgrüße und gebe dabei dem Alter den Vorzug. Heute vor 144 Jahren (1881) wurde der österreichisch-britische Schriftsteller, Übersetzer und Pazifist Stefan Zweig geboren. Er gehörte zu den populärsten deutschsprachigen Schriftstellern seiner Zeit. Unter seinen vielgelesenen psychologischen Novellen und Prosaarbeiten ragt unter anderem die „Schachnovelle“ heraus. Sie gehört ohne Zweifel zu den „Sternstunden der Menschheit“.

„Mein Leben ist ein Chaos, die einzige Verbindungslinie sind meine literarischen Werke.“ Dieser Linie zu folgen lohnt sich, denn es handelt sich um Alberto Moravia. „Der Ungehorsam“ Moravias gegenüber Mussolini bescherte ihm Schreibverbot, nach 1944 aber war der Autor eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten und einer der bedeutendsten Schriftsteller Italiens. Heute hätte er seinen 116. Geburtstag (1907) gefeiert. Ihren 79. Geburtstag (1944) feiert heute Rita Mae Brown. Berühmt wurde die Aktivistin der lesbischen Frauenbewegung der USA mit dem Roman „Rubinroter Dschungel“, mehr noch aber durch ihre mit ihrer Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Koautorin verfassten Kriminalromane über Mrs. Murphy, die als „Detektiv als Samtpfoten“ unterwegs ist. Passend zur Jahreszeit empfehlen wir als Einstieg „Morgen, Katze, wird’s was geben“.  

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Montag, 28. November: Pechtropfen

Gut Ding will Weile haben

Lassen wir an diesem Montag, 28. November 2022, die Woche mal ganz geruhsam beginnen, indem wir uns das Pechtropfenexperiment anschauen. Das läuft seit 95 Jahren an der Universität von Queensland im australischen Brisbane. Was mir dazu einfällt? „Gut Ding will Weile haben“…

Das Pechtropfenexperiment ist ein Langzeitversuch zur Beobachtung des Tropfverhaltens von Pech, einem bei Zimmertemperatur superzähen Stoff. Wie zäh, das zeigt die „Tropfen-Tabelle“: Der erste Tropfen fiel 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014.

Im Jahr 2005 wurde dem Experiment der Ig-Nobelpreis (Wortspiel: ignoble = unwürdig, schmachvoll) verliehen. Zwei Jahre zuvor 2003 hatten es die Wissenschaftler schon mit dem „am längsten andauernde Laborexperiment“ der Welt ins „Guinness-Buch der Rekorde“ geschafft.

Und dies gegen eine starke Konkurrenz, denn es gibt schon erstaunliche Versuche. Die gehen beispielsweise der Frage nach, welches der mathematisch beste Weg ist, um ein Schinkensandwich zu zerteilen. Oder ob Mobiltelefone sich auf den Sex von Kaninchen auswirken. Mehr davon findet sich in einem Buch mit dem vielsagenden Titel „Warum denken wehtun kann“ (eBook).

Heute vor 141 Jahren (1881) kam Stefan Zweig zur Welt. Ich weiß nicht, wie oft ich, immer wieder aufs Neue gefesselt, seine „Schachnovelle“ gelesen habe. Meiner Meinung nach gehört sie in sein berühmtestes Buch: „Sternstunden der Menschheit“. Allerdings geht es dabei eher um „schicksalhafte Augenblicke der Geschichte“ wie die Schlacht bei Waterloo.

Heute vor 115 Jahren (1907) wurde Alberto Moravia geboren, der in seinen „Römischen Erzählungen“ ein Alltagsbild zeichnet und „die niemals schmerzfreie Kunst des Überlebens nicht als Drama, sondern als Komödie“ darstellt. „Ach, die Frauen“ enthält die schönsten Erzählungen.

Mit einem schnurrenden Miau könnte man Rita Mae Brown zum 78. Geburtstag (1944) gratulieren. Weltberühmt wurde sie mit ihren Kriminalromanen über die Abenteuer der Katzen-Detektivin Mrs. Murphy. Man kann als Leser sofort „Die Maus zum Gärtner machen“, besser in die Zeit passt aktuell aber der Krimi „Morgen, Katze, wird’s was geben“.

Ein letzter Tipp, weil heute vor zehn Jahren die Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek (ext.) für die Allgemeinheit freigeschaltet wurde: Einfach mal reinschauen und stöbern, es gibt immer was zu entdecken, was bereichert.

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