Montag, 28. November: Pechtropfen

Gut Ding will Weile haben

Lassen wir an diesem Montag, 28. November 2022, die Woche mal ganz geruhsam beginnen, indem wir uns das Pechtropfenexperiment anschauen. Das läuft seit 95 Jahren an der Universität von Queensland im australischen Brisbane. Was mir dazu einfällt? „Gut Ding will Weile haben“…

Das Pechtropfenexperiment ist ein Langzeitversuch zur Beobachtung des Tropfverhaltens von Pech, einem bei Zimmertemperatur superzähen Stoff. Wie zäh, das zeigt die „Tropfen-Tabelle“: Der erste Tropfen fiel 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014.

Im Jahr 2005 wurde dem Experiment der Ig-Nobelpreis (Wortspiel: ignoble = unwürdig, schmachvoll) verliehen. Zwei Jahre zuvor 2003 hatten es die Wissenschaftler schon mit dem „am längsten andauernde Laborexperiment“ der Welt ins „Guinness-Buch der Rekorde“ geschafft.

Und dies gegen eine starke Konkurrenz, denn es gibt schon erstaunliche Versuche. Die gehen beispielsweise der Frage nach, welches der mathematisch beste Weg ist, um ein Schinkensandwich zu zerteilen. Oder ob Mobiltelefone sich auf den Sex von Kaninchen auswirken. Mehr davon findet sich in einem Buch mit dem vielsagenden Titel „Warum denken wehtun kann“ (eBook).

Heute vor 141 Jahren (1881) kam Stefan Zweig zur Welt. Ich weiß nicht, wie oft ich, immer wieder aufs Neue gefesselt, seine „Schachnovelle“ gelesen habe. Meiner Meinung nach gehört sie in sein berühmtestes Buch: „Sternstunden der Menschheit“. Allerdings geht es dabei eher um „schicksalhafte Augenblicke der Geschichte“ wie die Schlacht bei Waterloo.

Heute vor 115 Jahren (1907) wurde Alberto Moravia geboren, der in seinen „Römischen Erzählungen“ ein Alltagsbild zeichnet und „die niemals schmerzfreie Kunst des Überlebens nicht als Drama, sondern als Komödie“ darstellt. „Ach, die Frauen“ enthält die schönsten Erzählungen.

Mit einem schnurrenden Miau könnte man Rita Mae Brown zum 78. Geburtstag (1944) gratulieren. Weltberühmt wurde sie mit ihren Kriminalromanen über die Abenteuer der Katzen-Detektivin Mrs. Murphy. Man kann als Leser sofort „Die Maus zum Gärtner machen“, besser in die Zeit passt aktuell aber der Krimi „Morgen, Katze, wird’s was geben“.

Ein letzter Tipp, weil heute vor zehn Jahren die Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek (ext.) für die Allgemeinheit freigeschaltet wurde: Einfach mal reinschauen und stöbern, es gibt immer was zu entdecken, was bereichert.

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