Montag, 26. Juni: Wer ist das Problem?

Bruno und der Bärengedenktag

Eigentlich schade, dass heute Montag, 26. Juni 2023, ist. An einem Sonntag hätte ich ansonsten eine Fahrt ins Eichsfeld nach Worbis in den „Alternativen Bärenpark“ empfohlen. Heute ist in Deutschland „Bärengedenktag“.

Der Bärengedenktag erinnert an den Tod des Braunbären Bruno, der in den frühen Morgenstunden des 26. Juni 2006 in Bayern erlegt wurde. Das Raubtier hatte Nutztiere gerissen. Und Ministerpräsident Edmund Stoiber, der seine rhetorische Gewandtheit häufiger unter Beweis stellte, beispielsweise wenn er die Fahrt vom Münchner Bahnhof zum Flughafen schilderte, schuf den Begriff des „Problembären“. Wobei sich manch einer fragte, wer denn da wohl eher das Problem sei…

Besuchens- und fördernswert ist in jedem Fall der von der Deutschen Stiftung für Bären getragene  „Alternative Bärenpark Worbis“ bei Duderstadt. Knapp anderthalb Stunden von Bad Harzburg aus. Auf fünf Hektar leben dort neun Bären und drei Wölfe. Eine „Sichtgarantie“ wie in normalen Tierparks gibt es da nicht, aber die Tiere fühlen sich definitiv besser. Eine Ausflugstipp fürs kommende Wochenende?!

Das Verhältnis Bär – Mensch ändert sich offenkundig mit dem Lebensalter. Jenem der Menschen. Bei Kindern sind Bären überaus beliebt. Seit fast 100 Jahren ein Klassiker in den Kinderzimmern ist „Pu der Bär“. Mithalten kann da vielleicht gerade noch „Ein Bär namens Paddington“, der ja bekanntermaßen schon mit Queen Elizabeth über Marmeladensandwiches gefachsimpelt hat.

Vielleicht möchte man in studentischen Jahren John Irvings skurriler Roman-Aufforderung „Laßt die Bären los!“ Folge leisten. Aber wer sich den Bären sachlich-fachlich nähern will, greift besser zur bewährten „Was ist was“-Reihe, die in Band 15 „Bären, Grizzly, Panda, Eisbär“ im Blick hat.

Ein großer Tag für ein kleines Theater war der 26. Juni 1802: Das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt wird in Anwesenheit des Dichters eröffnet. Zur Aufführung kamen Goethes Vorspiel „Was wir bringen“ und Mozarts Oper „Titus“. „Was wir bringen“ scheint aktuell nicht vorrätig, aber da kann sicher der Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT helfen.

In unzähligen Varianten vorrätig sind weiterhin die Harry-Potter-Bände von J.K. Rowling. Heute vor 26 Jahren (1997) erschien das erste Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (Taschenbuch). Wer es edler haben will, nimmt die Schmuckausgabe, für die man allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen muss.

Die Startauflage in Großbritannien war mit 500 Exemplaren aus heutiger Sicht lächerlich. Was Sammler jedoch erfreut, denn die Bücher sind wertvoll. Die Originale der ersten Ausgabe erkennt man an der Ziffernfolge „10 9 8 7 6 5 4 3 2 1“ und dem Autorennamen „Joanne Rowling“. Die Preise variieren zwischen 40.000 und 55.000 Dollar!

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Sonntag 26. Juni Ein zauberhafter Tag

Ein zauberhafter Sonntag

Ein zauberhaftes Jubiläum steht an diesem Sonntag, 26. Juni, an: Heute vor 25 Jahren (1997) erschien in Großbritannien das erste Harry-Potter-Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Auftakt einer sagenhaften Erfolgsgeschichte – die eher zurückhaltend begann.

So richtig gewaltig setzte der Bloomsbury-Verlag seinerzeit zunächst nicht auf die unbekannte Autorin Joanne K. Rowling. Der erste Harry-Potter-Band startete mit 500 Exemplaren und wurde innerhalb von zehn Jahren mit mehr als 100 Millionen verkaufter Bücher zu einem der größten weltweiten Bestseller überhaupt.

Die komplette Potter-Serie bringt es locker auf weit mehr als 500 Millionen verkaufter Exemplare in 80 Sprachen, allein die deutsche Ausgabe auf fast 40 Millionen Exemplare. Was nichts anderes heißt, als dass jeder zweite Deutsche den „Stein der Weisen“ im Bücherregal hat. Und im Nachhinein werden zumindest einige Sammler für die magere Startauflage dankbar sein: Einzelne Exemplare werden für mehr als 10.000 Euro gehandelt.

Literarisch gesehen gibt es heute noch mehr zu feiern. Der Geburtstag der großen Schriftstellerin Pearl S. Buck jährt sich heute zum 130. Mal (1892). Sie erhielt 1938 „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke“ den Nobelpreis für Literatur, nachdem sie sechs Jahre zuvor für „Die gute Erde“ bereits den Pulitzer-Preis erhalten hatte.

Um den Nobelpreis allerdings gab es heftige Diskussionen. Viele Kritiker sahen in Pearl S. Bucks Werk eher Trivialliteratur wie im Roman „Die Frauen des Hauses Wu“. Der Liebesroman gilt als ein „Klassiker der Unterhaltungsliteratur“ – wobei ich nie verstanden habe, was an gut gemachter, fesselnder und bewegender Unterhaltung schlecht oder minderwertig sein soll.

Damit der tödliche Schuss 2006 auf den „Problembär“ Bruno nicht in Vergessenheit gerät, hat die Stiftung für Bären den 26. Juni zum „Bärengedenktag“ ausgerufen. Wer mehr über die schwierigen Lebensbedingungen von Bären erfahren will, dem sei ein Besuch im Alternativen Bärenpark Worbis (ext.) bei Duderstadt empfohlen.

Was die Literatur angeht, muss ich allerdings gestehen, dass mir beim Stichwort „Bär“ als erstes ein Roman einfällt, der nur sehr bedingt mit Bären zu tun hat. Aber das Urmenschen-Epos „Ayla und der Clan des Bären“ hat mich nachhaltig gefesselt.

Auf das Niveau „immaterielles Kulturerbe“ klettern wir wieder mit einem Abstecher nach Hameln. Heute ist der „Hamelner Pfeifer Tag“ (Pied Piper Day). Ich fand das Grimmsche Märchen ja immer gruselig und habe mich stets geärgert, dass ihm nach dem Motto „weg ist weg“ ein Schluss fehlt.  

Den aber, so habe ich nun erfahren, soll es von Michael Ende geben. In seinem Libretto für das Musiktheater „Der Rattenfänger – Ein Hamelner Totentanz“ greift Michael Ende das Thema auf und gibt ihm laut Verlagswerbung ein originelles und zeitgemäßes Ende. Ich bin gespannt.

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