Freitag, 25. November: Krippenandacht

Der Sternenhimmel in der Bummelallee. Foto: Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe Bad Harzburg

Funkelnde Wegweiser zum Wintertreff

Der erste Advent steht vor der Tür, folgerichtig sind an diesem Freitag, 25. November 2022, der Wintertreff und die Krippe im Rosengarten der „Place to be“ in Bad Harzburg. Um 18.00 Uhr steht die erste Krippenandacht an. Und der funkelnde Sternenhimmel weist wieder den Weg.

Winterabende waren einst die hohe Zeit der Radio-Hörspiele. Zwei große Krimi-Autoren, die daran Anteil hatten, sind bei unserem „bebücherten Kalenderblatt“ dabei. Heute vor 70 Jahren (1952) erlebte das Bühnenstück „Die Mausefalle“ (The Mousetrap) von Agatha Christie seine Uraufführung in London – und läuft dort seither (abgesehen vom Corona-Aussetzer) ununterbrochen.

„Die Mausefalle“ (CDs), ursprünglich als Hörspiel konzipiert und von Oliver Kalkofe grandios dargeboten, ist damit das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt. Was besonders auch Mathew Prichard gefallen haben dürfte: Er ist der Enkel von Agatha Christie und erhielt als Siebenjähriger alle Rechte an der „Mausefalle“ zum Geburtstag.

Mit Krimi-Hörspielen für die BBC sorgte auch der heute vor 110 Jahren (1912) geborene Francis Durbridge für Furore. Sein Held war ein Hobbydetektiv: „Paul Temple und der Fall Curzon“ (MP3 Hörbuch). Aber bei Hörspielen allein ließ es Durbridge nicht bewenden, er schrieb zudem 35 Romane, die zu mehrteiligen Fernsehkrimis wurden und den Begriff der „Straßenfeger“ schufen.

Filme wie „Das Halstuch“ oder „Melissa“ schafften Einschaltquoten von fast 90 Prozent (!!!) und sorgten für leere Einkaufsstraßen – ebenso wie für einen der größten „TV-Skandale“: Der Kabarettist Wolfgang Neuss verriet in einer Werbeanzeige für einen eigenen Film („Genosse Münchhausen“), wer der „Halstuch“-Mörder war. Wer es vergessen hat, mag es hier nachhören: „Das Halstuch“ (MP3-Hörbuch), vorgelesen von Heinz Drache und Horst Tappert.

Manchmal können sich Verspätungen und andere Malaisen des Bahnverkehrs richtig lohnen. Statt eines 7 Minuten Umsteige-Fensters boten fast anderthalb Wartestunden prima Zeit, ein Bauwerk zu entdecken, das den Besuch auch ohne Zugreise-Panne lohnt: Der vom Wiener Künstler Friedensreich „Hundertwasser“ gestaltete Bahnhof in Uelzen wurde heute vor 22 Jahren eröffnet.

Und noch ein „last farewell“: Zehn Jahre, nachdem Sebastian Vettel 2012 zum dritten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister wurde, ist er jetzt ausgestiegen. Ein Rückblick reizt: „Sebastian Vettel“, zeichnet den Weg vom Kart-Champion zum Formel-1-Weltmeister nach.

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Mittwoch, 23. November: Zeitreisen

Weihnachtsmarkt statt Weltmeisterschaft

Stell Dir vor, es ist Fußball-Weltmeisterschaft und keinen interessiert es. Am heutigen Mittwoch, 23. November 2022, steht der doppelte Härtetest an: Die deutsche Mannschaft greift gegen Japan ins Turnier ein – und ich habe noch keine Ahnung, ob ich weiter WM-abstinent bleibe.

Vorausgeschickt sei, dass mich Menschenrechte nicht allein im Emirat schon immer bewegen, dies aber nicht für meinen „Boykott“ ausschlaggebend ist. Mir ist schlicht nach Weihnachtsmarkt statt Weltmeisterschaft. Außerdem ist es den Medien erfolgreich gelungen, mir die relevanten Themen rund um die WM zu verleiden. Übermaß tut selten gut, wusste schon meine Oma.

Mein Problem spiegelt sich auch in den Suchergebnissen zur Abfrage „Fußball WM Katar“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT wider: Im Grunde hat keines der angezeigten Bücher den Fußball im Fokus. Nicht mal ein Sammelalbum gibt es. Stattdessen „Menschenrechte sind nicht käuflich“ und „Spielball der Scheichs“ oder auch ganz unverblümt die Aufforderung: „Boykottiert Katar 2022!“

Ich staune auch über Fernsehsender, die über erschreckende Zustände in Katar stundenlang berichten, in Umfragen erkunden, ob die Bürger die WM boykottieren – und dann dafür werben, dass man alle Spiele und Tore selbstverständlich auf dem jeweiligen Kanal sehen kann. Ein Boykott durch die TV-Sender und damit ausbleibende Finanzströme hätten tatsächlich etwas bewirken können. Aber es wollen halt alle mitverdienen

Ein Buch, das meine Fußball-Fanseele berührt, habe ich dann aber doch gefunden. Und es hat angesichts der Diskussionen rund um die Wüsten-WM sogar noch einen herrlich ehrlichen Titel: „Unnützes Fußball-WM-Wissen“. Dargeboten werden laut Verlag „die kuriosesten Fakten rund um das beliebteste Sportereignis der Welt“. Was der Nachfolger zum SPIEGEL-Bestseller „Unnützes Bundesligawissen“ mit der WM 2022 Katar zu tun hat, muss ich erst noch ergründen.

Ganz anders als die Fußball-WM muss sich „Doctor Who“ nicht um Fanmaterial sorgen. Die am längsten laufende Sci-Fi-Fernsehserie der Welt startete heute vor 59 Jahren (1963). Heute vor neun Jahren (2013) zeigten Kinos in 94 Ländern zeitgleich den Jubiläums-Spielfilm „Der Tag des Doktors“. Die Zeit verfliegt aber auch für Zeitreisende, mittlerweile hat der 14. Doctor den Dienst angetreten, ist „Doctor Who – 13 Doktoren 13 Geschichten“ (2019) schon fast ein alter Hut.

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Samstag, 19. November: Weihnachtsfrühstart

Das Haar in der Suppe und ein alter Hut

Die Weihnachtszeit hat begonnen, so muss die Feststellung an diesem Samstag, 19. November 20222, in Bad Harzburg lauten. Der Wintertreff genannte Weihnachtsmarkt auf dem Port-Louis-Platz hat seine Pforten geöffnet. Bei der Eröffnung der Weihnachtskrippe im Rosengarten am 22. November wird der Totensonntag abgewartet.

„Das Weihnachtsmarktwunder“ wird es in der Bummelallee vielleicht nicht geben, aber es reicht ja, wenn der Wintertreff wieder wundervoll gemütlicher Treffpunkt ist. Die Geschichte des Wunders in Dresden hat übrigens Ralf Günther geschrieben, dessen Werk „Die Badende von Moritzburg“ ein BÜCHER-HEIMAT-Lesetipp von Sonja Weber ist.

Vom 25. November an wird jeweils freitags um 18 Uhr auch wieder „An der Krippe gedacht“, in diesem Jahr stehen Krippenandacht und Friedensgebet im Rosengarten unter dem Motto „An der Krippe entfacht“. Noch gibt es kein Buch über die Bad Harzburger Krippe. Immerhin lassen sich im Internet bei der Bad Harzburg-Stiftung Infos und Fotos finden. Mich persönlich würde intressieren, ob in Büchern wie „Krippensymbolik“ auch Wildschwein und Luchs aus dem Harz erklärt sind…

Bevor wir nun alle in vorweihnachtlicher Vorfreude versinken, noch schnell der Hinweis, dass heute auch der „Internationale Männertag“ (ext.) ansteht.  Der Bier-Bollerwagen darf aber in der Garage bleiben, beim „International Men’s Day“ sollen Benachteiligungen von Männern und Jungen verdeutlicht und ihr gesellschaftlicher Einsatz gewürdigt werden. Ausdrücklich wird betont, dass es sich um keine Konkurrenz zum Internationalen Frauentag am 8. März handelt.

Letzteres ist auf dem Büchermarkt nicht so recht angekommen. Viele Bücher leben vom Vergleich: „Männer sind Schweine – Frauen erst recht!“ Die „Streitschrift“, geschrieben von Susanne Wendel, laut Verlag „Deutschlands spritzigste Gesundheits- und Sexpertin“ will demnach „Geschlechterrollen aufbrechen“. Logischerweise gefällt mir als Mann dieser Ansatz mehr, als wenn „der hohe Preis des Patriarchats“ aufgerechnet wird: „Was Männer kosten“.

Fast 50 Jahre her, aber irgendwie brandaktuell: Am 19. November 1973 ordnet der Deutsche Bundestag das erste von vier Sonntagsfahrverboten für den 25. November an.  Im Jom-Kippur-Krieg wurde Erdöl zur Waffe. Am 17. Oktober 1973 stieg der Ölpreis schlagartig um 70 Prozent. Ein Energiesicherungsgesetz wurde erlassen. Und – man vergisst einfach zu leicht – das heute wieder so heiß diskutierte Tempolimit erlebte seine Premiere:  Für sechs Monate wurde eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung (100 km/h auf Autobahnen, ansonsten 80 km/h) eingeführt.

Angesichts der aktuellen Krise und der Tatsache, dass die Mehrheit der Deutschen ein Tempolimit befürworten würde, wundert man sich, dass so viele Politiker daran noch immer ein Haar in der Suppe finden. Was eine „geniale“ Überleitung zu unserem letzten Tipp (auch für den Mittagstisch) ist: Wir begehen heute den „bundesweiten Tag der Suppe“.

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