Donnerstag, 12. Januar: Rothaarige küssen

Suchtfaktoren und Ohrwurm-Alarm

Für mich ist dieser Donnerstag, 12. Januar 2023, quasi der Valentinstag. Und ich muss nicht einmal Blumen kaufen, sondern darf meine Frau küssen. Sozusagen in Erfüllung der Ziele des „Küsse-Rothaarige-Tag“ (International Kiss a Ginger Day). Wobei sicher niemand etwas dagegen hat, wenn auch alle anderen sich liebenden Menschen einander küssen.

Der Aktionstag hat seinen Ursprung in der Folge „Ginger Kids“ der TV-Serie „South Park“ (mit der ich mich so gar nicht auskenne). Wenn meine Vorliebe für (die eine) Rothaarige eine kulturell bedingte Basis hat, dann eher in einer geliebten Jugendlektüre: „Die rote Zora und ihre Bande“.

Wer es lieber literarisch gewichtiger hätte, kann zu Nobelpreisträger Orhan Pamuk greifen. In „Die rothaarige Frau“ erzählt er „eine Geschichte von Vätern und Söhnen, von Liebe und Verrat, von Schuld und Sühne in der Türkei“. Wer jetzt dazu keine Zeit hat, kann als Anlass für den Buchkauf auch den „Welttag der Rothaarigen“ (World Redhead Day) am 26. Mai und den niederländischen „Rothaarigentag“ (Roodharigendag) am ersten September-Wochenende wählen.

Richtig reingefallen bin ich bei der Recherche für dieses bebücherte Kalenderblatt als ich las, dass heute vor 31 Jahren (1992) die Silvester gestohlene Skulptur „Der kleine Trotzkopf“ von Gustav Vigeland in Oslo wiedergefunden wurde(Detailfoto oben). Vermutlich in Erinnerung an „Die kleine Meerjungfrau“ und Andersen mutmaßte ich eine Verbindung zu Emmy Rhodens Klassiker der „Backfisch-Literatur“ Doch der Osloer Trotzkopf hat mit dem Roman „Der Trotzkopf“ nichts zu tun.

Noch etwas für den Sucht-Faktor tun: Am 12. Januar 1981 hat in den USA die Fernsehserie „Der Denver-Clan“ (Staffel 1, DVD) Premiere. In den 1980er Jahren konnte man später vielfach den eigenen Freundeskreis nach der „Dallas-oder-Denver-Fan“-Methode einteilen. Ich war der Dallas-Typ, was vorrangig an Larry Hagman lag, den ich an der Seite der „Bezaubernden Jeannie“ schon sehr früh beneidet habe.


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Und zu guter Letzt wird Ohrwurm-Alarm ausgelöst: Heute vor 55 Jahren (1968) veröffentlichte Manfred Mann die Bob-Dylan-Komposition „Mighty Quinn“ und machte daraus einen Welthit. „Come all without, come all within / You’ll not see nothing like the Mighty Quinn” (Youtube 2:59 min).

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Dienstag, 15. November: Süßer Heinrich

Die verräterischen Bücherregale

Ein zweischneidiger Aktionstag steht am heutigen Dienstag, 15. November 2022, für einen BÜCHER-HEIMAT-Blogger an: Es ist der „Tag des öffentlichen Bücherschranks“ in Deutschland. Kann eine Buchhandlung Werbung für ein kostenloses Bücherangebot machen? Aber klar, die Bücher für die Schränke wie am „Plumbohms“ in der Bummelallee müssen ja erst einmal gekauft werden. Vorzugsweise in der BÜCHER-HEIMAT.

Der erste Bücherschrank wurde am 15. November 2003 in Bonn aufgestellt. Seither kann sich die Idee des kostenlosen Einstellens und Mitnehmens von Büchern auch über ganz Deutschland verbreitet.  Vielleicht aber sollte man auch dabei Vorsicht walten lassen, denn laut „Bücherliebe“  verraten Bücherregale so einiges über uns.

Bei den Recherchen für das „bebücherte Kalenderblatt“ sammelt man reichlich „unnützes“ Wissen an. Beispielsweise, dass die Flagge Brasiliens den Stand der Gestirne über Rio de Janeiro am 15. November 1889 um 8.30 Uhr abbildet. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien ausgerufen.

Ich muss nachher mal schauen, ob dies in dem von mir besprochenen Buch „Spaß mit Flaggen“ vermerkt ist oder in den Flaggen-Folgen von „The Big Bang Theory“ vorkommt. Könnte vielleicht auch in „THE BIG BANG THEORY von A bis Z“ als der „inoffizielle Guide zur Serie“ verzeichnet sein.

Wer einen „Süßen Heinrich“ sucht, muss nicht auf ein Dating-Portal: Als „Süßer Heinrich“ wurden die Zuckerstreuer vermarktet, die Heinrich Kurz am 15. November 1953 erfand. „Die Wahrheit über Zuckerstreuer, Monchichis & Co.“ weiß ein Autor zu berichten, der schon in der BÜCHER-HEIMAT las: Imre Grimms Buch „Das Ding“ liefert Erkenntnisse auch über „Lüsterklemmen, Blockflöten, Shell-Atlanten und Cocktailschirmchen“.

Noch ein paar literarische Besonderheiten des Datums: Heute vor 193 Jahren (1829) wurde Emmy von Rhoden geboren, die „Der Trotzkopf“ schrieb. Vor 160 Jahren (1862) erblickte der spätere Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann das Licht der Welt. Dem Dramatiker verdanken wir Werke wie „Die Weber“ und „Die Ratten“. Die schreckliche Basis für einen starken Tatsachenroman legten Perry Smith und Dick Hickock, als sie am 15. November 1959 eine vierköpfige Farmerfamilie ermordeten. „Kaltblütig“ überschrieb Truman Capote sein Werk.

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