Freitag, 19. August: Welt-Foto-Tag

Die Welt in Bildern erleben

Ein Tag zum Schwelgen und was eignet sich da besser als besondere Bücher. An diesem Freitag, 19. August 2022, als Welt-Foto-Tag (World Photography Day) natürlich vor allem Bildbände.

Mein Stöbern nach den meistgelobten Bildbänden/reich bebilderten Büchern brachte zum einen das erwartet üppig Ergebnis, förderte zum anderen aber auch Titelthemen zutage, die ich nicht unbedingt erwartet hätte. Dazu zählt „Auto Land Scape“ von Michael Tewes, dessen Motive „malerische Autobahnen“ sind. Mit verblüffenden Ergebnissen…

Sammler, ob von Gebrauchsgegenständen oder großen Kunstwerken, kommen gewohnt gut weg. Allen, die wissen wollen, wem die Stunde edel schlägt, sei „A Man and His Watch“ von Matthew Hranek ans Herz gelegt: Geschichten um 76 der berühmtesten Uhren und ihre Träger.

Tiefer gehen muss der Blick bei „The Ultimate Sneaker Book“ von Simon Wood.  Und auch, wenn man erst ein paar Bier trinken muss, um es zu glauben: „Bierdosen werden zu Kunstwerken“. Zu bestaunen in  „Craft Beer Design.

„Richtig“ große Kunst gibt es bei dem opulenten Werk „Der Louvre. Alle Gemälde“.  Sage und schreibe mehr als 3000 farbige Bilder von farbigen Bildern. Nur das Erlebnis Louvre vermag der Super-Bildband schwerlich zu vermitteln. Auf ein weiteres Erlebnis dagegen kann ich gut verzichten. „Der Atlas des Teufels“ versammelt 250 farbige Abbildungen der Unterwelt in der Kunst.

Wer tierische Abwechslung zu all den Katzen- und Hundefotos in den Sozialen Medien sucht, wird in einem ungewöhnlichen Band fündig: „Vögel: Eine fotografische Liebeserklärung in Porträts“ von Tim Flach & Birgit Lamerz-Beckschäfer.

Bei einem ersten Blick in einen anderen Bildband musste ich irgendwie an die beliebten „Neiddebatten“ denken: „Homes For Our Time. Contemporary Houses around the World.“ von Philip Jodidio stellt traumhaft schöne Wohnstätten vor. Und „In 225 Reisen um die Welt“ von Barbara Rusch im National Geographic Buchverlag erschienen verzeichnet auch ein paar Touren, die meinen Geldbeutel überstrapazieren würden.

Allein des herrlichen Titels wegen, vor allem aber, weil ich glühender Fan der größten Radsportveranstaltung der Welt bin, werde ich mir wohl „Warten auf Godeau. 30 Jahre am Straßenrand der Tour de France“ bestellen.

Wenn für irgendjemanden kein Buch dabei gewesen sein sollte, empfehle ich eine spannende Stöberstunde entweder in der BÜCHER-HEIMAT selbst und in deren Online-Shop, in dem das Suchwort „Bildband“ mehr als 4000 Fundstellen liefert.

Man kann natürlich auch selbst Fotos schießen und diese auf die Website des Welt-Foto-Tags hochladen. Schließlich ist der Aktionstag dazu da, den Spaß am Fotografieren zu steigern. Nur als Tipp für ein mögliches Motiv, ein Buch dazu habe ich nicht gefunden: Heute ist auch „Internationaler Tag der Haarschleife“ (International Bow Day)…

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Dienstag 19. Juli Immer cool bleiben

Große Hitze und ein cooles Konzert

Heute ist Dienstag, 19. Juli 2022. Auf der Hitzeskala soll es heute nochmal fünf Grad nach oben gehen. 34 Grad werden in meiner App für Bad Harzburg vorhergesagt. Ich mag es warm, auch sehr warm. Aber alles hat seine Grenzen…

Zumindest jenen gut 160.000 ehemaligen DDR-Bürgern, die am 19. Juli 1988 beim Bruce-Springsteen-Konzert in Ost-Berlin dabei waren, könnte in Erinnerung daran eine bei den Temperaturen wohltuender kalter Schauer über den Rücken laufen. Und dank der in Dauerschleife gesendeten History-Dokumentationen hat sich dieser irre Moment DDR-deutscher Rockgeschichte, als die Masse mit dem Boss „Born in the U.S.A.“ sang, mittlerweile auch tief ins gesamtdeutsche Bewusstsein eingebrannt.

Ein legendäres Konzert, das sogar von manchen mit der Wende in Zusammenhang gebracht wird. Drumherum ranken sich Geschichten und lässt sich vielleicht erklären, warum man von „The Boss“ Führungsstärke lernen soll.  Gemeint ist vielleicht der Moment, als Springsteen auf Deutsch von einem Zettel vorlas: „Es ist gut, in Ost-Berlin zu sein. Ich bin hier nicht für oder gegen irgendeine Regierung. Ich bin gekommen, um für euch Rock’n’Roll zu spielen, für euch Ost-Berliner, in der Hoffnung, dass eines Tages alle Barrieren umgerissen werden.“

In diesem Moment dürften sich die Mediengewaltigen der DDR über ihre Entscheidung gefreut haben, das Konzert im DDR-Rundfunk bei DT64 und im zweiten Programm des Fernsehens der DDR nur zeitversetzt zu übertragen. Springsteens Sätze fielen da der Schere zum Opfer. Und der stellvertretende Staatsratsvorsitzende der DDR, Egon Krenz, hat es nicht mitbekommen, er soll laut Protokoll des Ministeriums für Staatssicherheit nur von 20:10 bis 20:33 Uhr auf dem Konzert gewesen sein. Er hatte wohl nicht den gleichen Musikgeschmack wie Barack Obama, der gemeinsam mit Springsteen „Renegades: Born in the USA“ herausgab…

Heute steht auch nochmal ein kurzer Abstecher zum Radsport an, denn am 19. Juli 1903 gewann Maurice Garin die erste Tour der France. Durchschnittsgeschwindigkeit: 25,679 km/h. In diesem Jahr sind die Radstars noch bis zum 24. Juli unterwegs und bislang geschieht dies mit einem sagenhaften Stundenmittel von 48,661 km/h. Bei der Tortur mag mancher „Zum Teufel mit der flamme rouge“ denken und sich im Lesesessel lieber den Geschichten der großen Schleife widmen.

Zwei Geburtstage stehen heute an: Gottfried Keller, der beispielsweise mit „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ und „Kleider machen Leute“  Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen hat, erblickte 1819 das Licht der Welt. Und bei Wladimir Kaminer, der am 19. Juli 1967 geboren wurde, darf zumindest angenommen werden, dass er in der „Russendisko“ feiert.

Noch zwei Hitzetipps, resultierend aus heute anstehenden Aktionstagen: Frische Himbeeren sind köstlich, beim „Tag des Himbeerkuchens“ (National Raspberry Cake Day) sollte man allerdings vielleicht auf Sahne verzichten. Und wer den „Tag des Daiquiri“ (Daiquiri Day) zu intensiv beispielsweise mit „Movie Cocktails: Coole Drinks aus legendären Filmen“ feiert, ist für den Kater morgen auch selbst verantwortlich.

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Freitag 15. Juli Faszination documenta

Von Kunst, Können und Wollen

Der Countdown ist an diesem Freitag, 15. Juli 2022, bis auf 1 heruntergezählt: Morgen beginnt die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche. Das Buch „111 Pferde, die man kennen muss“, beinhaltet aber leider keine todsicheren Tipps für die Viererwetten, sondern Geschichten rund ums Pferd.

„Boxen auf“ hieß es vermutlich nicht, als heute vor 67 Jahren (1955) die erste „documenta“ in Kassel eröffnet wurde. Die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst findet mittlerweile alle fünf Jahre statt und dauert jeweils 100 Tage.

In dieser Zeit sorgt sie – zumindest, solange ich mich zurückerinnern kann – zuverlässig für heftige Diskussionen bis hin zu erbitterten Streitigkeiten. Wie gerade auch jetzt bei der 15. Auflage wieder. Obwohl ich mich selbst eher als „Kunstbanause“ einstufen würde, der dem geflügelten Wort anhängt, nachdem Kunst von Können kommt („käme sie von Wollen, hieße sie Wulst“), war ich bei aller Verwirrung stets auch fasziniert.

Auf den Punkt bringen diese Faszination zwei Kunstwissenschaftler, die in der Wikipedia zitiert werden: „… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“

Während man also über die „documenta“ trefflich streiten kann, gehört das zweite Fundstück unseres „bebücherten Kalenderblatts“ unstrittig zu den wichtigsten Steinen, die je ein Mensch entdeckte, denn der Stein von Rosetta öffnete im Wortsinn „Lesewelten“.

Was der napoleonische Offizier Pierre François Xavier Bouchard am 15. Juli 1799 im Niltal entdeckte, war das Fragment einer steinernen Stele mit einem Priesterdekret. Das Besondere: In drei untereinanderstehenden Schriftblöcken war der Text in Hieroglyphen, auf Demotisch und Altgriechisch sinngemäß gleichlautend eingemeißelt.  Damit war der Fund mitentscheidend für die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen. Wobei wiederum der Franzose Jean-François Champollion maßgeblichen Anteil hatte.

Eine große Stunde schlug heute vor 25 Jahren (1997) dem deutschen Radsport: Jan Ullrich gewann bei der Tour de France die Pyrenäen-Etappe und konnte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifen.  Der Grundstein für den ersten Toursieg eines Deutschen war gelegt und wurde gefeiert – bis das böse Doping-Erwachen kam…

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Donnerstag 14. Juli „Fronkreisch, Fronkreisch“

Räder rollen, Frankreich feiert

Donnerstag, 14. Juli 2022 – wir müssen gar nicht erst diskutieren, es ist der Tag der Franzosen. Die Tour de France rollt und ganz Frankreich fiebert mit in der Hoffnung, dass einer der ihren am Nationalfeiertag die Etappe gewinnen möge. Vive la France! Oder deutscher: „Fronkreisch, Fronkreisch!“

Ein ganz großer Tag war in dieser Hinsicht der 14. Juli 1964, als der Franzose Jacques Anquetil „mit Leib und Seele“ zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal insgesamt die Tour de France gewann. Und es wurde noch besser: Zweiter mit nur 55 Sekunden Rückstand wurde Anquetils Landsmann Raymond Poulidor.

Ich bin ja bekennender Tour-de-France-Fan. Was ziemlich widersinnig ist, denn ich fahre nicht gern Fahrrad und lese die Berichte über Doping im Radsport. Und dennoch bin ich fasziniert gerade von den majestätischen Bergetappen. Allerdings bevorzuge ich die faule Variante, kämpfe also im Fernsehsessel mit. Und wenn es mal langweiliger wird, greife ich stilecht gern zu Asterix-Band 6 „Tour de France“.

Es gibt allerdings auch unfassbar viele Hobby-Radsportler, die das Spektakel hautnah verfolgen und sogar allen Ehrgeiz darin setzen, die Königsetappen selbst zu fahren. Für alle, die das auch mal probieren wollen, hier das Buch zum Wahnsinn: „Tour de France – 100 legendäre Anstiege mit allen Infos zum Nachfahren“.

Eher zum Schmunzeln und Genießen (…wie Gott in Frankreich…) empfehle ich zum Nationalfeiertag der Nachbarn ein Buch des genialen Zeichners und Karikaturisten Jean-Jacques Sempé: „Vive la France“.  Ich habe es selbst zwar noch gar nicht gelesen, aber allein die Verlagsankündigung lässt einen schwelgen: „Begleiten wir Sempé auf seinen Streifzügen durch Paris und durch die französische Provinz, zu Fuß, auf dem Fahrrad, ein noch warmes Baguette unterm Arm. Seine Zeichnungen sind wie Szenen aus ungeschriebenen Romanen, sorgfältig komponiert, voll traumhafter Menschenkenntnis – ein untergegangenes, ein modernes und ein ewiges Frankreich.“

An zwei „nicht-französischen“ Ereignissen, die auf einen 14. Juli datieren, komme ich nicht vorbei. Als Western-Fan weiß ich natürlich, dass am 14. Juli 1881 William Bonney, besser bekannt als Billy the Kid, wird von Pat Garrett, Sheriff in Lincoln County, erschossen wurde. Sarkastisch formuliert: Ende Legende – oder war es doch eher der Anfang? Auskünfte kann ein Buch geben, dass ausgerechnet Pat Garrett schrieb. Und der muss „Das wahre Leben von Billy the Kid“ kennen, die beiden waren einst dicke Freunde.

Deutlich fröhlicher ist das Finale unseres „bebücherten Kalenderblatts“: Am 14. Juli 1955 wurde einer meiner absoluten Lieblingsfilme uraufgeführt: „Drei Männer im Schnee“ (DVD) nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner. Kongenial verfilmt von Regisseur Kurt Hoffmann mit Paul Dahlke, Günther Lüders, Claus Biederstaedt, Margarete Haagen und Nicole Heesters in den Hauptrollen.

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