Wahre Regeln und trickreiche Titel
Zum Bergfest dieser Woche am heutigen Mittwoch, 3. April 2024, lohnt sich ein Blick zurück ebenso wie ein Schielen in die Zukunft. Zumindest was das Wetter angeht. Nach dem frühlingshaften Osterwochenende soll es am kommenden Samstag schon frühsommerlich werden.
Beim Wetter sollte der Blick ohnehin besser voraus gerichtet sein, in diesem Fall auf den morgigen 4. April und in den Bauernkalender. Dessen Weisheiten scheinen sich einmal mehr zu bewahrheiten, denn erst gegen Ende des Monats April soll es wieder deutlich kühler und unangenehmer werden. „Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4. Mai) ein Wilder sein“, wussten dazu die Altvorderen.
Allerdings hielten sie sich Hintertürchen offen, denn ebenfalls für St. Ambrosius und den 4. April stellt der Bauernkalender fest: „Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.“ Soweit soll es morgen nicht kommen, aber die Wochenmitte fällt tatsächlich kühler aus.
Wer sich genauer in die Welt der überlieferten Wetterweisheiten einlesen will, wird vermutlich Wert auf „Wahre Bauernregeln“ legen. Und bei der Auswahl der Lektüre sollte man nicht nur einen flüchtigen Blick auf den Titel werfen. „Starke Bauernregeln“ klingen verlockend, behandeln aber statt säen und ernten „die ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels in über 200 gereimten Eselsbrücken und Faustregeln“. Matt!
Noch ein Tipp aus den Bauernregeln für alle Hobbygärtner und Selbstversorger, damit sie ihr Tagwerk morgen Ertrag bringend gestalten können: „Erbsen säe an Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus!“ Und zum Thema „Garten und Pflanzen“ hält die BÜCHER-HEIMAT selbstverständlich reichlich Lektüre vor. Zum Beispiel „Das große Hochbeetbuch“ – eine Anbauform, die ich allein deshalb liebe, weil man nicht auf Knien oder tief gebückt arbeiten muss.
Wo ich gerade von den Altvorderen schrieb, fällt mir auf, dass ich aus gewissen Blickwinkeln zunehmend selbst in diese Kategorie gehöre. In manche Dinge wächst man eben hinein. Sogar in manche Aktionstage wie den heutigen „Tag der älteren Generation“, der auf die Belange der älteren Generation aufmerksam machen soll.
Dieser Tag wurde 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung (LAB) ins Leben gerufen. Seitdem wird an jedem ersten Mittwoch im April durch Aktionen und Veröffentlichungen auf die Rolle der Senioren in der Gesellschaft aufmerksam gemacht. Und wem dies nicht genug ist: Der „Internationale Tag der älteren Generation“ (International Day of Older Persons) wird auf Beschluss der Vereinten Nationen an jedem 1. Oktober begangen. Ich nähere mich diesem Thema heute ebenfalls über die Arbeit in den Beeten, um sozusagen einen „grünen Faden“ zu finden: Die „Gärten für Senioren“ sollen laut Verlagsangaben „bequem und pflegeleicht“ sein.