Montag, 11. September: Zeitenwenden

Ein Datum, das die Welt veränderte

Am Montag, 11. September 2023, trennen uns noch 111 Tage vom Jahresende. Wer nach dem koptischen oder äthiopischen Kalender lebt, könnte heute schon Neujahr feiern – aber da 2024 ein Schaltjahr ist, muss die Party auf den 12. September verschoben werden.

Seit 22 Jahren jedoch steht das heutige Datum für eine Tragödie, die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon. Rund 3000 Menschen verloren dabei ihr Leben. In den USA wird 9/11 seither als “Patriot Day and National Day of Service and Remembrance” begangen.

Zwei Jahrzehnte nach dem furchtbaren Ereignis ist aber auch festzustellen, dass es 9/11 im Ranking der Verschwörungstheorien weit nach oben gebracht hat, in einer Liga mit der Mondlandung, dem Kennedy-Attentat und den Roswell-Aliens gebracht hat. Im Buch „Generation 9/11“ geht es beispielsweise um „die verhinderte Aufklärung des 11. Septembers im Zeitalter der Desinformation“. Wer die offizielle Version lesen will, greift zu „The 9/11 Commission Report“ (Englisch)

Abrupter Themenwechsel: Heute vor 62 Jahren (1961) begann für einen bekannten deutschen Automobilhersteller der Anfang vom Ende. Über das Unternehmen Borgward wurde das Konkursverfahren eröffnet, Vergleichsverfahren scheiterten.

Zurück bleiben Erinnerungen, beispielsweise an die „Isabella“, die zweifelsfrei zu den sehenswertesten Automobilen gehört, die je gebaut wurden (siehe Foto oben). Die vier Bände „Besser fahren, Borgward fahren“ bieten einen „Rückblick auf Autos, Mitarbeiter und Werksalltag bei Borgward, Goliath und Lloyd“.  Tatsächlich war die Hansestadt Bremen mal eine „Autostadt“.

An zwei großen Büchern kommt man an diesem Datum nicht vorbei: Am 11. September 1801 wurde in Leipzig Friedrich Schillers romantische Tragödie „Die Jungfrau von Orléans“ uraufgeführt. Es avanciert zum meistgespielten Werk des Dichters.

Literarisch kann unser zweiter Bestseller des Tages da nicht mithalten, aber Karl Marx’ Hauptwerk „Das Kapital“ veränderte die Welt. Am 11. September 1867 erschien der erste Band der „Kritik der politischen Ökonomie“.

Dazu wiederum passt ein Schriftsteller-Geburtstag. David Herbert Lawrence, der heute vor 138 Jahren (1885) das Licht der Welt erblickte, stammte als erster Schriftsteller von Rang in der englischen Literatur aus einer Arbeiterfamilie. Weltberühmt allerdings machte ihn ein klassisches erotisches Meisterwerk, das ohne Frage zur Weltliteratur gehört: „Lady Chatterley“.

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Sonntag, 11. September: Denk mal!

Vor 300 Jahren wurde der Oderteich als lange Zeit größte deutsche Talsperre vollendet. Das Foto zeigt eine idyllische Badeszene aus dem Jahr 1955. Foto: Ahrens-Archiv / Bad Harzburg-Stiftung

Offene Denkmäler und große Geburtstage

Sonntag, 11. September 2022 –nur noch 111 Tage bis Jahresende. Gestern habe ich mir die ersten Gewürzspekulatius gekauft. Da ist für mich das Suchtpotenzial ähnlich hoch wie bei Marzipan. Es weihnachtet schon sehr.

Dabei haben wir heute erstmal den bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Geschenke gibt es da im gewissen Sinn auch, denn vielfach kann man sich Denkmäler aus Perspektiven anschauen, die den Besuchern sonst nicht offenstehen. Hier kann man sich über das Programm des Denkmalstages (ext.) rund um den eigenen Wohnort informieren.

Zum Thema Denkmal gibt es viel zu bedenken. Ganz praktisch für mich und diesen Blog ist da zunächst die Plural-Frage. Laut Duden sind die „Denkmale“ gehobener Sprachgebrauch. Ich bleibe auf meinem Niveau und bei den Denkmälern.

Weit komplexer wird das Ganze beim Thema „Denkmalrecht Niedersachsen“. Um Entscheidungen wie jüngst im Goslarer Fensterstreit zu verstehen (versuchen), gibt es ja „Grundlagen und Kommentar zum Denkmalschutzgesetz für die Praxis mit den finanzierungs- und steuerrechtlichen Bezügen“. Aber Obacht: Das Buch ist ähnlich teuer wie die Unterhaltung eines Denkmals… Worüber gerade im Harz auch der wirtschaftliche Aspekt großer Denkmäler nicht aus Acht gelassen werden sollte: „UNESCO Weltkulturerbe und Tourismus“.

Viel zu selten stellt man sich vielleicht eine Frage, die einen Perspektivwechsel voraussetzt: „Was denkt das Denkmal?“. Wobei ich mir sicher bin, dass die Menschen dabei nicht immer gut wegkämen, denn vor den Irrungen und Wirrungen des freien Marktes sind selbst die berühmtesten Denkmäler nicht gefeit: „Schipper Malen nach Zahlen – Taj Mahal Denkmal der Liebe“. Zum Glück haben wir im Harz aber auch noch „50 sagenhafte Naturdenkmale im Harz“, „Bäume – Berge – Höhlen – Klippen – Wasserfälle“ beweisen, dass die Natur der beste Baumeister ist.

Wer heute im Harz den Tag des Denkmals mit zwei großen Jubiläen verknüpfen möchte, der sollte in den Oberharz fahren: Vor 300 Jahren wurde der Oderteich als lange größte Talsperre Deutschlands fertiggestellt. Und vor 250 Jahren wurde das Rehberger Grabenhaus erbaut. Beides wird gefeiert, hier geht es zur Programmübersicht der Grube Samson (ext.).

Auch für große Werke aus den Federn großer deutscher Denker spielt das Datum 11. September eine gewichtige Rolle. Vor 221 Jahren (1801) wurde Friedrich Schillers romantische Tragödie „Die Jungfrau von Orléans“ uraufgeführt – und zu seinem meistgespielten Werk. Und vor 155 Jahren (1867) veröffentlichte Karl Marx den ersten Band von „Das Kapital“.

Last, but not least, ein kurzer Geburtstagsgruß: Heute vor 137 Jahren (1885) wurde D. H. Lawrence geboren. Er war der erste Schriftsteller von Rang in der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts, der aus einer Arbeiterfamilie stammte. Und mit „Lady Chatterley’s Lover“ schrieb er eines der ersten seriösen Werke der Weltliteratur, in denen Sexualität detailliert dargestellt wurde. Was nichts daran änderte, dass noch 1960 ein „Obszönitätsprozess“ angestrengt wurde, um das „aufrührerische, skandalöse, vulgäre und pornographische Buch“ zu verbieten. Zum Glück ohne Erfolg.

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