Samstag, 21. Januar: Jogginghosentag

Schlabberlook mit irreführendem Namen

Endlich einmal bin ich an diesem Samstag, 21. Januar 2023, beim Schreiben des Blogs für einen Aktionstag angemessen gekleidet: Wir begehen heute den „Internationalen Jogginghosentag“ (International Sweatpants Day).

Der Aktionstag resultierte 2009 aus einem Faschingsscherz Grazer Schüler. Die trafen einen Nerv, 2011 feierten mehr als 600.000 Teilnehmer aus gut 50 Ländern den Tag virtuell mit.  Demnach muss es schlecht bestellt sein um die Menschheit, denn früh fällte Mode-Guru Karl Lagerfeld ein vernichtendes Urteil: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“.

Die Jogginghose ist salonfähig geworden“ behauptet dagegen das Buch „Hoggings“ und verspricht nicht weniger als „Jogginghosen – selbstgenähte It-Pieces aus Jersey. 20 Modelle in den Größen 34-46.“ Und das Ganze sogar inklusive Online-Videos. Was soll da noch schiefgehen?

Ich amüsiere mich (in Jogginghosen) derweil über einen ach so wahren Satz aus anonymer Quelle im Internet: Für ein Kleidungsstück, in dem so viele Menschen auf dem Sofa sitzen und Chips futtern, hat die Jogginghose einen eher irreführenden Namen. Wer den Schlabberlook wieder auf sein namentlich angestammtes Terrain führen will, wird also vermutlich eher auf „Die Laufbibel“ schwören, das „Standardwerk für den Laufsport“.

Jogginghosen haben unbestritten den Vorteil, dass man in ihnen keinesfalls „den Gürtel enger schnallen“ muss. Dass ein enger Hosenbund Probleme bereiten kann, daran arbeiten unzählige TV-Kochsendungen mit. Und als allererster Fernsehkoch trat heute vor 86 Jahren (1937) Marcel Boulestin vor die Kameras der BBC in London: „The Best of Boulestin“ (engl.) gibt es nur mit „unbestimmter Lieferzeit“. Wer schnell an Herd (und Futternapf) will, sollte sich an den prominentesten „Nachfahren“ halten: „Besser kochen mit Jamie Oliver“.

An einem anderen Eintrag in unserem bebücherten Kalenderblatt merkt man, dass die eigenen Kinder mittlerweile erwachsen sind: Heute vor 20 Jahren erschien der erste Band „In die Wildnis“ der Buchreihe „Warrior Cats“, die alle drei Jungs begeistert gelesen haben. Heute gibt es bereits acht Staffeln. Und meine „Kinder“ lesen andere Bücher…

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Freitag, 16. September: Nichtstun will gelernt sein

Promis und Luftmaschen häkeln

Mit diesem Freitag, 16. September 2022, beginne ich meinen Urlaub vom stressigen Rentnerdasein. Eigentlich wollte ich mich im Nichtstun üben, aber das liegt mir nicht. Um mich abzulenken, surfte ich durch den Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT – und habe vielleicht mein neues Hobby gefunden: „Promis und Stars häkeln“.

Okay, okay, ich kann erklären, wie ich dazu gekommen bin. Bei der Suche nach Themen unter dem Datum 16. September fiel mir auf, die sich die Zeiten doch ändern. Unter „Geboren“ spielen in Wikipedia im 19. Jahrhundert noch die Schriftsteller eine gewichtige Rolle. Das aber ändert sich zusehends.

Mittlerweile sind es Influencer*innen, Skateboarder*innen, Reality-TV-Darsteller*innen und Fußballer*innen, die die Happy-Birthday-Promi-Liste dominieren. Was ich ja noch achselzuckend zur Kenntnis nehmen könnte. Warum es allerdings nötig ist, an einen „britischen Selbstmordattentäter“ zu erinnern, wird sich mir sicher nicht erschließen.

Aber zurück zu meinem neuen Hobby. Es geht um Amigurumis, also gehäkelte Figuren. Und das Buch liefert Vorlagen für „15 Kult-Stars aus Film, Musik und Fernsehen (…) von Karl Lagerfeld über Ross Antony bis Lady Gaga“.

Nun stutze ich schon wieder. Karl Lagerfeld und Lady Gaga hätte ich ja auch unter Kult-Stars verbucht. Aber Ross Antony? Im Ernst? Selbst wenn der gute Mann einen Spiegel-Bestseller landete mit „Gute Laune glänzt und glitzert“, einer Anleitung, „wie man das Leben ernst und trotzdem leichtnehmen kann“, hätte ich ihn eher unter Luftmasche abgebucht.

Aber natürlich liefert Wikipedia auch an diesem 16. September wieder reichlich Geburts- und Todestage von mehr oder minder prominenten Zeitgenossen. Da wäre zum Beispiel Esther Vilar, die vor 87 Jahren (1935) zur Welt kam und mit ihrem Megaseller „Der dressierte Mann“ und der These, dass nicht die Frau, sondern der Mann unterdrückt werde, heftige Kontroversen vor allem mit der aufkommenden Frauenbewegung auslöste.

Bis heute in vieler Munde und dadurch „um die Ecke“ weltberühmt ist die am 16. September 1888 geborene Mercédès Jellinek. Deren in Autos und seine Tochter gleichermaßen vernarrte Vater Emil Jellinek bestellte im April 1900 36 Daimler-Wagen – ein Drittel der Jahresproduktion – und forderte, dass ein neuer Wagen Mercedes genannt werden solle.  Zwei Jahre später meldete die Daimler-Motoren-Gesellschaft den Namen Mercedes als Warenzeichen an…

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