Sonntag, 9. Oktober: Briefschreib-Wettbewerb

Sabotage und ein irrer Indientrip

Mit ein klein wenig Verspätung kommt unser bebüchertes Kalenderblatt an diesem Sonntag, 9. Oktober 2022. Was mittelbar auf den Sabotageakt bei der Bahn und auf reiselustige Freunde zurückzuführen ist. Aber der Reihe nach…

Die erste Tasse Kaffee dampfte, auf dem Monitor ein fast leeres „Blatt“, auf dem „Sonntag, 9. Oktober“ stand, und dass auf Ideen für den Blog wartete. Dann klingelt das Telefon und Goslarer Freunde melden sich einigermaßen aufgelöst: Der gerade gestartete Indien-Trip, auf den sie sich auch in der BÜCHER-HEIMAT bei Morten Hübbes Lesung „Götter, Gurus und Gewürze“ eingestimmt hatten, schien schon auf dem Goslarer Bahnhof am großen Züge-Stillstand zu scheitern.

Aber wozu sind Freunde da – schnell ins Auto, die Freunde am Goslarer Bahnhof eingesammelt und ab zum Hamburger Flughafen. Erst unterwegs dämmerte uns angesichts der Staus, dass im hohen Norden die Herbstferien begonnen hatten. Aber wir waren rechtzeitig am Terminal 1.

Mittlerweile sollten die Beiden die erste Reiseetappe erfolgreich absolviert haben.  Und da der Freund bald Geburtstag hat, kam mir dank Morten Hübbe auch eine Geschenkidee, wie man ausfallende Züge und überfüllte Flughäfen auf dem Weg nach Indien zukünftig meidet: „Per Anhalter nach Indien“ auf dem Landweg durch die Türkei, den Iran und Pakistan.

Die Freunde im Flugzeug, da schoben wir noch einen Abstecher bei einem Sohn in Lübeck ein. Wenn schon Reisestress, dann richtig. Dem Nachwuchs bescherte der Überraschungsbesuch ein opulentes Mal in einer Osteria an der Trave – inmitten johlender Horden von „Ersties“, die ihren Start an der Uni Lübeck rund ums Holstentor feierten.

Zurück in den Harz schickte uns GoogleMaps angesichts von „Stauerpartys“ auf der A7 über Lüneburg. Gute Entscheidung, ruhiges Rollen vorbei an Heidekartoffel-Ständen. Die Chance, über die Bahn-Sabotage zu spekulieren. Wobei ich mich als Sabotage-Laie da wohl noch einlesen muss.

Naheliegend wäre Clive Cusslers Thriller „Sabotage“, in dem der Saboteur Züge und Schienenwege der Southern Pacific Railroad Company zerstört. Zugegeben, ein historischer Roman, es geht um die Eroberung des „Wilden Westens“, aber als Einstieg ins Thema Bahn-Sabotage könnte es reichen.

Wer tiefer in die Materie einsteigen will, greift zu einem Werk des US Office of Strategic Services: „Das kleine Sabotage-Handbuch von 1944“. Laut Verlagswerbung wird erläutert, wie man „mit wenig Aufwand und Risiko möglichst viel Schaden anrichtet“. Derweil können sich alle, die es eher virtuell mögen, in „Little Brother – Sabotage“ auf das Grundstudium „Hackerangriff“ einstimmen.

Als Kontrast dazu noch der kurze Hinweis, dass dieser 9. Oktober auch „Weltposttag“ ist. Meinem Nachwuchs musste ich einst erklären, was Briefkästen und Briefmarken sind.  Daher bezweifele ich auch, dass sie wie Beethoven, Goethe, Napoleon, Lord Byron und Kafka mit der Hand (!!!) jemals Briefe verfassen, in denen sie sich „der Herausforderung stellen, die Liebe in Worte zu fassen“: „Liebesbriefe großer Männer“. Dabei könnte man beim Üben sogar was gewinnen, denn der Weltpostverein richtet einen Briefschreib-Wettbewerb für junge Menschen aus (ext.). Aber Liebe und Trauer ohne herzende und heulende Smileys…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 24. August: Schön war die Ferienzeit…

So ist der ganze Herbst bestellt

Mein Mitgefühl gilt an diesem Mittwoch, 24. August 2022, ganz den Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen. Heute ist letzter Sommerferientag.

Wobei ich mich an widerstreitende Gefühle an eben diesen letzten Ferientagen erinnere. Schließlich sah man mit dem ersten Schultag auch jede Menge Kumpels wieder, die man bisweilen sogar Wochen nicht getroffen hatte. Nur der Schauplatz des Wiedersehens war halt nicht so schön locker und entspannt…

Stöbert man nach dem Suchbegriff „Ferien“ durch den Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT, kann man Erstaunliches entdecken. Unter anderem die „Ferien-Stars“-Reihe wie „Ferien-Stars 3. Schuljahr“. Ein buntes Übungsheft mit „Stickerbogen: Sternchenaufkleber, Lösungsheft“. Hätte ich da einen Blick hineingeworfen, meine Eltern (und meine Lehrer) wären begeistert gewesen. Aber in diesem Zusammenhang war ich frei von jeglichen Starallüren

Meine Wahl viel da eher auf Bücher, die heute als Kinder- und Jugendbuch-Klassiker gelten: „Ferien auf Saltkorkan“ aus der Feder von Astrid Lindgren beispielsweise. Und die Bücher der großen Schwedin kann man prima auch heute noch lesen, ein großartiger Schreibstil bleibt großartig.

Da mein Denken am letzten Sommerferien-Tag meist der Wartezeit bis zu den Herbstferien galt, hier eine kleine Hilfestellung. Herbstferien sind in diesem Jahr vom 17. bis 28. Oktober. Bis dahin sind es (inklusive der freien Wochenenden) vom morgigen ersten Schultag aus gerechnet 53 Tage, oder 1272 Stunden, oder 76.320 Minuten, oder 4.579.200 Sekunden. Und wenn es dann endlich soweit ist, empfehle ich Jean-Jacques Sempés „Endlich Ferien“.

Heute ist übrigens auch St. Bartholomäus. Also der Tag, an dem seit 1575 auf Geheiß von Herzog Julius eigentlich das Salzfest gefeiert werden soll. Dies haben wir nun schon am Wochenende erledigt. Aber was spricht eigentlich gegen eine kleine private (Grill-)Nachfeier? („Weber’s Grill-Bibel“ haben wir ja erst kürzlich empfohlen).

Der Bartholomäus-Tag (Bartheltag) ist in den Bauernkalendern zudem ein wichtiger Lostag. Und wenn der Tag heute tatsächlich so schön wird, wie vorhergesagt, müssen wir uns um einen warmen Herbst keine Gedanken machen: „Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll’s den ganzen September sein“. Und die Herbstferien mit umfassend: „Wie Bartholomäus sich hält, so ist der ganze Herbst bestellt.“ Wichtig auch für Freunde eines edlen Tropfens: „Bartholomä voll Sonnenglut macht Wein und Reben stark und gut.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —