Sonntag, 23. Juli: Hundstage

Ein Federstrich, der das Leben vieler Harzer änderte

Dieser Sonntag, 23. Juli 2023, ist der Start der Hundstage, gemeinhin die heißesten Tage im Sommer. Bis zum 23. August sollen sich die tierischen Tage erstrecken. Derweil sagt meine Wetter-App eher einen frischen Sommer voraus.

Die „Hundstage“ sind offenkundig auch beliebter Bestandteil etlicher Buchtitel. So schrieb Walter Kempowski ebenso über „Hundstage“ wie Tom Voss über „Hundstage für Beck“. Dass es in beiden Fällen um Mord und Totschlag geht, ist hoffentlich kein böses Omen für die kommenden Wochen.

An kulinarischen Aktionstagen komme ich bekanntermaßen nicht vorbei. Dieser reizt mich besonders, weil ich kein Pizza-Fan und damit bei etlichen Familienrunden außen vor bin. Eine reizvolle Alternative könnte der „Tag der Pinsa“ in Deutschland bescheren. Zumal der Aktionstag aus der Region kommt, initiiert vom Franchise-Unternehmen „We are Pinsa“ (ext.) aus Hildesheim.

Pinsa (Pinsa romana) ist eine herzhafte Variante der Focaccia aus der Region Latium. Das Besondere: Der Belag kommt erst nach dem Backen auf den Teig. Deshalb und weil der Teig vorher ewig ruht, gilt diese Focaccia-Variante als besonders bekömmlich. „Wer Pizza mag, wird Pinsa lieben!“, mit diesem Spruch wird „Pinsa“ beworben, eine 55 „sensationelle Rezepte“ umfassende Sammlung. Wer sich dabei ein Hintertürchen offenhalten will, findet in „Pizza & Pinsa“ Rezepte für beide Varianten.

Ein Pinsa-Essen sollte heute sozusagen auch noch unter einem guten „Stern“ stehen. Hale-Bopp (Komet C/1995 O1) wurde am 23. Juli 1995 unabhängig voneinander durch Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona entdeckt. Das Buch „Hale-Bopp“ will nach eigenem Bekunden aufdecken, was alles „Ungewöhnliches im Bann des Kometen“ geschehen ist. Wer statt Verschwörungstheorien lieber fundiertes Wissen über Kometen serviert bekommen möchte, studiert den „Atlas der großen Kometen“ und soll so „ein vollständiges Bild spektakulärer Himmelsschauspiele“ erhalten.

Keine Bücher habe ich für ein Ereignis gefunden, dass heute vor 78 Jahren das Leben zehntausender Harzer über Generationen beeinflusste: Am 23. Juli 1945, 8:00 Uhr Ortszeit, tauschte britische und sowjetische Besatzungsmächte Gebiete im Harz.  Der Ostteil des Landkreises Blankenburg wanderte aus der britischen in die sowjetische Zone und die Stadt Bad Sachsa mitsamt der Ortschaft Tettenborn kam aus der sowjetischen in die britische Zone.

Wenn schon kein Buch, so haben wir doch einige interessante Artikel zum Thema gefunden. Das „Magazin des Landtags von Sachsen-Anhalt“ (pdf, freierDownload, Seiten 19-19) hat dem Grenztausch einen Bericht gewidmet. Und einen Besuch wert ist nicht nur in diesem Zusammenhang auch das Grenzlandmuseum Bad Sachsa.

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Samstag 23. Juli 20222 Heute ist Pinsa-Tag

Pizza, Pinsa und Toast Hawaii

Dieser Samstag, 23. Juli 2022, könnte unseren familiären Speiseplan revolutionieren. Heute ist der bundesweite „Tag der Pinsa“.

Ich esse selten Pizza und wenn, dann die Variante, von der Pizza-Puristen erklären, es sei gar keine „echte“ Pizza. Aber wer wie ich den urdeutschen Toast Hawaii liebt, der mag eben auch Pizza Hawaii.

„Italienische Lebenslust auf knusprig-luftigem Teig“: Pinsa wird als „Pizza-Alternative“ offeriert. Und dies seit 2001, als ein Pizzabäcker in der Region Latium das Rezept entwickelte.  Dass es dafür schon einen Aktionstag gibt, ist der „We Are Pinsa Franchise GmbH“ aus Hildesheim zu verdanken.

Damit der Teig die typische Konsistenz der Pinsa erhält, werden Mehlsorten gemischt: fest (Sojamehl), leicht (Reismehl) und locker (Weizenmehl). Komplettiert wird der Pinsa-Sauerteig, der gut 72 Stunden kühl (!) ruhen soll, mit Hefe, Salz, Öl und Wasser. Durch die ewige Fermentationszeit kommt es zu Gärungsprozessen im Magen, weswegen die Focaccia-Variante als bekömmlich gilt.

Ansonsten haben Pizza und Pinsa mit Blick auf mögliche Beläge viel gemeinsam. Allerdings wird die Pinsa erst belegt, nachdem der Teig gebacken wurde. „Wer Pizza mag, wird Pinsa lieben“, erklärt vollmundig eine Pinsa-Rezeptesammlung, die „knusprig-leichte Geschmackserlebnisse“ verspricht.
Aber was ist mit Menschen, die wie ich keine Pizza mögen? Womit ich wieder bei meinem heiß geliebten Toast Hawaii bin.

Dessen Erfinder war Deutschlands erster Fernsehkoch Clemens Wilmenrod, der nur einen Makel aufwies: Er war kein Koch, sondern Schauspieler. Dennoch schrieb er fünf Kochbücher und zeigte in 11 Jahren und 185 Koch-Shows hunderte Gerichte im Fernsehen, darunter auch weitere mehr oder minder revolutionäre Kreationen wie die „gefüllten Erdbeeren“ und das „Arabische Reiterfleisch“.

Begriffe wie „Toast Hawaii und Kohlenhändler“ geben einem Spiel „rund um alte Begriffe und Gegenstände“ den Namen. Wobei ich anmerken möchte, dass Hawaii-Toast war für mich nie out war. Und Kohlenhändler erleben ja aktuell leider aus schlimmen Gründen auch eine Renaissance.

Seit dem 23. Juli 1995 ist die Welt „im Banne des Kometen“: Unabhängig voneinander entdeckten Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona den Kometen Hale-Bopp (C/1995 O1). Es ist der am meisten beobachtete Komet des 20. Jahrhunderts.

Damit nicht genug, soll der Komet laut der Autoren des Buches „Hale-Bopp – Im Bann des Kometen“ mit seinem Natriumschweif auf der Erde Ungewöhnliches bewirkt haben, was aber verschwiegen worden sei. Erschienen ist das Werk übrigens im „SHADODEX Verlag der Schatten“, der sich anpreist als „euer Verlag für dunkle Phantastik und Mystery!“ Na dann…

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