Mittwoch, 10. April: Aus Fehlern lernen

Sicherheit dank einer kleinen Nadel

Aus Fehlern soll man ja lernen. Und nachdem ich vor zehn Tagen fälschlicherweise den 90. Tag des Jahres ausgerufen hatte, habe ich an diesem Mittwoch, 10. April 2024, das Schaltjahr einkalkuliert: Wir sind also am 101. Tag des Jahres angelangt.

Ihren 175. „Geburtstag“ feiert heute eine Erfindung, die mich insbesondere in Kindheitstagen durch so manch bekleidungstechnische Unpässlichkeiten gebracht hat: Wir begehen den „Internationalen Tag der Sicherheitsnadel“ (International Safety Pin Day).

Das Datum ist mit Bedacht gewählt, denn am 10. April 1849 ließ sich der US-amerikanische Mechaniker und Erfinder Walter Hunt aus Martinsburg im Bundesstaat New York die Sicherheitsnadel patentieren. Seine Erfindung erhielt das US-Patent Nr. 6281.

Vielleicht helfe ich mit diesem, auf den ersten Blick unnützen Wissen manch einem dennoch weiter. Beispielsweise beim Spielen des „Pocket Quiz Junior Erfindungen“, bei dem es gilt „100 Fragen rund um die genialsten Erfindungen der Menschheit“ zu beantworten. Ob darunter auch die Sicherheitsnadel fällt, kann ich allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen.  

Zu den begehrtesten Errungenschaften der einstigen DDR zählten ohne Frage Autos der Marken Trabant und Wartburg. Heute vor 33 Jahren (1991) lief im thüringischen Eisenach der letzte Wartburg vom Band. Insgesamt 35 Jahre lang wurden die Autos im Automobilwerk Eisenach gebaut. Vorgängermodelle und laufende Modellpflege wird im „Fahrzeuglexikon Wartburg“ abgehandelt.

Der Trabant, liebevoll Trabbi gerufen, überlebte den Wartburg um 20 Tage.  Am 30. April 1991 produzierte Sachsenring Zwickau den letzten der Kleinwagen. Der erste Trabant war 1958 vom Band gerollt.

Den 100. „Geburtstag“ kann im kommenden Jahr ein Roman feiern, der am 10. April 1925 erschien, von dem zunächst nur 20.000 Exemplare verkauft wurden und der heute zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählt: „Der große Gatsby“ ist das Meisterwerk F. Scott Fitzgeralds.

Der Roman, in dem sich Fitzgerald vor dem Hintergrund der „Roaring Twenties“ mit Themen wie Dekadenz, Ausschweifungen, Idealismus, Widerstand gegen Veränderungen und sozialen Umbrüchen auseinandersetzt, wird heute zu den bedeutendsten Werken der amerikanischen Moderne gezählt. Für das Magazin Time gehört „Der große Gatsby“ zu den besten 100 englischsprachigen Romanen.

Als Fitzgerald 1940 starb, war er überzeugt, dass sein gesamtes Werk vergessen werde. So kann man sich täuschen…



Samstag, 24. September: Auf in die Pilze!

Erfahrungen, Urlaubsfreundschaften und Pilze

Erfahrungen sammelt man wie Pilze: Einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.“ Warum ich an diesem Samstag, 24. September 2022, mit diesem Zitat von Erskine Caldwell beginne? Heute ist der Europäischen Pilztag (ext.).

Wem beim Verzehr selbstgesammelter Pilze ebenfalls ein ungutes Gefühl beschleicht, der sollte „Die Pilze Deutschlands“ studieren. Das Buch liefert „umfassende Beschreibung, Vorkommen und Verwendung der wichtigsten Arten“. Danach ist „Pilze finden“ kein Problem, vor allem nach einem „Blitzkurs für Einsteiger“. Andererseits kann man es sich auch einfacher machen und „Pilze selbst anbauen“. Das „Praxisbuch für Biogarten, Balkon, Küche, Keller“ erklärt, wie es geht.

Den Europäischen Pilztag hat die Deutsche Karin Montag im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Sie ist Herausgeberin der pilzkundlichen Zeitschrift „Der Tintiling“ und definiert auch die Ziele des Aktionstages.  Der soll zur Steigerung der Bekanntheit von Pilzen als wichtiger Bestandteil des Ökosystems ebenso beitragen wie zur Vertiefung der Kenntnisse hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen. Außerdem bildet der Schutz der Habitate bedrohter Pilzarten einen Schwerpunkt.

Wer das alles studiert hat und damit nach Suchen und Finden oder Anbauen auch ein leckeres Finale folgen kann, greift man am besten zu „Kulinarische Pilzkunde“. Einerlei, für welches Rezept man sich entscheidet, eine Grundregel sollte man sich in jedem Fall merken. Und die hat Regisseur Bernhard Wicki in ein schönes Zitat verpackt: „Urlaubsfreundschaften und Pilzgerichte soll man nicht aufwärmen.“

Bevor wir weiter „in die Pilze gehen“, sollten wir uns dem heutigen Datum literarisch nähern, denn da hat es einiges zu bieten. Am 24. September 1959 veröffentlichte Günter Grass den Roman „Die Blechtrommel“, der maßgeblich dazu beitrug, dass Grass 1999 den Nobelpreis für Literatur für sein Lebenswerk erhielt. Begründung der Jury: Er habe „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet“.

Das Licht der Welt erblickte am 24. September 1717 Horace Walpole, der sowohl als Begründer der Gothic Novel (Horrorgeschichte) als auch des englischen Landschaftsgartens gilt. So sind seine berühmtesten Werke zu sehen: Die Schauergeschichte „Das Schloss von Otranto“ und das Buch „Über die englische Gartenkunst“.

Am 24. September 1896 kam F. Scott Fitzgerald zur Welt, der im Alter von nur 44 Jahren in der Überzeugung starb, sein Lebensziel verfehlt zu haben, sich als bedeutender Autor seiner Zeit zu beweisen. Wenig später wurde er wiederentdeckt und wird seither mit Werken wie „Der große Gatsby“ und „Zärtlich ist die Nacht“ zu den wesentlichen US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts gezählt.

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