Montag, 23. Januar: Hase löst Tiger ab

Willkommen im Jahr des Wasser-Hasen

Wir starten an diesem Montag, 23. Januar 2023, in eine neue Woche, schon die vierte im neuen Jahr. Für Chinesen, Vietnamesen und Koreaner begann das neue Jahr gestern. Und zwar das „Jahr des Wasser-Hasen“ (Pinyin guǐmǎo). Das „Jahr des Wasser-Tigers“ ist seit gestern passé.

Wer die fernöstlichen Länder und deren Zeitrechnung im Blick behalten will, könnte beispielsweise den Tischkalender „Chinesische Tierkreiszeichen“ nutzen und erhält damit „die 12 chinesischen Horoskope!“. Heute erinnert uns zudem ein quitschbunter, aber dennoch hübscher Hase als GoogleDoodle an den Jahreswechsel in China.

Ansonsten ist das System nicht ganz so einfach. Die Kalender können auf dem Mondjahr mit 354 Tage beruhen. Oder auf dem Lunisolarjahr. Das hat dann wie unser Jahr 365 Tage, braucht aber Schaltmonate.

Wie gesagt, der „Wasser-Tiger“ hat ausgedient, das nächste „Jahr des Wasser-Tiger“ wird es erst wieder 2083 geben. Fortan hoppelt der Wasser-Hase nun namensgebend durch das ganze Jahr, bis er am nächsten chinesischen Neujahrsfest durch den Holz-Drache abgelöst wird. Was aber erst am 10. Februar 2024 geschieht.

Auch in Asien jedoch scheinen die Menschen maulfaul und lassen in der Regel bei der Nennung des jeweiligen Jahres das Element weg. Demnach sind wir kurz und knapp im „Jahr des Hasen“. Wer im Online-Shop nach dem „Jahr des Wasser-Hasen“ sucht, erlebt eine fröhliche Überraschung mit dem Kinderbuch „Wenn sieben kleine Badehasen quietschfidel ans Wasser rasen“

Aber man kann sich fernen Kulturkreisen ja auf vielen Arten nähern. Ich persönlich halte den Zugang durch die Küche für besonders erfolgversprechend (und lecker). Wer es am eigenen Herd versuchen will, greift vielleicht am besten zunächst zu „Chinesisch kochen für Einsteiger“.

Und wer partout so ganz und gar nicht mitspielen will beim „Jahr des Hasen“, der wählt Anne Freytags Erfolgsroman, den sozusagen ein Anti-Titel zum neuen Jahr in China schmückt: „Das Gegenteil von Hasen“.

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Freitag, 12. August: Hungrige Geister

Liebesbeziehung und Gruselgeschichte

Irgendwo zwischen Wiedersehensfeier und Gruselparty bewegt sich dieser Freitag, 12. August 2022 – in China. Dort wird heute Zhōngyuán Jié, das Geisterfest, auch „Fest der hungrigen Geister“ begangen.

Dazu passt die Sammlung „Chinesische Geistergeschichten“, die auch dazu beiträgt, das besondere Miteinander von Lebenden und Toten in China zu verstehen. So sind „chinesische Geistergeschichten immer auch Liebesgeschichten, denn alle Geister zieht es unwiderstehlich zum Menschen – um Liebe zu geben oder zu empfangen, um Glück zu suchen oder im Leid zu vergehen“.

Die „hungrigen Geister“ sind denn auch keine Zombies, denen es nach Steaks aus Lebenden verlangt.  Traditionell stellt man in China zur Begrüßung der Geister Speisen vor die Häuser und verbrennt „Totengeld“ als Opfergabe für die Seelen der Verstorbenen. Mit Gruselgeschichten hat das alles nichts zu tun. Der Respekt gegenüber den Vorfahren steht im Fokus.

Nun ist China von Bad Harzburg aus gesehen zwar weit weg, aber auch nicht aus der Welt. Und auch das Reich der Mitte ist nicht gegen amerikanische Party-Einflüsse gefeit. Jugendliche in den chinesischen Metropolen gestalten das traditionelle Fest zunehmend als Halloween-Variante. Wer noch das passende Outfit zum gruseligen Kostümfest sucht, kann auch selbst tätig werden: „Näh dir deinen Style! Für jedes Event“.

Aber gerade auch wenn das Leben noch vor einem liegt, gibt es heute Grund zum Feiern: Im Jahr 1999 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen 12. August als „Internationalen Tag der Jugend“ (International Youth Day) festgelegt. Ziel ist es demnach, „an die Bedeutung der Jugend als Lebensphase“ zu erinnern. Eine Erinnerung, für die ich als Jugendlicher weder Zeit noch Interesse gehabt hätte. Und eine Erinnerung, die ohne „Ewige Jugend“ heute doch weit zurückliegt…

Ich will mich nun nicht als Dino bezeichnen, wenngleich dies eine kluge Überleitung wäre. Am 12. August 1990 fand die Paläontologin Sue Hendrickson in South Dakota das bisher vollständigste und am besten erhaltene Skelett von Tyrannosaurus rex. Der knochige Riese befindet sich heute im Field Museum of Natural History in Chicago und trägt zu Ehren der Entdeckerin den Namen Sue.

Als „ruhmreicher Zwölfter“ (Glorious Twelfth) wird in Großbritannien umgangssprachlich der heutige Tag als offizieller Beginn der Jagdsaison auf Moorhühner bezeichnet. Nun muss ich zugeben, dass ich am Computer vor Jahren auch mit Wonne auf ein blöd guckendes Moorhuhn geballert habe. Das Problem: In Großbritannien sorgen echte Moorhühner wie auch zu anderen Saisonzeiten Füchse für einen Ansturm von Jägern. Das Asterix-Zitat „Die spinnen, die Briten“ ist da eigentlich zu harmlos… Zur „Kulturgeschichte“ der Jagd im 19. Jahrhundert: „Hofjagd – Weidwerk – Wilderei“.

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