Montag, 8. April: Lasst Blumen sprechen

Szene aus „Der ganz große Traum“. Foto: Senator-Film

Buddhas Geburtstag und Fußballs Anfänge

Ein herzlicher Glückwunsch geht an diesem Montag, 8. April 2024, nach Japan, wo aus Anlass von Buddhas Geburtstag das Blumenfest Hana Matsuri gefeiert wird.

Heute errichten alle buddhistischen Tempel des Landes eine Blumenhalle (jap. Hanamido), in der eine mit Blumen geschmückte Statue des neugeborenen Buddhas steht. Mir fällt dazu nur das Stichwort „Ikebana“ und die Lehre von „Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst“ ein. Und allen, die wie ich eher wenig über Buddha wissen, empfiehlt sich die Lektüre von „Der Buddha – Biografie in Geschichten“.

Vor 150 Jahren nahm eine Bewegung ihren Anfang, die für viele Fans auch eine „Religion“ ist – und mit der ich mich deutlich besser als mit Buddha auskenne: Im Herbst 1874 trugen Schüler des Martino-Katharineum auf dem „Kleinen Exerzierplatz“ an der Rebenstraße (heute Rebenring) in Braunschweig unter der Leitung von Konrad Koch das erste Fußballspiel in Deutschland aus. Der Lehrer glaubte, damit ein Mittel gegen das „Stubenhockerthum“ sowie die Kneipentouren ihrer Oberschüler gefunden zu haben.

Koch erinnerte sich später: „Es wurden einfach ein guter Fußball aus England auf den Platz geworfen, einige der wichtigsten Regeln angegeben und bald spielten die deutschen Knaben das englische Spiel, wenn auch anfangs noch nicht mit allen Feinheiten, doch eifrig und geschickt und zu ihrem größten Vergnügen.

Vor allem die Turnerschaft zog gegen die „Fußlümmelei“ und die „englische Krankheit“ zu Felde. Ohne Erfolg. Im Jahr 1882 stellte ein Erlass des preußischen Kulturministeriums fest: „Das Spiel lehrt und übt Gemeinsinn, weckt und stärkt die Freude am tatkräftigen Leben und die volle Hingabe an gemeinsam gestellte Aufgaben und Ziele.“

Drei Jahre später wartete Konrad Koch, der auch das Buch „Die Erziehung zum Mute durch Turnen, Spiel und Sport“ schrieb, mit neu verfassten Regeln auf. Ein Auszug: „Auf dem Platz darf niemand sich hinlegen oder müßig stehen. Kein Schüler darf ohne besondere Erlaubnis den Rock ablegen; diese Erlaubnis wird nur denen erteilt, die ein wollenes Hemd tragen.“

„Der ganz große Traum“ (DVD) Konrad Kochs war damit wahr geworden und wurde 2011 mit Daniel Brühl in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Was nicht bedeutet, dass 1895 zu Kochs Zeiten der Fußball den Durchbruch schon geschafft hätte. Heute vor 123 Jahren (1901) absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft beispielsweise ihr erstes Länderspiel gegen die Schweiz. Das Match, das 4:0 für Österreich endete, wurde allerdings nie offizielles Länderspiel anerkannt. Engländern und Amerikaner kickten in beiden Teams als Gastspieler. Und viele heimische Spieler legen sich Pseudonyme zu, tragen Perücken und kleben sich falsche Bärte an, um nicht erkannt zu werden, weil Fußball Schülern in Österreich noch verboten war…



Donnerstag, 25. Januar: Glückwunsch in die Ukraine

Gedanken um die Freiheit

An diesem Donnerstag, 25. Januar 2024, wollen wir vor allem auch einem Mann Glück wünschen, der das (auch für unsere Freiheit) wirklich gebrauchen kann: Der seit fünf Jahren amtierende ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky feiert seinen 46. Geburtstag (1978).

Nach seinem Jurastudium erlangte Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj in der Ukraine und in Russland Popularität als Schauspieler, Komiker, Synchronsprecher, Regisseur, Fernsehmoderator, Filmproduzent und Drehbuchautor. Diesen Bekanntheitsgrad nutzte der und gewann die Wahl im Frühjahr 2019 mit fast 73 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen den amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko.

„Für die Ukraine – für die Freiheit“ enthält Reden Selenskys, die dieser „im Zeichen des Krieges“ gegen die russischen Angreifer gehalten hat. Alle Gewinne aus dem Verkauf des Buches fließen an die ukrainische Bevölkerung. Hintergründe und Einschätzungen zum Krieg in der Ukraine vermittelt die BÜCHER-HEIMAT am 24. Februar, wenn der Journalist und Osteuropa-Korrespondent Ulrich Krökel über „Zwei Jahre Krieg – Wohin steuert Russland?“ spricht.

In Vienenburg steht heute wieder die „Burns-Night“ im Fokus, denn der schottische Nationaldichter und Poet der Aufklärung Robert Burns erblickte heute vor 265 Jahren (1759) das Licht der Welt. „Haggis, Whisky & Co.“ liefert nicht allein die Gebrauchsanweisung für das Fest, das in Schottland seit über 200 Jahren zu jedem Geburtstag des Dichters gefeiert wird. Das Buch lädt zu einem Streifzug „mit Robert Burns durch die schottische Küche“ ein.

Robert Burns war enorm produktiv, verfasste Gedichte, politische Texte und Lieder, die er bisweilen auch in seinem Heimatdialekt Scots ablieferte. Sein bis heute bekanntestes Lied ist „Auld Lang Syne“. „The Complete Poems and Songs of Robert Burns” (engl.) sollte man im Original lesen.

Bei dem Namen Paul Dahlke werden die allermeisten Leser sofort an den Schauspieler gleichen Namens denken. Heute vor 159 Jahren (1865) aber wurde der Arzt Paul Dahlke geboren, der sich als Wegbereiter des Buddhismus in Deutschland einen Namen machte. Sein „Aus dem Reiche des Buddha“ enthält sieben Erzählungen. Als Arzt befasste er sich vorrangig mit der homöopathischen Arzneimittellehre.

Wer an dieser Stelle an diesem Tag William Somerset Maugham und Virginia Woolf vermisst, liegt goldrichtig. Beide kamen ebenfalls an einem 25. Januar zur Welt. Beiden aber haben wir früher schon Zeit und Raum gegeben.

Heute vor 138 Jahren (1886) wurde mit Wilhelm Furtwängler einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts geboren. Als Mensch war der große Künstler dabei durch seine Rolle im „Dritten Reich“ durchaus umstritten. Erst 40 Jahre nach der Entstehung 1947 veröffentlicht wurde dazu Thomas Manns „Fragment einer Stellungnahme zu Wilhelm Furtwänglers Verteidigungsschrift“ (eBook). Darin spricht der Literaturnobelpreisträger von „tragischer Ahnungslosigkeit“ und einem „völligen Nichtverstehen und Nichtverstehen-Wollens dessen, was in Deutschland die Macht ergriffen hatte“.

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Freitag, 6. Oktober: Bitte lächeln!

Ein freundlich-fröhlicher Tag

Dieser Freitag, 6. Oktober 2023, sollte ein freundlich-fröhlicher Tag werden. Wenn wir alle dem anstehenden Aktionstag huldigen: Heute ist der „Tag des Lächelns“ (World Smile Day).

Beim Stichwort Lächeln mag manch ein Filmfan an Julia Roberts denken. Mir fällt da ein Mann aus Fernost ein: Bei „BUDDHA ­– Ein sanftes Lächeln“ handelt es sich um einen Kalender. Was den Vorteil hat, dass man ein Jahr lang an jedem Morgen zum Start in den Tag angelächelt wird.

Die allermeisten Menschen dürften heute aber weniger an Schauspieler oder Religionsstifter denken und ihr Lächeln (viel zu) oft in ein Emoticon verpacken. Was absolut korrekt wäre, denn ins Leben gerufen hat den „Tag des Lächelns“ 1999 der Urvater des Smileys, der US-Grafiker Harvey Bell. Seither beherrschen „Smiley. Herzchen. Hashtag.“ die „zwischenmenschliche Kommunikation im Zeitalter von Facebook, WhatsApp, Instagram @ Co.“.

Bell entwarf den Smiley für die Versicherungsgesellschaft State Mutual Life Assurance Cos. of America, die damit das Betriebsklima heben wollte. Der Grafiker erhielt für den Entwurf 45 Dollar und versäumte, sich die Rechte zu sichern. Bell gründete stattdessen die World Smile Corporation, die Smiley-Produkte verkauft und den Erlös vorwiegend Kinderhilfsorganisationen spendet.

Wie die Fußballstars haben es die Smileys sogar ins Panini-Reich geschafft: Fürs Sammelalbum hat es noch nicht gereicht, aber „SmileyWorld: Be happy!“ ist ein Sticker- und Malblock. Derweil meint der Roman „Die Erfindung des Lächelns“ ein sehr spezielles und weltbekanntes „Smile-Gesicht“: Es geht um die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque (1911).

Bei so viel Smiley fiel mir ein, dass ich mal wieder zu einem meiner Lieblingsautoren greifen sollte. John le Carré. Beispielsweise „Agent in eigener Sache“,denn es handelt sich um einen der großartigen „George-Smiley-Romane“.

Heute vor 134 Jahren (1889) wurde das bekannteste Vergnügungslokal der Welt eröffnet: Im Pariser Stadtviertel Montmartre ging das Moulin Rouge an den Start. Die berühmtesten Pariser Stars jener Zeit wie La Goulue, Jane Avril und „Le Pétomane“ Joseph Pujol sind dank der fantastischen Plakate, die „Henri de Toulouse-Lautrec“  in seinem „Theater des Lebens“ schuf, unvergessen.

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