Dienstag, 06. Juni: Auf in die Unterwelt

Von Höhlen und heftig lauter Musik

Die Aktionstage an diesem Dienstag, 6. Juni 2023, taugen absolut nicht für Menschen, Lärm-empfindlich sind und/oder unter Klaustrophobie leiden. Am Internationalen Höhlentag ist die Angst vor engen oder geschlossenen Räumen eher hinderlich.

Den speläologischen Aktionstag könnte man beispielsweise gut in den Alpen verbringen, die scheinbar dem Schweizer Käse ähneln: Das Buch mit „Wanderungen zum Innern der Schweiz“ führt in „Höhlen und Löcher“.

Der Höhlentag soll allerdings gar keinen Run auf die Unterwelt auslösen (obwohl ein Besuch der Einhornhöhle Scharzfeld beispielsweise immer ein Tipp ist). Es geht vielmehr darum das öffentliche Bewusstsein für den Schutz der unterirdischen Welten zu schärfen. Wobei besonders darauf hingewiesen wird, dass Höhlen einen wichtigen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen darstellen. „Die Höhlentiere Deutschlands“ sind allerdings nach dem allgemeinen menschlichen Ästhetik-Empfinden nicht unbedingt in der Kategorie „schön“ einzustufen.

Nur wer über guten Ohrenschutz verfügt, sollte meiner Meinung nach den heutigen „International Day of Slayer“ mitfeiern. Slayer ist eine US-amerikanische Thrash-Metal-Band, deren Musik sich zum Inbegriff satanischer Speed Metal Musik entwickelte.

Wem diese Spielart zu speziell ist, der muss sich bis zum 11. November gedulden, dann steht der „Tag des Heavy Metal“ in den USA an. Bis dahin kann man „Hard, Heavy & Happy“ gelesen haben und mehr über „Heavy Metal und die Kunst des guten Lebens“ wissen.

Oder man fährt gleich ins Zentrum der weltweiten Metal-Kultur nach Norddeutschland, um „WACKEN – das perfekte Paralleluniversum“ zu erleben. Das WOA (Wacken Open Air) steigt in diesem Jahr übrigens vom 2. bis 5. August – ist aber bereits ausverkauft.

Geburtstag könnte heute einer der größten deutschen Schriftsteller überhaupt feiern. Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Viele faszinierende Romane und Erzählungen stammen aus der Feder des Nobelpreisträgers. Aber da ich gerade erst in der Hansestadt vor dem Haus stand, sind die „Buddenbrooks“ meine persönliche Empfehlung.

Geburtstag feiern heute auch alle Schweden, der 6. Juni ist der schwedische Nationalfeiertag. Und seit 2005 ist es sogar ein arbeitsfreier Feiertag. Heute anzureisen ist arg knapp, aber für alle, die nächstes Jahr mitfeiern wollen, hier die „Gebrauchsanweisung für Schweden“.

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Sonntag, 26. Februar: Erfreuliche Aussichten

Selbst Baustellen können der Faszination der Lübecker „Skyline“ nicht wirklich Abbruch tun. Foto: Beckmann

Ein Tag für große Literatur

Dieser Sonntag, 26. Februar 2023, ist ein Tag für große Literaten und große Literatur. Wobei bisweilen weder den Autoren noch ihrem Werk vom Start weg die Zuneigung des Publikums sicher war.

Ein schönes und bekanntes Beispiel lieferte Pierre Augustin Caron de Beaumarchais mit seinem Theaterstück „Die unnütze Vorsicht oder der Der Barbier von Sevilla“. Der Auftakt der Figaro-Trilogie war am 23. Februar 1775 beim Publikum krachend durchgefallen.

Was Beaumarchais offenkundig an Merksätze wie „In der Kürze liegt die Würze“ (gab’s den schon?) erinnerte. In nur drei Tagen strich er sein Werk von fünf auf vier Akte zusammen und machte die nächste Aufführung am 26. Februar 1775, also heute vor 248 Jahren, zu einem triumphalen Erfolg. Und auf der Welle schwamm er mit dem Figaro weiter, 1784 erschien „Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag“ und 1792 „Die schuldige Mutter“.

Vom Start weg riesigen Erfolg hatte derweil Thomas Mann mit den „Buddenbrooks“, die der S. Fischer Verlag heute vor 122 Jahren (1901) in zwei Bänden veröffentlichte. Dass vor allem die Lübecker sich um die Bücher rissen, hatte allerdings weniger mit der fantastischen literarischen Qualität zu tun.

Ohne dass der Name der Hansestadt im Roman je ausdrücklich erwähnt wird, entdeckten Leserinnen und Leser darin literarische Porträts von Lübecker Persönlichkeiten der Zeit. Tatsächlich kursierten sogar zwei Entschlüsselungslisten. Die Porträtierten waren entrüstet, die Leserschaft freute sich über Ratsch und Tratsch. Schön zu lesen und auch noch schön anzusehen ist eine Sonderausgabe mit Pappband mit dem geprägten Motiv der ersten einbändigen Ausgabe von 1903.

Dieser 26. Februar ist auch ein guter (Geburts-)Tag für große und erfolgreiche Literaten. Ein paar Beispiele gefällig? Heute vor 221 Jahren (1802) erblickte Victor Hugo, Schöpfer beispielsweise von „Die Elenden“ (Les Misérables), das Licht der Welt.

Tatsächlich gratulieren können wir Elizabeth George. Die geistige Mutter des Inspector Lynley wurde am 26. Februar 1949 geboren. Mit Romanen wie „Was im Verborgenen ruht“ hat sie quasi einen Stammplatz in den Bestsellerlisten. Dies wiederum gilt auch für den 1958 geborenen Michel Houellebecq, dessen Romane wie Bestseller wie „Unterwerfung“ allerdings vielfach ebenso umstritten wie erfolgreich sind.

Ein wenig muss ich noch in persönlichen Erinnerungen schwelgen. Heute vor 75 Jahren eröffnete Walter Oehmichen mit dem Märchen vom gestiefelten Kater die Augsburger Puppenkiste. Dank deren Aufführung gehört „Der kleine dicke Ritter“ selbst heute noch zu meiner Lieblingslektüre. Und der 1954 geborene Wolf-Rüdiger Marunde, einer der erfolgreichsten Cartoonisten der Republik, ließ mich allein bei der Durchsicht seiner Bücher lachend in den Tag starten.  „Erfreuliche Aussichten“ haben wir durchaus nötig…

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