Dienstag, 20. Juni: Tag der Filtertüte

Melitta und der krümelfreie Kaffeegenuss

Mit dem Hashtag #MeowMonday beginne ich an diesem Dienstag, 20. Juni 2023, das bebücherte Kalenderplatt. Aus Schuldgefühl, ich habe den stets auf den dritten Juni-Montag fallenden „Nimm-Deine-Katze-mit-zur-Arbeit-Tag“ (Take Your Cat To Work Day) übersehen.

Ich frage mich allerdings, seit ich vor rund 15 Jahren erstmals von diesem Aktionstag hörte, den die US-amerikanischen Tiersitter-Vereinigung Pet Sitters International (PSI) 2006 ins Leben rief, ob unsere Katze das überhaupt wollen würde. Ich werde dem auf den Grund gehen und den Fotobuch-Ratgeber „Was denkt meine Katze“ studieren.

Sehr viel näher ist mir gerade so früh morgens heute ein deutscher Aktionstag: Zu Ehren von Melitta Bentz begehen wir heute den „Tag der Filtertüte“. Am 20. Juni 1908 erteilte das kaiserliche Patentamt den Gebrauchsmusterschutz für einen Rundfilter mit vorgefertigtem Filterpapier. Womit krümelfreier Kaffeegenuss endlich möglich war.

Allein dadurch hätten „Frische und Geschmack – Melitta Bentz und der Kaffeefilter“ als Hörbuch mehr als eine Laufzeit von nur 12 Minuten verdient. Zumal es im Leben der Erfinderin einen innigen Harzbezug gab: Sie heiratete Johannes Emil Hugo Bentz, der 1873 in Clausthal-Zellerfeld als zwölfter Sohn des dortigen Rektors das Licht der Welt erblickte und in der Firma seiner Frau später der erste Mitarbeiter war.

Den Begriff „Filterkaffee“ muss man heutzutage etlichen Zeitgenossen erklären, denn mittlerweile stehen in Küchen und Büros Kaffeemaschinen, die mich mit ihren Displays und LED-Anzeigen eher an Raumschiffe erinnern. Da lohnt dann sicher „Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks“, das sogar für die Barista-Ausbildung empfohlen wird. Baristi sind jene Kaffee-Ausschenker, die einen angucken, als hätte man nicht alle Tassen im Schrank, wenn man einen schlichten schwarzer Kaffee möchte.

Ein wenig die gute Laune am guten Kaffee kann einem ein Buch von Mai Thi Nguyen-Kim rauben. In „Komisch, alles chemisch!“ deckt sie auf, dass bei „Handys, Kaffee, Emotionen“ mit Chemie wirklich alles erklärt werden kann. Das Stichwort Chemie erklärt dann vielleicht auch die ganze Batterie an Krimis, die den Kaffee im Titel führen. „Kaffee. Mokka. Tot.“  sind Kurzkrimis – viel mehr geht ja bei Mokka oder Espresso auch nicht. „Eine Leiche zum Kaffee“ ist dagegen schon ein ausgewachsener Roman, mit dem man über diese Woche schmökern kann.

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