Heute gibt’s zu lachen

tag des lachens
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Heute gibt’s zu lachen

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus… Dass der 1. Mai als „Tag der Arbeit“ ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, werden Arbeitnehmer wenig erbaut zu Kenntnis nehmen. Aber die Diskussion um „Nachholtermine“ läuft ja schon. Probleme gibt’s…

Mai. Das klingt richtig nach Frühling. An ein blaues Band, das durch die Lüfte flattert. Dabei allerdings spielt die Wettervorhersage nicht mit, sie sieht den Start in den Monat eher grau in grau. Macht aber nichts, denn heute sollten wir alle gut lachen haben.

Es ist Weltlachtag (World Laughter Day). Der wird seit einem Happy-Demic im Jahr 2000 in Kopenhagen, an dem mehr als 10.000 Menschen mitlachten, immer im ersten Sonntag im Mai begangen. So gesehen ist der Sonn- und Feiertag doch ein Grund zum Lachen.

Die Ursprungsidee geht auf die (nicht unumstrittene) Yoga-Lachbewegung des indischen Arztes Dr. Madan Kataria zurück. Weltweit ist die Yoga-Lachbewegung in mehr als 6.000 „Lachclubs“ organisiert. Das erklärte Ziel des Weltlachtags: „Lachend ein globales Bewusstsein der Freundschaft zu schaffen und damit ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen.“ Wenn das funktionieren würde…

Ansonsten zielt das Lach-Yoga oder Hasya-Yoga darauf ab, durch Körper- und Atemübungen ein Lachen zu erzeugen, das den Menschen fröhlich machen und darüber wiederum die Gesundheit allgemein fördern soll. „Lachen ist gesund“, wusste schon meine Oma. Allerdings behauptete sie auch, Dreck reinige den Magen.

Ich greife eher zu einem fröhlichen und wenn möglich gleichzeitig klugen Buch, um herzhaft zu lachen. Zu meinen Favoriten zählen dabei so unterschiedliche Protagonisten wie Heinz Erhardt und Christian Morgenstern (wobei letzterer viel mehr zu bieten hat als die komische Lyrik, für die er so bekannt ist).

Morgenstern wusste: „Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.“ Und er gehört zu den genialen Toröffnern („Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.“) und setzte nicht wenige geflügelte Worte in die Welt: „Und er kommt zu dem Ergebnis: / Nur ein Traum war das Erlebnis. / Weil, so schließt er messerscharf, /
nicht sein kann, was nicht sein darf.

Auch zum Thema Mai hat Morgenstern großartige Zeilen parat, die wiederum nicht mit dem aktuellen Wetterbericht korrespondieren. Aber sie stammen aus der Sammlung „Ein Sommer“. Und das lässt hoffen:

So mag sich wieder blinde Nacht
zum reinsten Morgen klären,
sich Lebensglück aus Lebensmacht
in neuem Glanz gebären.

Der Nebel flieht, als ob er Ried
und Wald auf ewig flöhe,
und meine Seele ist das Lied
der Lerchen in der Höhe.

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Walpurgis und der letzte Trabi

Walpurgis und der letzte Trabi
Herr Urian sitzt oben drauf – Walpurgisszene des Sagenschreins in der Harzsagenhalle auf dem Bad Harzburger Burgberg. Foto: Seltmann

Walpurgis und der letzte Trabi

Womit soll man an diesem Samstag, 30. April, in ein „bebüchertes Kalenderblatt“ einsteigen, wenn nicht mit Goethes „Faust“ und der Walpurgisnacht: „Die Hexen zu dem Brocken ziehn, die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün. Dort sammelt sich der große Hauf, Herr Urian sitzt oben drauf. So geht es über Stock und Stein. Es farzt die Hexe, es stinkt der Bock.“ Der Frage, wie sehr der Bock stinkt, kann man heute im ganzen Harz auf unzähligen Walpurgisfeiern nachspüren.

Ein wichtiges Datum ist der 30. April aber auch für den „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“. Genauer gesagt am 30. April 1825 erstmal für den „Interessenverband Börsenverein der Deutschen Buchhändler“, der in Leipzig gegründet wird. Nach der Wiedervereinigung wurde der da schon 165 Jahre alte Leipziger Urverein am 1. Januar 1991 an den damals 35-jährigen Frankfurter „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ angeschlossen.

„Gut abgehangen“ könnte man flapsig konstatieren: Am 30. April 1959 wird drei Jahre nach Bertolt Brechts Tod dessen bereits 1930 fertiggestelltes episches Theaterstück „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg in der Bühnenversion uraufgeführt.

Fast ähnlich lang sollen ja auch die Lieferzeiten für den Trabant in der DDR gewesen sein. Der Gedankensprung liegt heute nahe, denn am 30. April 1991 wurde nach rund 33 Jahren und mehr als 3 Millionen Trabis das Sachsenring-Trabant-Werk in Zwickau geschlossen.

Eine treue Fangemeinde hält ihrer „Rennpappe“ weiter die Fahne. Und ebenso hartnäckig halten sich die Trabiwitze. Beispiel gefällig: „Trabibesitzer zum Ersatzteilverkäufer: ,Ich hätte gerne ein paar Scheibenwischer für meinen Trabi.‘ Darauf der Verkäufer: ,OK, fairer Tausch.‘“ Mit Blick auf den Trabi-Tachometer, aber auch auf die langen Lieferzeiten, hätten wir dann den noch: „Womit kann man die Beschleunigung eines Trabis messen?    Mit einem Kalender…“

Wir wünschen heute eine fröhliche Walpurgisfeier. Und wer auf farzende Hexen und stinkende Böcke keine Lust hat, kann es sich ja im Lesesessel bequem machen. Beispielsweise mit einem Harz-Krimi. Wie wär’s mit dem „Harz-Krimi-Almanach – Walpurgisnacht“…

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Ein Tag fürs Tanzen

Welttag des Tanzens
Welttag des Tanzens

Ein Tag fürs Tanzen

Freitag, 29. April. Einmal werden wir noch wach, dann übernehmen Hexen und Teufel wieder das Regiment im Harz: Walpurgis steht vor der Tür.

Auf Hexen- und Teufelstanz ist also morgen einzugehen, gleichwohl heute der Welttag des Tanzes“ (UNESCO International Dance Day) ist. Seit 1982 wird am 29. April das Tanzen als „universelle künstlerische Ausdrucksform des Menschen in der Welt“ gewürdigt. Was mich jetzt nicht wirklich mitreißt. Zum Leidwesen meiner Frau bin ich über mehrere Ehe-Jahrzehnte ein militanter Nicht-Tänzer geblieben…

Ein griffiger Titel geht sicher anders, zum Welterfolg aber hat es dennoch locker gelangt: „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade ist das Drama von Peter Weiss überschrieben, dass heute vor 58 Jahren Premiere hatte.

Das Stück erntete am Berliner Schillertheater vehementen Beifall und einzelne Buhrufe. Letztere konnten den weitweiten Erfolg nicht bremsen, 1966 wurde Peter Weiss‘ Werk mit dem Tony Award für das „Beste Theaterstück“ ausgezeichnet. Vielleicht hat dazu aber auch beigetragen, dass der Titel da schon zumeist in der Kurzformat auf „Marat/Sade“ verkürzt worden war.

Weit berühmter und erfolgreicher noch waren Buch und Liedtexte von Gerome Ragni und James Rado, zu denen Galt MacDermot die Musik schrieb. Am 29. April 1968 erlebte dann das Musical „Hair“ seine Broadway-Premiere. „Hair“ gilt als „Meilenstein der Popkultur“ und ist eines der erfolgreichsten Musicals weltweit. Wozu ohne Frage auch die Miloš-Forman-Verfilmung 1979 beitrug. „Let the Sun Shine In“…

Triumph und Trauer lagen in meinem Fußballfan-Leben selten dichter beieinander. Am 29. April 1978 gelang „meiner“ Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund mit 12:0 der höchste Bundesliga-Sieg „ever“. Dummerweise nütze er nichts, der 1. FC Köln gewann 5:0 beim FC St. Pauli und wurde Meister. Vielleicht kann mich ja ein Buch meines Ex-Kollegen Heinz-Georg Breuer aufbauen: „Und täglich schießt die Fohlenelf“.

Ein wenig royaler Glanz bietet unser „bebüchertes Kalenderblatt“ zum Schluss: Heute vor elf Jahren schaute die Welt nach London, als in der Westminster Abbey Prinz William seine Catherine Middleton heiratete, die damit zur Herzogin von Cambridge wurde.

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Blaubeerschnitzel und Fußballtempel

wembley-park
wembley-park

Blaubeerschnitzel und Fußballtempel

Heute ist Donnerstag, 28. April, und in den USA steht der „Tag des Blaubeerkuchens“ (National Blueberry Pie Day) an. Drei Mal darf geraten werden, womit er gefeiert wird…

Ich bin ja kein großer Freund von Blaubeeren, aber im Kopfkino startete sofort mein persönlicher Harzfilm aus der Zeit, als Blaubeer(schmand)schnitzel noch als das „harztypische Gericht“ gefeiert worden.

Nun erwarte ich bei typischen Gerichten einer Region, dass sie eine sehr lange Tradition haben. Genau daran aber weckt ausgerechnet die Vereinigung der Harzer Köche im Internet Zweifel (inkl. Rezept): „Dieses relativ neue Harzer Gericht ist inzwischen dauerhaft auf vielen Speisenkarten der Harzer Gastronomiebetriebe vertreten. Es wurde dem NDR vorgestellt, und der Sender wird es vermutlich im April 99 (…) als harztypisches Gericht vorstellen.“

Mit Blaubeeren kann man bestimmt leckere Dinge zaubern. Vielleicht helfen dabei „Blaubeeren & Schneeflocken – Rezepte aus dem hohen Norden“. Oder wir wenden uns anderen lukullischen Feldern zu und nehmen das Buch „Unsere Harz-Küche“ zur Hand, in dem der Bad Harzburger Reiner Langwald180 alte und erneuerte Rezepte Schritt für Schritt zum Nachkochen“ gesammelt hat.

Als „Venue of Legends“ (Schauplatz der Legenden) wird das Wembley-Stadium in London bisweilen ehrfürchtig bezeichnet. Der Originalbau aus dem Jahr 1923, Spitzname „The Twin Towers“, feiert heute seinen 99. Geburtstag. Eröffnet wurde es mit dem Cupfinale zwischen West Ham United und den Bolton Wanderers.

Deutsche Fußballfans verbinden mit Wembley eher Erinnerungen an das dramatische WM-Finale 1966 zwischen England und Deutschland. Inklusive des umstrittenen „Wembley-Tores“ – wonach der deutsche Torwart Hans Tilkowski sogar seine Autobiografie betitelte: Und ewig fällt das Wembley-Tor“.

Lieber erinnern wir uns da schon an das letzte Spiel im alten Wembley-Stadion, als am 7. Oktober 2000 Dietmar „Didi“ Hamann die deutsche Nationalelf zum 1:0-Sieg gegen England schoss. Was den Three-Lions-Fans ausgerechnet im „Herz des Fußballs“ einen sehr schmerzhaften Stich versetzte.

Als vier Jahre später das neue Wembley-Stadium an gleicher Stelle eröffnete, wurde für die Brücke zum Stadion ein Name gesucht. Es mögen hämische Rachegelüste gewesen sein, die deutsche Fans trieben, den Namen „Dietmar Hamann Bridge“ vorzuschlagen. Immerhin gelang ihnen zweierlei: Die Medien stieg weltweit auf den Coup ein, weil der Vorschlag auch noch die meisten Stimmen sammelte. Die Jury entschied sich dennoch für „White Horse Bridge“…

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Günstige Hecke und ein toller Tag

Günstige Hecke und ein toller Tag

Günstige Hecke und ein toller Tag

Bergfest“ für diese 17. Kalenderwoche feiern wir an diesem Mittwoch, 27. April. Unser „bebüchertes Kalenderblatt“ mag in diesen Tagen bisweilen etwas knapp ausfallen, denn es müssen etliche Aufgaben um die Website und das Ahrens-Fotoarchiv erledigt werden.

Der schöne Spruch „Es gibt viel zu tun, lassen wir es liegen“ ist dabei keine Option. Ganz anders bei den Hecken, die der heute vor 85 Jahren geborene Hermann Benjes zusammen mit seinem Bruder Heinrich entwickelte. Bei den Benjes-Hecken ist liegenlassen oberstes Gebot.

Benjes-Hecken werden nicht neu angepflanzt. Die Grundlage bildet Gehölzschnitt, der am besten einfach da abgekippt wird, wo die Hecke hin soll. Windanflug und Samen aus dem Kot rastender und später nistender Vögel erledigen den Rest. Was zum einen den Geldbeutel schont, vor allem aber auch Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, Kleinsäuger und Insekten bietet.

Eine „unerhörte Verhöhnung des Adels, der Zensur (…und) eine Anklage aller despotischen Einschränkungen der persönlichen und Gedankenfreiheit“ nannte es einhundert Jahre später der Literaturwissenschaftler Anton Bettelheim. Wen wundert es da, dass besagte Zensur mehrere Jahre lang die Aufführung des Theaterstücks „Le mariage de Figaro“ („Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“) von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais verhinderte. Bis zum 27. April 1784 als es mit triumphalem Erfolg in Paris Premiere hatte.

Nicht viele Autoren haben für solche Schockwellen in der Gesellschaft gesorgt wie Beaumarchais mit seinem Figaro. Napoleon, der die Komödie amüsiert auf St. Helena gelesen haben soll, konstatierte: „Da war schon die Revolution am Werk…“  Der Autor landete zeitweise im Gefängnis, kam aber bald frei. Und „Le mariage de Figaro“ wurde zum Welterfolg. Immer begleitet von heftigen Debatten wie auch zwei Jahre später bei Mozarts „La nozze di Figaro“.

Womit wir den Bogen zur Musik geschlagen hätten. Und zu einem Stück, das viele Menschen lieben, andere als Beethovens unsäglichsten Ohrwurm abtun. Heute vor 212 Jahren, am 27. April 1810, widmete Ludwig van Beethoven vermutlich einer seiner Klavierschülerinnen das Stück „Für Elise“. Die BILD feierte den 200. Geburtstag der „Elise“ seinerzeit lautmalerisch: „Didel-didel-diedel-dadidum“ – bitte schön, den Ohrwurm muss nun jeder selbst loswerden…

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Blaue Reiter, Hase und Igel

Blaue Reiter, Hase und Igel

Blaue Reiter, Hase und Igel

Mit Blick auf Walpurgis wird im Harz an diesem Dienstag, 26. April, sicher desöfteren auf die Wettervorhersagen geschaut. Hexen und Teufel sollten sich warm anziehen. Aber den Schirm können sie nach dem aktuellen Stand der Dinge zuhause lassen.

Märchenhaftes, unvollendete Weltliteratur und große Kunst beschäftigen uns in diesem „bebücherten Kalenderblatt“. Heute vor 182 Jahren (1840) veröffentliche das „Hannoversche Volksblatt“ eine Geschichte in niederdeutscher Sprache. Wilhelm Schröders „Dat Wettlopen twischen den Haasen un den Swinegel op de lütje Haide bi Buxtehude“.

Drei Jahre später übernahmen die Brüdern Grimm das Märchen als Nummer 187 in ihre Märchensammlung. Da hieß es dann „Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude“. Mir hat die Erzählung immer gut gefallen, insbesondere, da ich meist eher zu den Igeln gehörte…

Obwohl es Franz Kafka in seinem Letzten Willen verboten hatte, veröffentlichte Max Brod am 26. April 1925 das Romanfragment „Der Process“. Neben „Der Verschollene“ („Amerika“) und „Das Schloss“ der bekannteste von drei unvollendeten und posthum erschienenen Romanen von Franz Kafka. Womit er mit zu Schulzeiten schwerste literarische Kost zumutete.

Sie waren nie eine feste Künstlergruppe wie die „Brücke“ in Dresden, begeistern mich mit ihren Werken aber bis heute: Am 26. April 1912 gaben Wassily Kandinsky und Franz Marc den Almanach „Der Blaue Reiter“ heraus. Mäzene waren der Kunstsammler Bernhard Koehler, der Verleger Reinhard Piper und der Kunsthistoriker Hugo von Tschudi. Die „Blauen Reiter“ wurden zu wichtigen Wegbereitern der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts.

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Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Ob ein Tag für die Bäume reicht?

Es sollte an diesem Montag, 25. April, nur einer Fahrt durch den Harz bedürfen, um auch den letzten Skeptiker zu überzeugen, dass der heutige „Internationale Tag des Baumes“ wichtig ist.

Vor zwei Jahren hat man manchmal noch über ungewohnte „Sichtschneisen“ durch den dunklen Harzer Tann gestaunt. Mittlerweile hinterlassen Klimawandel und Borkenkäfer nur noch entsetzlich kahle Flächen.

Den „Internationalen Tag des Baumes“ initiierte der amerikanische Politiker Julius Sterling Morton 1872 in Nebraska mit der „Arbor Day Resolution“.  Gleich bei der Premiere wurden in Nebraska über 1 Million Bäume gepflanzt. Die Vereinten Nationen übernahmen die Idee 1951, ein Jahr später war auch Deutschland dabei.

Der Tag des Baumes soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. Im Harz, der stets von seinen Wäldern lebte, sollte es dessen eigentlich nicht einmal bedürfen. Aber Pflanzaktionen könnten ja vielleicht eine gute Idee sein?

Ich warte zwar sehnsüchtig auf wärmeres Wetter, aber heute darf es gern noch frisch bleiben. Heute ist der Tag des heiligen Markus‘. Und da drohen Bauernregeln schlimme Dinge an: „Ist’s jetzt um den Markus warm, friert man danach bis in den Darm.

Die Crux ist, es darf nicht warm werden, sollte aber sonnig sein: „Gibt’s an Markus Sonnenschein, hat der Winzer guten Wein.“ Und noch einen wichtigen Tipp für alle Hobbygärtner: „Leg erst nach Sankt Markus Bohnen, er wird’s dir lohnen.

An einem 25. April müssen sich in einem „bebücherten Kalenderblatt“ zwei Klassiker wiederfinden. Wobei der Begriff „Klassiker“ im ersten Fall eher den Reinfall-Klassiker der deutschen Medien schlechthin meint: Heute vor 39 Jahren legte Stern-Reporter Gerd Heidemann seinen Sensationsfund vor: Die „Hitler-Tagebücher“, 62 Bände, für die der Stern 9,3 Millionen DM ausgab und die aus der Feder des Fälschers Konrad Kujau stammten.

Dann doch lieber einen echten Klassiker der Weltliteratur. Noch dazu einen, den ich in jüngeren Jahren mehrfach verschlungen habe: Am 25. April 1719 veröffentliche Daniel Defoe die erste Auflage seines Romans „Robinson Crusoe“. Ich weiß noch, dass ich ihn das erste Mal im Zeltlager auf Sylt gelesen und mir nichts inständiger gewünscht habe, als auf einer einsamen Insel ohne Störungen zu sein…

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Wenn „ein bisschen Frieden“ siegt

Library of Congress
Library of Congress

Wenn „ein bisschen Frieden“ siegt

„Ein bisschen Frieden“ wünscht sich mit Blick auf die Ukraine ganz sicher auch an diesem Sonntag, 24. April, der überwiegende Teil der Welt. So wie 1982, als der Falkland-Krieg und Nachrüstungsbeschlüsse die Friedensbewegung aktiv werden ließ.

Der zugegeben weite Gedankensprung wurde durch die Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ ausgelöst. Heute vor 40 Jahren gewann Nicole (Hohloch) in Harrogate mit „Ein bißchen Frieden“ (damals noch mit Esszett) den Eurovision Song Contest (ESC). Der erste deutsche und der zweite deutschsprachige Titel nach Udo Jürgen 1966 mit „Merci, Chérie“, der einen Grand Prix gewann.

ESC-Dauerkomponist Ralph Siegel und Texter Bernd Meinunger trafen den Nerv der Zeit. Wobei die Friedensbewegung sich nachhaltig an dem „bisschen“ Frieden störte. Dennoch stürmte der Song weltweit die Charts. Nachzulesen sicher auch in dem Buch „European Song Contest – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“.

Und wenn wir schon durch die Untiefen der deutschen Schlagergeschichte segeln, kommt man an der „Chronik der ZDF-Hitparade“ nicht vorbei. Bei solcher Lektüre werden unweigerlich Erinnerungen wach und beginnen Ohrwürmer im Kopf zu klingen, selbst wenn man für das deutsche Träller-Liedgut nichts übrig hatte.

Nicht vorbei kommen Bücher-Fans auch an der Library of Congress (Foto oben, Wikipedia).  Am 24. April 1800 wurde die Bücherei als Forschungsbibliothek des Kongresses der Vereinigten Staaten gegründet. Bei mehr als 160 Millionen Medieneinheiten (!!!) macht auch das Online-Stöbern auf der Website richtig Spaß.

Ein Schmachtfetzen, den ich liebe und der Weihnachten zum Pflichtprogramm gehört, sind die „Sissi“-Filme. Heute vor 168 Jahren (1854) heiratete der österreichische Kaiser Franz Joseph in Wien die 16-jährige Tochter des bayerischen Herzogs Max Joseph, Elisabeth Amalie Eugenie, genannt „Sisi“. Ein Kardinal sowie 70 Bischöfe und Prälaten waren dafür in der Augustinerkirche im Einsatz. Was nichts ist gegen die Zahl der Bücher, die heute über „Sissi“ und „Sisi“ im Umlauf sind. Eine kleine Auswahl:

Am 24. Oktober 2004 gewann Vitali Klitschko den Boxkampf gegen Corrie Sanders im Staples Center, Los Angeles, durch technischen Knockout und wurde Weltmeister im Schwergewicht des World Boxing Councils (WBC). Ein harter Fight, aber ganz sicher nichts gegen den Überlebenskampf, den der heutige Bürgermeister von Kiew mit seinen Landsleuten durchzustehen hat. Da ist ganz schnell ganz viel mehr als „ein bisschen“ Frieden wichtig…

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Ein Tag für Bücher und Biere

Ein Tag für Bücher und Biere

Ein Tag für Bücher und Biere

Heute ist Samstag, 23. April, und der „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ (World Book and Copyright Day). Was Deutsche in eine Zwickmühle bringen kann, denn heute wird auch der „Tag des deutschen Bieres“ gefeiert.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass das Getränk passend zur Lektüre gewählt werden sollte. Wer bei Herz-Schmerz-Romanen mit gesellschaftlichen Irrungen und Wirrungen wie „Bridgerton“ eher zu Schläfrigkeit neigt, sollte nicht zum beruhigenden Hopfengetränk greifen. Hat die bessere Hälfte das Buch (oder die Streamingserie) ausgewählt, könnte Anstoßen mit Pro Secco in jeder Hinsicht helfen.

Bücher und Alkohol können derweil auch Autoren in fatale Situationen führen. „Da man aber nicht immer nur schreiben kann, gab es große Lücken zu füllen. Ich füllte sie mit Scotch, Bier, Ale und Frauen. Mit den Frauen hatte ich meistens Pech, und die Folge war, dass ich mich stark aufs Trinken konzentrierte„, notierte Charles Bukowski in seinem Roman „Hollywood„.

Ob er damit glücklich wurde? Die Chancen sollten nicht schlecht gestanden haben, zieht man die Weisheiten eines amerikanischen Staatsmannes und Naturwissenschaftlers zu Rate: „Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will“, befand schon Benjamin Franklin (1706 – 1790). Dazu könnte der Ratgeber „Bier verstehen“ passen.

In Internet-Foren nimmt die Kopplung von Buch und Bier (oder Wein) bisweilen absonderliche Züge an. Statt der Frage nachzugehen, welchen Wein man zu welchem Essen trinkt, wird da debattiert, welcher Wein zu welchem Wälzer passt. „Leichterer Wein zu einem schweren Buch und anders herum“, lautet eine der Weisheiten.

Näher ist mir da eine Bücherfreundin: „Ich bevorzuge im Winter Rotwein und im Sommer gut gekühlten Weißwein.“ Völlig abstrus wird es für mich bei Waldmeisterbowle. Und bei „Gänsewein“ bin ich endgültig raus, dann doch lieber staubtrockene Lektüre.

Wobei ich ohnehin das Problem habe, dass ich mich als absoluter Rechtshänder grundlegend entscheiden muss: Entweder Buch oder ein Bier halten. Das Buch gewinnt den Abwägungsprozess zumeist – es sei denn, die Lektüre lässt mich aus Verzweiflung doch noch zum Bier greifen.

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Deine Kleider machen Leute

Deine Kleider machen Leute

„Deine Kleider machen Leute“

Willkommen am Freitag, 22. April. Heute ist der Internationale Tag der Mutter Erde (International Mother Earth Day). Was auch gut so ist, denn manchmal scheint es, dass die (Klima-)Probleme um „Mutter Erde“ über Pandemien und Kriege zu weit aus dem Fokus geraten.

In der kommenden Woche soll es wenigstens das Wetter gut mit uns meinen. Auch wenn sie sich bisweilen hinter Wolken versteckt, dauert der Arbeitstag der Sonne heute schon locker 14:17 Stunden. Die Grillsaison könnte beginnen, wenn es nur wärmer würde. Bis dahin kann man sich der Grillmeisterschaft in der Theorie nähern. Lektüre zum Thema gibt es reichlich.

Kurz als „Earth Day“ startete die globale Umweltkampagne am 22. April 1990. Neunzehn Jahre später erklärte die UN-Generalversammlung das Datum zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“.  Das Motto 2022 in Deutschland lautet: „Deine Kleider machen Leute – Nachhaltig, Bio & Fair steht Dir und der Erde besser“.

Wofür es sich lohnt, nachhaltig zu leben, zeigt ein großformatiger Bildband „Mutter Erde – Die Schönheit unserer Erde“. Autor Marsel van Oosten ist der bislang einzige Fotografen, der als „Wildlife Photographer of the Year“, „International Nature Photographer of the Year“ und „Travel Photographer of the Year“ ausgezeichnet wurde.

Die „Laufbahn“ eines meiner eher zweifelhaften Jugendhelden endete am 22. April 1401, als die Vitalienbrüder besiegt und Seeräuber-Kapitän Klaus Störtebeker in Ketten gelegt wurden. Hingerichtet wurde er am 21. Oktober 1401 mit 72 Gefährten. Der Legende nach soll der Hamburger Bürgermeister versprochen haben, allen Piraten das Leben zu schenken, an denen Störtebeker ohne Kopf noch vorbeiginge. Elf Männer soll er geschafft haben, bevor ihm der Henker ein Bein stellte.

Heute vor 59 Jahren hatte mal wieder einer meiner Lieblingsfilme in Cannes Premiere. „Le Salaire de la peur“ (Lohn der Angst) von Henri-Georges Clouzot mit Yves Montand, Véra Clouzot und Peter van Eyck nach dem gleichnamigen Roman von Georges Arnaud. Die literarische Vorlage kenne ich noch nicht, aber bislang habe ich im Internet nur den Film gefunden. Da werde ich wohl den Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT einspannen müssen.

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