Freitag 3. Juni Ein Tag für’s Fahrrad

Ja mir san mit’m Radl da…

Heute, am Freitag, 3. Juni, wird ein ebenso umweltfreundliches wie zugleich gesundes Fortbewegungsmittel gefeiert. Wir begehen den Europäischen Tag des Fahrrads und den internationalen Weltfahrradtag.  

Seit vier Jahren gibt es parallel zum Europäischen Tag des Fahrrads, der fast ein Vierteljahrhundert auf dem Gepäckträger hat, die weltweite Parallelveranstaltung. Am 12. April 2018 erklärten die Vereinten Nationen den 3. Juni zum Weltfahrradtag. In beiden Fällen sollen die „gesellschaftlichen Vorteile der Fahrradnutzung“ ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

Gefeiert werden sollten die beiden Aktionstag natürlich am besten auf dem Fahrrad. Es muss nicht gleich „Mit dem Fahrrad durch Europa“ gehen. Auch eine Tour durchs Harzvorland kann reizvoll sein. Und wer Angst vor Pannen hat, dem sei die Bibel der „Fahrrad-Reparaturen“ der Stiftung Warentest ans Herz gelegt. Wobei ich einräumen muss, dass ich zwar die Tour de France gucke, meine Fahrrad-Abenteuer sich aber auf den Heimtrainer vorm Fernseher beschränken.

Zu Fuß ist aus ökologischer wie ökonomischer Sicht allemal am besten. Das Fahrrad ist auch sehr gut und auf weiteren Strecken sollte es der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sein. Dies insbesondere auch, weil dessen Angebotsausbau vor 118 Jahren, am 3. Juni 1904, in der Region zwischen Harz und Heide einen großen Schritt vorwärtsmachte: Die Braunschweiger Firma Büssing eröffnet an diesem Tag eine der ersten Omnibuslinien in Deutschland auf der Strecke Braunschweig–Wendeburg.

Noch bis Sonntag feiern die Briten das Platinjubiläum ihrer Königin. Elizabeth II. sitzt seit sage und schreibe 70 Jahren auf dem Thorn des Vereinigten Königsreiches. Nach dem gestrigen „Trooping the Colour“ erklingt heute die Jahrzehnte schweigende größte Kirchenglocke Großrbitanniens. „Great Paul“ ruft zum Dankgottesdienst in die St.-Pauls-Cathedral. Und morgen folgt die „Platinum Party“ am Buckingham Palast, unter anderem mit der Band Queen und Adam Lambert, Diana Ross und Duran Duran.

Über das ganze „pomp and circumstance“ könnte ein Ereignis aus dem Blickfeld geraten, dass die außergewöhnliche Regentschaft der Queen quasi erst ermöglichte und das heute 85 Jahre zurückliegt: Am 3. Juni 1937 heiratete der Duke of Windsor, bis zu seiner Abdankung im Jahr zuvor der britische König Eduard VIII., die Amerikanerin Wallis Simpson. Sein Bruder Albert wurde Georg VI. und regierte bis zu seinem Tod 1952. Seine Tochter Elizabeth wurde am 2. Juni 1952 gekrönt – da war ich noch nicht mal auf der Welt…

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Lesung Imre Grimm

Aus einem lustigen Land

Lesung mit Imre Grimm

am 8. Juli, 20.00 Uhr

in der BÜCHER-HEIMAT

Er ist erfolgreicher Journalist, Kolumnist und Autor, beim Redaktions- Netzwerk Deutschland (RND) leitet er das Ressort Gesellschaft. Im Harz ist er als Musikexperte unterwegs, entscheidet in der elfköpfigen Jury über die Träger des Paul-Lincke-Rings mit. Am Freitag, 8. Juli, um 20.00 Uhr ist Imre Grimm in der „Bücher-Heimat“ zu Gast. Er liest aus seinem neuesten, 2021 erschienenen Buch „Über Leben in Deutschland: Kolumnen aus einem lustigen Land“. Die Besucher in der BÜCHER-HEIMAT erwarten laut Verlagstext: „Humoresken voller Selbstironie – für alle, die früher die Nächte durchgemacht haben und heute nicht mal mehr die Tage schaffen.“

Kolumnen sind die Spezialität des gebürtigen Hannoveraners, der an der Freien Waldorfschule Hannover-Bothfeld sein Abitur ablegte und Germanistik und Geschichte an der Leibniz Universität Hannover studierte. Auch sein Volontariat absolvierte Imre Grimm in der Landeshauptstadt bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, deren Medienressort er leitete. Seine wöchentliche Kolumne erscheint seit 1999 in der Wochenendbeilage der Hannoverschen Allgemeinen und mehr als 20 weiteren Zeitungen. Seine erste Kolumnenserie mündete 2007 in dem Buch „Das Ding: die Wahrheit über Zuckerstreuer, Monchichis & Co“. Quasi „nebenbei“ findet Imre Grimm auch noch Zeit, mit Uwe Janssen als Duo „Janssen & Grimm“ mit wechselnden Programmen auf Kleinkunst- und Kabarettbühnen aufzutreten. Zudem gastiert er als Mitglied des satirischen Sextetts „Salon Herbert Royal“ im „Georgspalast GOP“ und im Theater am Aegi in Hannover.

Grimms Verlag schreibt zu der Kolumnensammlung, die im Dezember 2021 als Spiegel-Bestseller reüssierte:

„Warum reißt bei Männern sofort der dünne Firnis der Zivilisation, sobald die Familie aus dem Haus ist? Wie funktioniert die Yogafigur »Der schwankende Kugelfisch«? Hat die NASA vegetarischen Brotaufstrich erfunden, um Risse im Hitzeschild abzudichten? Stimmt es, dass Zwölftonmusiker uns alle veräppeln? Und was nützt einem alles Geld der Welt, wenn es einem anderen gehört?

Seit zwei Jahrzehnten beobachtet Imre Grimm in seinen Texten den deutschen Alltag– sprühend vor Witz und voller Liebe zur Sprache. Seine Artikel erscheinen in ganz Deutschland, seine wöchentliche Kolumne ist ein von vielen Lesern herbeigesehnter Fundus der Absonderlichkeiten – geistreich und wortgewandt, aber niemals prätentiös.“

Donnerstag 2. Juni Zahnarzt-Liebe

Schmökersommer und Zahnarzt-Liebe

Die Sonne kratzt in der Frühe schon an der 5-Uhr-Marke. An diesem Donnerstag, 2. Juni 2022, geht sie um 5.04 Uhr auf. Vor ihr liegt mit 16:20 Stunden ein sehr langer Arbeitstag. Da kann man verstehen, dass sie bei uns Pausen einlegt. Ohne Pause macht es nur Queen Elizabeth II., die heute die Parade „Trooping the Colour“ abnimmt (ARD 11.30 Uhr)

Nochmal zu meinem gestrigen persönlichen Sommerbeginn: Wenigstens die BÜCHER-HEIMAT lässt sich von den Temperaturen auch nicht beeindrucken. Das neue Kundenmagazin „schöner lesen“ ist da und trägt den verheißungsvollen Titel „Schmökersommer ­ – Die schönsten Bücher im Gepäck“. Das Heft mit vielen Lesetipps und einem Titelfoto aus der Provence, das einen in Urlaubsträume gleiten lässt, gibt es in der BÜCHER-HEIMAT „zum Anfassen“ und an dieser Stelle auch digital als pdf (Download, zum Blättern auch auf der Website).

Sodann müssen, wo möglich nach jedem Essen, alle Lücken und Höhlen der Zähne durch Zahnstocher und Zahnbürste von Speiseresten, vorzüglich aber von solchen die leicht faulen (also von thierischen Speisen), befreit werden. […] Jedenfalls aber müssen auch die Zähne öfters einer ordentlichen Untersuchung von Seiten eines Zahnarztes unterliegen.“ Der gute Rat stammt aus Deutschlands erstem Boulevardblatt, erschien 1853 in der „Gartenlaube“.

Das Zitat passt insofern zu diesem Tag, weil er als internationaler „I-love-my-dentist-day“ (Ich liebe meinen Zahnarzt-Tag) begangen werden soll. Ich räume gleich ein, meine Gefühle meinem (sehr guten) Zahnarzt gegenüber sind gänzlich andere. Aber heute soll es auch nicht um romantische Verstrickungen in der Zahnarztpraxis gehen.

Es ist der Tag, an dem für die Prävention von Zahnerkrankungen geworben werden soll. Aus gutem Grund, denn in Industrieländern gehört Zahnkaries zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Der oft angstgeprägte Gang zum Dentisten ist also unvermeidlich. Den richtigen Zahnarzt zu finden, dazu will das „Sachbuch des Jahres 2016“ beitragen: „Du, Dein Zahnarzt und ichAu Backe. Alles ohne Betäubung“.

Kommen wir lieber zu den schönen Dingen des Lebens. Heute vor 40 Jahren wurde in Amsterdam das Van-Gogh-Museum eröffnet, das die größte Sammlung mit Werken des niederländischen Malers sein Eigen nennt. Der gehört weiter zu den Popstars der Kunst: 2016 hatte das Haus 2.076.526 Besucher und gehörte damit zu den meistbesuchten Kunstmuseen der Welt.

Meine Familie war schon da, ich konnte seinerzeit nicht mit, so steht das Museum weiter auf meiner Besuchsliste. Man kann sich an den Bildern aber auch nicht satt sehen. Bis ich nach Amsterdam komme, bleibt mir daher „Vincent van Gogh: Sämtliche Gemälde“. Angesichts der Werke, die im Original für Millionen gehandelt werden, sind 40 Euro ein Schnäppchen.

Nicht risikolos ist es heute, dem vermutlich bekanntesten Geburtstagskind des Tages zu gratulieren, denn dessen Ruf war ziemlich mies. Donatien Alphonse François de Sade, Verfasser „gewaltpornographischer Romane“ (Wikipedia) und Namensgeber des Sadismus, erblickte am 2. Juni 1740 das Licht der Welt.  Und während die einen ihn als „freiesten Geist, der jemals existiert hat“ (Apollinaire) feiern, sehen andere (Blanchot) „das anstößigste Werk vor uns, das jemals geschrieben wurde“. Klassiker sind de Sades Bücher so oder so geworden…

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Mittwoch 1. Juni Juni ist Sommer

Ab sofort ist Sommer!

Mittwoch, 1. Juni. Ein „magisches Datum“, an dem zumindest für mich gefühlt der Sommer beginnt.  Und dies völlig unabhängig von den Temperaturen, denn die machen bei meinem persönlichen Sommerstart nicht wirklich mit.

Mitgezogen hat wenigstens die BÜCHER-HEIMAT, die auch online zum Stöbern in „Bücher für den Sommer“ einlädt. Wobei es mir wieder wie beim Wetter geht: So richtig zu mir passen will keiner der „zauberhaften Romane, die zum Träumen einladen“.  Beispielsweise „Die Freundinnen vom Strandbad“, in dem „Wellen des Schicksals“ plätschern. Aber über Geschmack und noch viel weniger über Lektüre-Vorlieben lässt sich nicht streiten.

Beim Stöbern und Recherchieren für diesen 1.-Juni-Blog stolpere ich offenkundig nur über Widersprüchlichkeiten. Zumindest merkwürdige Kombinationen, die ich so wahrnehme. Das kühle Wetter zum Sommerstart verhindert zumindest, dass ich der Aufforderung „Grill Dich schlank“ (e-Book) den Tipps der „Weightwatchers Grillzeit“ Folge leiste – obwohl es mir und meinem Kampf gegen die sich nach außen wölbenden Taille Vorteile verschaffen könnte. Was ich an Grillabenden liebe, ist in solchen Büchern nicht zu finden…

Auch wenn ich mir nun alle John-Lennon-Fans (selbst in der Familie) zu Feinden mache: Mit dem „Bed-In“ von John Lennon und Yoko Ono in Montreal am 1. Juni 1969 konnte ich seinerzeit gar nichts anfangen, obwohl es als „Kampagne für den Frieden“ einen ernsten und guten Hintergrund hatte. Und ein Lied, das an jenem Tag im Queen Elizabeth Hotel eingespielt wurde, hat allemal überdauert: „Give Peace a Chance“.

Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine ist der Song weiter wichtig. Und es war genau der richtige Song für eine beeindruckende Aktion: Als Zeichen der Solidarität gegen den russischen Überfall auf die Ukraine spielten hunderte Radiosender in Europa am Morgen des 4. März 2022 zeitgleich um 8:45 Uhr „Give Peace a Chance“.

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Dienstag 31. Mai Keinen blauen Dunst

Blauer Dunst und güldener Schatz

Wir wollen ganz besonders an diesem Dienstag, 31. Mai, niemandem „blauen Dunst“ vormachen, denn das Datum ist seit 1987 Weltnichtrauchertag. Damals habe ich selbst noch geraucht, aber vor gut zwanzig Jahren fiel dann auch bei mir der Groschen: Tabakkonsum galt und gilt leider auch weiterhin als eine der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken der Menschheit.

Die spannendsten Geschichten erzählt das Leben selbst. Wer auch immer diesen Satz prägte, er könnte an den 31. Mai 1873 gedacht haben. An diesem Tag barg der deutsche Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann im von ihm angeblich entdeckten Troja den „Schatz des Priamos“. Schon zu Lebzeiten und bis heute sind „Schliemann und das Gold von Troja – Mythos und Wirklichkeit“ umstritten.

Der funkelnde Schatz, von Schliemann kurzerhand dem sagenhaften König Priamos zugeordnet, umfasst unglaubliche 8000 Gegenstände. 1881 wurde der Schatz von Schliemann dem deutschen Volk geschenkt und ab 1885 im Völkerkundemuseum Berlin verwahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht. In Berlin befindet sich nur eine originalgetreue Nachbildung.

Mit dem „Das Rätsel um Troja“ befasst sich auch eine Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE. Spannend rekonstruiert wird das abenteuerliche Leben Schliemanns, einem der reichsten Männer seiner Zeit, und die Vorgeschichte des Fundes. So nähert man sich der alles entscheidenden Frage: Hat Schliemann Troja wirklich entdeckt?

Wer mit all dem partout nichts anfangen kann, der sollte sich vielleicht nochmal in den antiken Heldenstoff einlesen. In „Troja – Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass“ liefert Stephen Fry laut der Zeitung Observer „eine unnachahmliche Neuerzählung der Belagerung von Troja … geschickt humorvoll und detailreich, haucht diesen antiken Geschichten neues Leben und zeitgenössische Relevanz ein.“

Ich habe das Buch einfach nur gern gelesen, Erich Kästner aber zählte „Leonce und Lena“ zu den sechs wichtigsten klassischen Komödien deutscher Sprache. Am 31. Mai 1855 wurde Georg Büchners 1836 verfasstes Lustspiel erstmals aufgeführt. So ganz abgewandt hat sich Büchner damit nicht von seinen sonst üblichen „Revolutionstexten“. Hinter der Maske der Komödie ist beißende Kritik an der provinziellen Kleinstaaterei zur Zeit des Deutschen Bundes unübersehbar.

Seit 163 Jahren eine ganz besondere Art Ohrwurm ist der Westminsterschlag von Big Ben in London. Am 31. Mai 1859 erklang der weltberühmte Glockenschlag (Hörprobe YouTube) erstmals vom Uhrturm des Palace of Westminster. Selbst bei nur „1 Tag in London“ ist der Glockenschlag unüberhörbar (und unüberlesbar) mit von der Partie.

Keine Chance hätte Big Ben am 31. Mai 1976 gehabt, als die Band The Who sich auf dem Charlton Football Ground einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als lauteste Rockshow der Welt mit 120 dB, gemessen im Abstand von 50 Metern von der Bühne, erspielte. Dieser ohrenbetäubende Rekord wurde später durch die Heavy-Metal-Band „Manowar“ getoppt. Hä????

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Montag 30. Mai Schafskälte

Schäfchen zählen mit klammen Fingern

Also der Sonntag gestern kam gefühlt einem Wintereinbruch nahe. Dabei stehen wir am heutigen Montag, 30. Mai, noch einige Tage vor der Schafskälte. Und wenn die startet, soll es wärmer werden. Die Welt ist verrückt.

Mit den „meteorologischen Singularitäten“ haben wir in diesem Jahr kein Glück. Was statistisch gesehen vor allem mit dem Klimawandel zu tun hat. Schon zu den Eisheiligen Mitte Mai wurde es frühsommerhaft warm. Und bei der Schafskälte könnte es ähnlich gehen. Der Kälteeinbruch kommt normalerweise zwischen dem 4. und 20. Juni, am häufigsten um den 11. Juni.

Dass könnte in diesem Jahr sogar fast passen. Am 13. Juni sollen die Temperaturen auf 13 Grad sinken, nachdem eine Woche zuvor noch fast 25 Grad herrschen sollen. Allerdings vertraue ich meinen Wetter-Apps nicht, wenn es über 48 Stunden Vorhersagen hinausgeht. Sollte es kalt werden, bietet sich der Krimi „Schafskälte“ (e-Book) oder für den Nachwuchs „Das letzte Schaf“ an.

Die Schafskälte heißt übrigens Schafskälte, weil sie tatsächlich für Schafe durchaus gefährlich sein kann. Traditionell werden Schafe laut Lexikon Anfang Juni geschoren. Und ohne die wärmende Wolle wird es dann nicht nur ungemütlich. Muttertiere werden daher erst nach Mitte Juni geschoren. Wer jetzt Lust auf Schafzucht bekommen hat, kann sich in „Praktische Schafhaltung“ einlesen.

Von Schafskälte wird bei der Fußball-WM im Katar garantiert nicht die Rede sein. Obwohl die kurz vor Weihnachten ausgetragen wird. Vielleicht könnte die Fifa stattdessen mehr über Menschenrechte reden. Vermutlich müsste man den Begriff aber erstmal erklären. Viele Infos rund um Fußball in der Wüste bieten etliche Bücher.

Den Begriff Fairplay hatte man den Spielern bei einer Fußball-WM erklären müssen, die heute vor 60 Jahren begann. Die WM 1962 in Chile ist als die härteste und unfairste Fußball-Weltmeisterschaft in die Annalen eingegangen.  Vor allem beim Halbfinale zwischen Brasilien und Chile gab es ordentlich auf die Knochen. Superstar Garrincha wurde sogar wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt, für das Finale aber „begnadigt“.

Weltmeister wurde Titelverteidiger Brasilien mit eben jenem Garrincha, der Torschützenkönig wurde, im Finale gegen die Tschechoslowakei. Die deutsche Mannschaft schied bei ihrer letzten WM unter Trainer Sepp Herberger im Viertelfinale gegen Jugoslawien aus. Und natürlich gibt es in Büchern alle Infos und eine Chronik aller Weltmeisterschaften.

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Sonntag 29. Mai Gipfelstürmer

Chart- und Gipfelstürmer

Es ist Sonntag, 29. Mai 2022. Wieder eine Woche rum, wir starten in die 22 Kalenderwoche. Bei 52 Wochen im Jahr ein untrügliches Zeichen dafür, dass bald Halbzeit ist.

Ja, ist denn heut’ scho Weihnachten?“ Die e-Plus-Werbung mit Franz Beckenbauer muss einem einfallen, wenn man Ende Mai für das „bebücherte Kalenderblatt“ recherchiert und plötzlich über „White Christmas“ stolpert – wobei die aktuellen Temperaturen und die anstehende Schafskälte gefühlt dazu passen.

Und auch das heutige Datum ist ein entscheidendes für den Welthit: Am 29. Mai 1942 nahm Bing Crosby in den Decca-Studios in New York City Irving Berlins Komposition „White Christmas” auf. Der Song wird mit mehr als 50 Millionen verkaufter Einheiten die kommerziell weltweit erfolgreichste Weihnachts-Single. Und animierte zu gleichnamigen Liebesromanen.

Wenn wir schon bei Musik sind, gilt es heute, an einen deutschen Erfolg zu erinnern. Genauer gesagt an den Erfolg der Sängerin Lena Meyer-Landrut, die vor zwölf Jahren mit ihrem Song „Satellite“ den Eurovision Song Contest gewann. Als zweite Deutsche nach Nicole, für die 1982 „Ein bißchen Frieden“ reichte.

Ganz andere Gipfelstürmer machten mit einer Tat, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen im Wortsinn „übersteigt“, am 29. Mai 1953 von sich reden: Edmund Hillary und Tenzing Norgay erreichten als erste Bergsteiger heute vor 69 Jahren um 11.30 Uhr den Gipfel des Mount Everest. Auf dem Gipfel machte Hillary machte ein Foto von Norgay, vergaß aber ein Foto von sich machen zu lassen. Und Tenzing Norgay legte Süßigkeiten als Opfer für die Götter an der Bergspitze nieder.

Großartige Arbeit, die noch dazu keine staatlichen Gelder erhält und allein über Spenden finanziert wird, leistet seit dem 29. Mai 1865 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es ist die deutsche nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation, die für den Such- und Rettungsdienst (SAR: Search and Rescue) bei Seenotfällen im deutschen Teil der Nord- und Ostsee zuständig ist. Die Retter haben bisher rund 86.000 Seeleute und Wassersportler aus Seenot gerettet. Respekt!

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Samstag, 28. Mai Zeitreise durch den Harz

Ein Untermieter mit hohem Unterhaltungswert

Ausnahmsweise haben wir an diesem Samstag, 28. Mai, in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ vor allem unseren Untermieter in der „BÜCHER-HEIMAT“ im Blick: Das Ahrens-Fotoarchiv der Bad Harzburg-Stiftung ist im Internet in die öffentliche „Beta-Test-Phase“ gestartet.

Bislang liegen gut 11.000 Fotos, entstanden zwischen 1945 und 1996, aus Bad Harzburg und dem Harz, digitalisiert vor. Gerade für Harzer eine reich bebilderte Zeitreise durch die Heimatgeschichte mit hohem Unterhaltungswert.

Als die Bad-Harzburg-Stiftung 2020 begann, den unglaublichen Nachlass des Pressefotografen Herbert Ahrens zu scannen, war die Resonanz gewaltig. In nur sechs Monaten wurden fast 200.000 Seitenaufrufe verzeichnet. Aber der Erfolg hatte auch seine Tücken, in der puren Masse der hunderttausenden Fotos in fast 500 Aktenordnern waren die nur mit Bordmitteln ausgestatteten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Stiftung bald überfordert.

Die Rettung kam aus Potsdam von Studentinnen und Studenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Ganz unbescheiden heißt es auf deren Website: „Das HPI ist eine Elite-Ausbildungsstätte von Weltklasse-Format“. Und tatsächlich ist das nicht einmal übertrieben.

Mit dem Projekt „Wenn den Bildern die Worte fehlen“ arbeiten sieben Student*innen auf ihren Bachelor hin und lieferten ein großartiges Tool ab, das die Archivarbeit deutlich vereinfacht. Zudem wurde das Programm darauf getrimmt, den Bildern die Worte zu verschaffen. Eine einfache Kommentarfunktion und die Möglichkeit zu Präsentationen vor interessierten Gruppen sollen dazu beitragen, dass Zeitzeugen ihr Wissen beisteuern.

An diesem Wochenende soll das Wetter ja eher mau sein, da kann ein Zeitreise durch den Harz im Herbert-Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung die Laune ohne Frage bessern helfen. Hier schon mal einige Fotos als „Appetizer“.

Freitag 27. Mai: Knifflige Überdosis

Fragezeichen

Eine knifflige Überdosis

An diesem Freitag, 27. Mai 2022, fällt mal wieder auf, was man als Rentner so alles aufgibt. Zum Beispiel das „Brückentag-Feeling“ und die Chance, mit einem Urlaubstag viele Tage frei zu haben. Immer frei haben kann hart sein und Rätsel aufgeben.

Von letzteren habe ich aktuell allerdings eher eine Überdosis. Ich habe mich ja schon mehrfach als Quiz- und Knobel-Nerd offenbart. Nun haben wir die Söhne zum Vatertag das „Sherlock-Holmes-Buch der Logikrätsel“ geschenkt.

Was mich doppelt freut. Zum einen, weil es zeigt, dass der Blog wenigstens in der Familie gelesen wird, denn die mit Arthur Conan-Doyles Meisterdetektiv werbenden Hirn-Hürden hatte ich erst am Sonntag besungen. Zum anderen aber auch, weil damit dieser Vatertag zu einem echten Knobel-Festtage wurde, denn das „Um die Ecke gedacht“ in der „Zeit“ steht ja ohnehin an jedem Donnerstag auf dem Plan.

Ein zwischenmenschliches Risiko allerdings bergen die Rätsel-Freuden. Da es in manchen Regionen dieser Welt unverständlicherweise die Zeit nicht käuflich zu erwerben gab und ich das Wort „Internet“ seinerzeit noch nicht kannte, habe ich gern Eckstein-Rätselbücher mit an den Strand genommen. Damit war der Tag in der Regel gelaufen, einmal festgebissen kann man nicht lockerlassen. Einige Sonnenbrände verdanke ich besonders kniffligen Zeit-Rätseln.

Da ist es dann vielleicht empfehlenswert, gleich auf eine im Wortsinn rätselhafte Reise zu gehen, ohne das traute Heim und die Leseecke verlassen zu müssen. Die Tourplanung kann in diesem Fall statt im Reisebüro in der BÜCHER-HEIMAT erledigt werden. Die „Landkarten-Rätselreise“ ist ebenso ein geistiger Ausflugstipp wie das „Landkarten-Rätselbuch“, in dem einige Seiten übrigens auch dem Harz gewidmet sind.

Ich liebe ja auch die in Krimiform verpackten Logicals. Kurz und knackig als „Crime-Puzzle“. Und all jenen, die sich als Ratefuchs lieber auf der dunklen Seite des Gesetzes herumtreiben, kann auch geholfen werden: „Das Rätselbuch des Arsène Lupin“ verspricht: „Knackt die Rätsel & werdet zum Meisterdieb“.

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Donnerstag 26. Mai Regenwürmer zum Vatertag

Regenwürmer zum Vatertag

Heute, am Donnerstag, 26. Juni 2022, schlägt endlich wieder meine Stunde: Vatertag! Wobei ich schon nach dem ersten von drei Söhnen zur Erkenntnis gelangt bin, dass man diesen Tag nur so lange richtig (alkoholselig) feiert, wie man die Basisvoraussetzung (Vater sein) noch nicht erfüllt.

Sobald man(n) Vater ist, geht man zwar weiter „um die Häuser“, dabei aber wird kein Bollerwagen als Flüssignahrung-Depot gezogen, sondern ein Kinderwagen mit höchst lebendigem (und bisweilen anspruchsvollen) Inhalt geschoben. Und so richtig ernst genommen wird der Vatertag meiner Wahrnehmung nach auch nicht.

Wenn ich die helle Geschenke-Aufregung, die die Söhne vor Muttertag überfällt, mit dem Gebaren des Nachwuchs‘ vor dem Vatertag vergleiche, ist eine gewisse Diskrepanz nicht zu übersehen. Die unterschiedlichen Gewichtungen setzen sich auf allen Feldern fort. Beim Suchwort „Muttertag“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT kommen 84 Einträge zutage. Der Vatertag bringt es lediglich auf 39.

Diese wenigen Einträge sind zudem nicht sonderlich ergiebig, sollen die Väter nachhaltig geehrt werden. „Papa ist der Beste“ auf dem Cover klingt ja erstmal gut, entpuppt sich dann aber als blutiger Krimi. In anderen Fällen wird die Kreativität der Kinder offenbar nicht sonderlich hoch eingeschätzt: „Papa, ich habe ein Buch für dich geschrieben“ hört sich vielversprechend an, beinhaltet aber lediglich „kurze, witzige und liebevolle Botschaften zum individuellen Ausfüllen, Ankreuzen oder Ausmalen“.

„Regenwürmer zum Vatertag“ könnte dem Klappentext nach zwar eine niedliche Geschichte sein, anderseits aber auch Geschenkideen in die Welt setzen, die bei mir nicht so wirklich gut ankommen würden. Da greife ich dann lieber in die (Klein-)Kinder-Buchecke: „So toll ist mein Papa!“ Das sind die Titel, die man(n) lesen will.

Im Grunde genommen verursache ich mit diesen Zeilen allerdings viel Lärm um nichts, denn im Kern ist heute Christi Himmelfahrt. Und wir Väter haben den kirchlichen Feiertag quasi widerrechtlich okkupiert. Da können wir uns auch nicht wirklich über mangelnde Beachtung beklagen. Im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT stimmen die Gewichtungen: Nach Vatertag (39 Einträge) und Muttertag (84 Einträge) bringt es das Suchwort „Himmelfahrt“ auf 177 Fundstellen!

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