Montag 13. Juni Wunder(bar)

Ein Wunder und wunderbare Krimis

Früher wird es nicht mehr und später nur noch ein wenig. Ich rede nicht von der Bahn und dem 9-Euro-Ticket, sondern habe an diesem Montag, 13. Juni 2022, wieder die Sonne im Blick.

Die hat uns am Wochenende durchaus verwöhnt und startet ihr Tagwerk jetzt um 4.59 Uhr. Früher wird es nicht mehr. Und da die Sommersonnenwende am 21. Juni quasi vor der Tür steht, hat die Sonne auch fast ihr Tages-Maximum erreicht. Von 4.59 Uhr bis 21.36 Uhr ist sie 16:36 Stunden unterwegs. Noch vier Minuten mehr, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht und die Tage werden wieder kürzer.

Wenn mich einer zu Arbeit auffordert, steigt er gemeinhin nicht in meinem Sympathie-Ranking. Die großen deutschen Dichter und Denker ticken da ofenkundig anders. Am 13. Juni 1794 forderte Friedrich Schiller Johann Wolfgang von Goethe zur Mitarbeit an der Zeitschrift „Die Horen“. Beginn einer lebenslangen Freundschaft und auch der „Weimarer Klassik“.

Der 13. Juni vor 32 Jahren (1990) ist für viele Deutsche weiter das Finale eines Wunders: An diesem Tag begann in der Bernauer Straße beginnt offiziell der Abriss der Berliner Mauer. Zuvor hatten bereits die Mauerspechte heftig am „antifaschistischen Schutzwall“ gepickelt und am 3. Oktober 1990 war dann die deutsche Einheit, die viele meiner Generation nicht für möglich gehalten haben, vollendet.

Auch wenn avisierten „blühenden Landschaften“ auf allen Seiten bisweilen Wildwuchs bescherten, muss man sich ab und an kneifen, um das Wunder der Wende nicht zu bagatellisieren. Oder einen der vielen „Wenderomane“ lesen. Wobei für mich „Herr Lehmann“ von Sven Regener nicht gerade der klassische Vertreter, aber toll zu lesen ist.

Alles andere als ein Wunder ist es, wenn Real Madrid die Champions-League (einst Europapokal der Landesmeister) gewinnt. Das ist in diesem Jahr zum 14. Mal passiert. Am 13. Juni 1956 begann der muntere Reigen, gewannen die Königlichen gegen Stade Reims ihren ersten Europapokal der Landesmeister.

Sie gehörte zu den „British Crime Ladies“ und zu meinen Lieblingsautorinnen: Dorothy Leigh Sayers wäre heute 129 Jahre alt geworden. Was mich (und vielleicht auch andere Fas) daran erinnert, dass man mal wieder beispielsweise einen Lord-Peter-Wimsey-Roman lesen sollte. Gleich zwei dieser Krimis listet die Zeitung „The Guardian“ unter den 1000 Romanen, die jeder gelesen haben sollte, auf: „Der Tote in der Badewanne“ und „Mord braucht Reklame“ (beides MP3-CD Hörbücher).

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Sonntag 12. Juni Viel Aktion

Viel Aktion statt fauler Sonntag

Wie gut, dass dieser 12. Juni 2022 ein Sonntag ist. Wir hätten sonst gar nicht genug Zeit, die heute anstehenden Aktionstage gebührend zu würdigen. Die Themenpalette reicht von Superman über Hunde, Gärten, rote Rosen, Liebende bis zu Tagebüchern und Falafel.

Versuchen wir, uns der Reihe nach durchzuarbeiten, wofür Superkräfte praktisch – und die Holzhammer-Überleitung zum US-„Superman-Day“ geschafft wäre. Der startete 2013 als Werbe-Clou von DC Entertainment für den Film „Man of Steel“.  Aber bei dem Helden in seinem blauen Strampler mit dem roten Flatter-Cape feiert die ganze Welt gern mit.

Wir könnten dies bei einer Grillparty im Garten erledigen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn seit 1984 ist der zweite Sonntag im Juni auch der „Tag des Gartens“ in Deutschland. Der soll den „positiven Einfluss des Kleingartens und der Gartenarbeit auf die Physis und Psyche des Menschen“ und die „städtebauliche, ökologische und soziale Bedeutung“ betonen.

Wenn wir schon im Garten sind, finden wir dort vielleicht auch den nächsten Feier-Grund: Heute ist „National Red Rose Day“ in den USA. Wir allerdings feiern eher am 7. Februar den „Tag der Rose“ allgemein (250 Arten), sozusagen als Start in die Valentinswoche. Und für alle, die wie ich gern mit unnützem Wissen prahlen, hier auch noch die im Wortsinn sagenhafte Erklärung für die Farbe der roten Rose: Es ist das Blut der Göttin Aphrodite, die sich an den Dornen verletzte…

Die Amerikaner könnten mit ihrem „Rote-Rosen-Tag“ am ehesten noch in Brasilien landen. Dort steht heute der „Dia dos Namorados“, der „Tag der Liebenden“ an. Es ist schlicht gesagt die brasilianische Variante des Valentins-Tages, denn am 14. Februar ist man(n) und frau rund um Rio schon anderweitig feiernd unterwegs. Karneval.

Vom Namen her scheint der „Rote-Rosen-Tag“ auch prima zum „National Loving Day“ am 12. Juni in USA zu passen. Dieser allerdings hat einen ernsten Hintergrund: Am 12. Juni 1967 hob der Oberste Gerichtshof das Gesetz gegen gemischtrassige Ehen (ext. Wikipedia) auf, gegen das das Ehepaar Mildred und Richard Loving durch alle Instanzen klagte.

Puuuuuh! Wir müssen bei der ganzen Feierei abkürzen. Heute ist „Tag des Hundes“ in Deutschland. Aber den für viele besten Freund des Menschen können wir auch am „Welttag des Hundes“ im Oktober noch gebührend würdigen.

Außerdem ist heute der „Tag des Tagebuchs“. Dass dieser am 12. Juni begangen wird, liegt am Geburtstag der Autorin des bekanntesten (und bedrückendsten) Tagebuchs der Welt:  Der heutige Sonntag ist auch „Anne-Frank-Tag“.

Wenn nun jemand nach so viel Aktion eine Stärkung benötigt, wissen wir wenigstens, was gereicht werden sollte: Heute ist „Internationaler Falafel-Tag“ (International Falafel Day). Guten Appetit!

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Samstag 11. Juni Ein großes Thema

Ein sehr großes, schweres Thema

Kann man Dinosaurier totreiten? Die Frage beschäftigt mich an diesem Samstag, 11. Juni 2022, bereits seit drei Tagen. Genauer gesagt seit dem Kinostart von „Jurassic World 3“.

Ich bin zeitlebens Dino-Fan. Was auch nicht schwer ist, denn die Giganten kommen in Wellen immer wieder. Nicht wirklich natürlich, sondern als Verkaufsrenner in Buch und Film oder auch als „Zugpferde“ im Dinopark Münchehagen (ext.).

Da war ich mit allen drei Jungs mehrfach. Dank „Europasaurus holgeri“, der im Kalkwerk Oker gefunden und in Münchehagen präpariert wurde, konnte ich meinen Spieltrieb sogar als berufliche Reise verbrämen. Und auch wenn die Wissenschaftler ihn als „verzwergt“ bezeichneten, war es ein durchaus gewichtiger Grund mit etwa acht Metern Größe und einer Tonne Gewicht.

Dass aus seinem 32 Jahre alten Top-Thriller „Jurassic-Park“ (in Deutschland: „Dino-Park“) einmal ein derart erfolgreiches Franchise mit jetzt allein sechs Filmen wird, hat vermutlich nicht einmal Autor Michael Crichton erwartet. Obwohl auch er das Thema weiter ausgepresst hat, inklusive des in der Streaming-Serienwelt obligatorischen „Prequel“: „Dragon Teeth – Wie alles begann“.

Ich muss einräumen, dass ich nur den ersten Film von Steven Spielberg (DVD) gesehen – und danach ganz schlecht geschlafen habe. Ich liebe zwar Dinos (in Büchern), stehe aber innerlich eher den „Schisshasen“ näher. Da half damals auch nicht, dass ich mir bewusst machte, dass kein Dinosaurier unter mein Bett passt. Die Dino-Einstiegsdrogen wie „Dinosaurier. Im Reich der Riesenechsen“ aus der Kinderbuch-Reihe „Was ist was“ sind mir einfach lieber.

Aber damit stehe ich wohl eher allein. Obwohl „Jurassic World 3“ mit eher miserablen Kritiken bedacht wird, rollt die Merchandising-Maschinerie einmal mehr erfolgreich auf Hochtouren an. Auch auf dem Büchermarkt. Pünktlich zum Kinostart gibt es „Jurassic Park. Das ultimative Kompendium“. Und wer sich nach Buchlektüre oder Kino-Spektakel am heimischen Herd um das eigene Wohlbefinden kümmern will, greift zu „Jurassic World. Das offizielle Kochbuch“.

Da ich über keine Pfannengröße für ein Dino-Schnitzel verfüge, grübele ich noch, ob ich mir die „dinotastischen Rezepten für alle Pflanzen- und Fleischfresser“ zulege. Und derweil entschuldige ich mich auch noch bei allen Nicht-Dino-Fans für dieses monothematische „bebücherte Kalenderblatt“. Aber ich liebe Dinos doch so…

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Freitag 10. Juni „Et löppt!“

„Et löppt!“ – und es läuft prima!

Ein Start für Rätselfans an diesem Samstag, 11. Juni 2022: Zweizehiges Faultier? Richtig: Unau! Zehnzehiges Faultier? Blogautor Werner, der für das heutige „bebücherte Kalenderblatt“ kurzerhand den neuen Newsletter genutzt hat. Womit zugleich Abbitte bei allen Doppelabonnenten geleistet sei.

Die üblichen 100 Tage bis zu einem ersten Resümee warten wir nicht ab. Auch weil wir „Frauen-Power plus“ in der BÜCHER-HEIMAT zu melden haben. Die Kunden würdigen die Idee der gemeinnützigen BÜCHER-HEIMAT und verhalfen der Mitmach-Buchhandlung zu einem fantastischen Start.

Was wiederum Konsequenzen hat: Trotz vieler ehrenamtlicher Mitstreiter*Innen geriet das Team an Grenzen. Um vor allem auch Chefin Sonja Weber den Rücken für ihre vielfältigen Aufgaben etwas freizuhalten, wächst die Zahl der angestellten Mitarbeiterinnen. „Frauen-Power plus“ in der BÜCHER-HEIMAT.

Mit von der Partie ist jetzt Anette Wiegmann (Foto oben rechts). Die gebürtige Bad Harzburgerin hat die Kurstadt mit 17 Jahren verlassen und ist nun 17 Jahre später mit Mann und fast zweijähriger Tochter zurückgekehrt.  Die 34-Jährige hat Einzelhandelserfahrung und sich in der Elternzeit nebenberuflich mit einem Podcast-Service selbstständig gemacht.  Lieblingslektüre:  Liebesromane, Fantasy und Jugendbüchern. Und sie hat ein großes Ziel: Das Lesen bei Kindern fördern. Womit Annette Wiegmann in der BÜCHER-HEIMAT richtig ist.

Sozusagen „ante portas“ steht Lena Scholz aus der Hansestadt Havelberg (bei Stendal). Die 17-Jährige schließt gerade ihre Schullaufbahn ab und startet dann als Auszubildende in der BÜCHER-HEIMAT durch. Womit Lena Scholz ihre Leidenschaft fürs Lesen (und mittlerweile auch fürs Schreiben) zum Beruf macht. Das einzigartige Konzept der BÜCHER-HEIMAT hat sie dabei sofort fasziniert. In Bad Harzburg und im Harz ist Lena Scholz zudem auch mit ihrem zweiten Hobby richtig: Sie liebt die Natur und das Fotografieren. Auf dem Foto oben links ist sie eingerahmt von Sonja Weber und Teammitglied Andrea Scholz (nicht verwandt) zu sehen.

70 Tage seit dem Start der BÜCHER-HEIMAT vergangen. Im schönsten Platt der Region können wir alle zusammen konstatieren: „Et löppt!“. Und es läuft sogar prima. Die Mitmach-Buchhandlung ist erkennbar zu einer Attraktion und zu einem Treffpunkt in der Stadt geworden. Und auch im Internet auf der Website lässt sich das Interesse ablesen. Seit dem Start am 2. April verzeichneten wir (Stand 08.06.) 2334 Besucher und 16.377 Seitenaufrufe. Das entspricht 35 Besuchern und 241 Seitenaufrufen pro Tag. Und wie man an der Statistik-Weltkarte sieht, können die BÜCHER-HEIMAT-Fans auch in fernen Landen nicht von ihrer Buchhandlung lassen.

Ganz weit vorn sind die „Ganz persönlichen Lesetipps“, die ebenso wie der kostenfreie tägliche Blog mehr als 30-mal pro Tag aufgerufen werden. Und „Lesetipps“ könnten wir in der BÜCHER-HEIMAT noch viel mehr gebrauchen. Zum einen, weil sie für sich genommen Lesefutter sind, zum anderen, weil sie viele tolle Lektüre-Tipps bieten. Man muss übrigens nicht zum Team der BÜCHER-HEIMAT gehören, um einen Buchtipp abzugeben. Da ist auch jede Kundin und jeder Kunde gern gesehen.

Drei großartige Lesungen mit Carl-Ludwig Reuss, Carola Bethge und Morten Hübbe trugen nachhaltig dazu bei, die BÜCHER-HEIMAT zu dem ganz besonderen Treff für Bücherfreunde werden zu lassen, der den Initiatoren und dem Team stets vorschwebte. Der Reigen der Top-Lesungen reißt dabei nicht ab.

Heute Abend (20 Uhr) liest Roland Lange aus seinem Harz-Krimi „Harzhunde“. Prof. Matthias Steinbach kommt eine Woche später, am Freitag, 17. Juni, um 19.30 Uhr mit seinem Buch „Also sprach Sarah Tustra“ in die BÜCHER-HEIMAT. Der Journalist Imre Grimm präsentiert „Kolumnen aus einem lustigen Land“ am Freitag, 8. Juli: „Über Leben in Deutschland“. Am 29. Juli präsentiert dann Fabia Waldner (dahinter verbirgt sich Harzkrimi-Autor Mick Schulz) „Die Gutsherrin“. Und den 1. September werden sich alle Eintracht-Braunschweig-Fans rot im Kalendern markieren, denn dann serviert Axel Klingenberg „populäre Irrtümer und andere Wahrheiten. ‚Für Klugscheißer’“ über die Löwen.

Eine Übersicht über die Lesungen ist auf der BÜCHER-HEIMAT-Website zu finden. Für alle Lesungen gilt zweierlei: Es ist ratsam, sich anzumelden. Und der Eintritt ist zu allen Lesungen der gemeinnützigen Buchhandlung frei!

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Donnerstag 9. Juni Lärmende Lüge

Vogellärm entlarvt literarische Lüge

An diesem Donnerstag, 9. Juni 2022, können wir unserem „Untermieter“, dem Ahrens-Fotoarchiv der Bad Harzburg-Stiftung, gratulieren: Wir begehen (die meisten sicher unbeeindruckt) den Internationalen Tag der Archive (International Archives Day) im Zeichen des Erhalts der Wissens- und Informationssammlungen.

Ansonsten grübele ich heute früh schon ewig darüber nach, wie Eric Malpass seinen schönen Roman „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ nennen konnte. Aktuell hört sich das nach einer glatten Lüge an, denn vor meinem Fenster lärmt eine extrem ausdauernde Vogelschar.  Was auch darauf hinweist, dass die Sonne heute schon um Punkt 5.00 Uhr aufgegangen ist.

Vielleicht würde ich mich besser fühlen, wenn ich die Krakeeler wenigstens identifizieren könnte. Das große „Handbuch Vögel beobachten“ erscheint mir dabei etwas überdimensioniert und hat einen entscheidenden Nachteil: Ich müsste mich aus den Kissen stemmen, um die Pieper zu sehen.

Immerhin, es gibt eine CD mit „Vogelstimmen im Wald“. Entweder, um die gefiederten Freunde vom warmen Bett aus identifizieren zu können. Oder aber für all jene, die partout nicht genug bekommen können: Gesamtspieldauer 61:51 Minuten. Und dann kann man bestimmt Wendehals und Gelbspötter von der Klappergrasmücke unterscheiden. Hurra!

Heute hat aber auch noch eine Berühmtheit Geburtstag, die meinen Lebensweg fast durchweg begleitet hat: Der 9. Juni ist seit 1934 Donald-Duck-Day. Die berühmteste Ente der Welt, deren Geheimnisse „Donald Duck für Duckies“ entschlüsseln will, wird also 88 Jahre alt – wenn man als Stunde der Geburt ihren ersten Auftritt in dem Disney Zeichentrickfilm „Die kluge kleine Henne“ (The Wise Little Hen) zugrunde legt.

Es war zwar zunächst nur eine Nebenrolle, aber Donald gewann schnell Freunde. Was ihm und seinen zeichnerischen Ur-Vätern Al Taliaferro und Bob Karp eine eigene Filmreihe bescherte, die mit dem Kurzfilm „Don Donald“ 1937 startete. Ganz groß raus kamen Donald und seine Mit-Enten dann dank des legendäre Carl Barks, der bei Disney den Grundstein des Entenhausen-Universums legte. Auch darüber bieten Bücher selbstverständlich „Die ganze Wahrheit“.

Und wer von Schnabel- und Bürzel-Späßen absolut nicht genug bekommen kann, der studiert auch noch das „Große Entenbuch der Rekorde“. Wobei Geschnatter auch nicht angenehmer als lärmendes Gezwitscher ist…

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Mittwoch 8. Juni Gequälte Meere

Gequälte Meere und wuchtige Musik

159:206. Erkennbar weder Fußball- noch Handball-Ergebnis. Die Zahlen geben den aktuellen „Jahresspielstand“ an diesem Mittwoch, 8. Juni 2022, wieder. 159 Tage haben wir erlebt, auf weitere 206 können wir gespannt sein. Bald ist Halbzeit.

Den Weltmeeren geht es nicht gut. Seit dem „Erdgipfel“ 1992 in Rio de Janeiro steht daher jeweils am 8. Juni der „Welttag der Ozeane“ im Kalender der Vereinten Nationen.  Quasi als „Aufschrei der Meere“, denn damit sollen die Ozeane als bedeutend für Ernährungssicherheit, Gesundheit und das Überleben allen Lebens gewürdigt werden.

Ziel des Tages ist es, weltweit Aufmerksamkeit für aktuelle Herausforderungen zu wecken. Dazu will heute auch das ZDF mit einem Thementag und mit der „Langen Nacht der Ozeane“ beitragen. In der Nacht auf den 9. Juni beginnend um 0.45 Uhr werden sieben Dokumentationen über den Zustand der Weltmeere und mögliche Lösungsansätze für Probleme aufgezeigt. Und wer es dann immer noch nicht versteht, greift vielleicht zu „Ozeane für Dummies“.

So oder so, es dürfte ein einigermaßen düsteres Bild werden. Womit wir den Übergang zu einem Jahrestag herbeigequält haben, denn George Orwell malte in seinem dystopischen Roman „1984“ ein düsteres Zukunftsbild. Der Roman erschien am 8. Juni 1949, Titel und Autor stehen seither fast synonym für einen Überwachungsstaat.

Uraufgeführt wurde am 8. Juni 1937 eines meiner Lieblingswerke:  Die szenische Kantate „Carmina Burana“ (DVD) basiert auf mittellateinischen und mittelhochdeutschen Lied- und Dramentexten. Das Werk ist eines der populärsten klassischen Musikstücke weltweit und zählt mit gut 20 Aufführungen pro Monat zu den meist dargebotenen Chor- und Orchesterwerken der Welt.

Dazu bei trägt besonders der weltberühmte wuchtige Einstieg („O fortuna“), der laut Internet Movie Database in mehr als 90 Film- und Fernsehproduktionen im Soundtrack auftaucht.  Auch in der Werbung wird die Macht dieser Musik gern genutzt. Selbst in einem der teuersten Werbespots überhaupt: Die australische Biermarke Carlton Draught gab gut neun Millionen Dollar aus, um zur Musik der „Carmina Burana“ gelb gekleidete Menschen als Bier und in eine rot gekleidete Gruppe, die einen Bier-Trinker darstellt, laufen zu lassen. Alles Geschmackssache

Carl Orff hatte es aber mit dem 8. Juni: An diesem Datum im Jahr 1947 ließ er in Stuttgart das „Die Bernauerin“ uraufführen.  Das Werk behandelt Stationen im Leben der historischen Agnes Bernauer.

Und dann wurde an einem 8. Juni vor 125 Jahren (1897) noch ein Hotel eröffnet, das einst sinnbildlich für Luxus stand und Friedrich Dürrenmatt die Blaupause für seinen Roman „Durcheinandertal“ lieferte: Das Grandhotel Hotel „Waldhaus Vulpera“, das größte Hotel in Scuol-Tarasp-Vulpera in den Schweizer Alpen (und inzwischen abgebrannt) wurde eröffnet.

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Dienstag 7. Juni Eine Vermutung

Bunte Bausteine und eine Vermutung

Ich habe das Platin-Jubiläum gar nicht mitgefeiert, fühle mich an diesem Dienstag, 7. Juni 2022, jedoch ähnlich erschöpft wie die Queen. Was bei mir aber eher an der nachhängenden Festtags-Faulheit liegt.

Heute nun hätten wir im alten Braunschweiger Land guten Grund, auch ein wenig die britische Krone zu feiern. Am 6. Juni 1660 erblickte im Hannoveraner Leineschloss Georg I. das Licht der Welt. Und der Welfe regierte ab 1698 nicht allein als Kurfürst Georg Ludwig das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, er war auch noch Erzbannerträger und Erzschatzmeister des Heiligen Römischen Reiches.

Offenkundig damit nicht ausgelastet wurde er 1714 zum König von Großbritannien gekrönt. Aus Georg I. wurde George I. – fertig! Es war der Start für das in Großbritannien bis 1901 regierende Haus Hannover.

In London war gerade George II. am Ruder, als in Deutschland am 6. Juni 1742 ein Mathematiker (Christian Goldbach) einen anderen Mathematiker (Leonhard Euler) mit einer Vermutung beglückte, die seither weder bewiesen noch widerlegt werden konnte. Die Goldbachsche Vermutung besagt, dass jede gerade Zahl, die größer als 2 ist, die Summe zweier Primzahlen ist.

Mich faszinieren Matheprobleme trotz oder gerade wegen der absoluten Ahnungslosigkeit, die mir in der Schule ein Fünfer-Mathe-Abo bescherte. Wieso ich gern davon träume, eines der großen Matheprobleme zu lösen, ist mir folgerichtig schleierhaft.

Dies alles ändert nichts an der Faszination, die Zahlen(rätsel) auf mich ausüben. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist fast folgerichtig „Good Will Hunting“ (DVD) mit Matt Damon und Robin Williams. Und als spannenden Einstieg in die Zahlenwelt ist mein Tipp ein Buch von Albrecht Beutelspacher, dessen Gießener Mathematikum auch schon mal in Bad Harzburg gastierte: „Null, unendlich und die wilde 13 – Die wichtigsten Zahlen und ihre Geschichten“.

In jüngeren Jahren mindestens ebenso faszinierend waren kleine bunte Plastiksteine, die man ineinanderstecken konnte: Ich habe Lego geliebt. Ebenso wie alle meine Söhne Lego geliebt und damit die Haushaltskasse nachhaltig strapaziert haben. Inklusive eines Besuches im Legoland Billund, das heute vor 54 Jahren seine Pforten öffnete.

Damit sind wir Beckmänner jedoch offenkundig nicht allein: Sage und schreibe 2076 Fundstellen weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zum Stichwort „Lego“ auf. Das reicht von der Betrachtung der Lego-Historie bis zu Bau-Ideen für jeden Tag des Jahres.

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Montag 6. Juni Weißes Gold

Schielender Löwe aus weißem Gold

Feiertage haben aus meiner Sicht einen Haken: Ich komme mit den Wochentagen durcheinander. Also: Dieser Montag, der sich wie ein Sonntag anfühlt, ist Pfingstmontag, 06. Juni 2022.

Heute fangen wir mal mit den (oft posthumen) Glückwünschen an, denn vor 147 Jahren kam einer der ganz großen deutschen Schriftsteller zur Welt. Am 6. Juni 1875 wurde Thomas Mann geboren.

Der Spross der angesehenen Lübecker Patrizier- und Kaufmannsfamilie Mann avancierte zu einem der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts und wurde 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Diesen erhielt er für seinen ersten Roman „Buddenbrooks“. Andere Novellen, Erzählungen und Romane wie „Tonio Kröger“, „Der Tod in Venedig“ und „Der Zauberberg“ zeugen nicht weniger von der großen Kunst des Lübeckers.

Themenwechsel, aber wir bleiben bei Berühmtheiten: Die gekreuzten Schwerter kennt die ganze Welt – sofern sie sich für schöne Dinge und insbesondere für Porzellan interessiert: Heute vor 312 Jahren (1710) nahm in Meißen die erste europäische Porzellanmanufaktur, die Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellanmanufaktur, ihren Betrieb auf.

Wer jetzt schnell nachschauen will, ob unter seinem Geschirr die berühmte Marke zu sehen ist, sollte sich tunlichst vergewissern, ob Teller oder Tasse auch leer sind. Ansonsten aber kann sich der Besitz von Meissner Porzellan lohnen. Für die Skulptur eines erkennbar schielenden Löwen (nein, nicht Clarence aus Daktari!) wurde 2011 mal eben eine Million Euro hingeblättert. Und ein komplettes Service brachte das Auktionshaus Sotheby’s 2021 für 13 Millionen Euro auf einen neuen Esstisch.

Von feinem Porzellan dinieren sicher auch die Stars, die zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin pilgern. Sie tun dies seit 71 Jahren, denn die ersten Filmfestspiele wurden am 6. Juni 1951 eröffnet. Was allein schon für Thrill gesorgt haben dürfte, den Veranstaltern aber wohl nicht genug war: Als erster Film wurde Hitchcocks „Rebecca“ nach dem Roman von Daphne du Maurier gezeigt.

Und dann ist heute auch noch der von der UNESCO ausgerufene „Internationale Tag der russischen Sprache“. Womit in aktuellen Konflikten, in denen ohnehin mehr „Putin-Sprech“ gilt, aber keine Parteinahme geschehen soll. Geehrt werden im Jahresverlauf auch alle anderen fünf offiziellen Amtssprachen: Französisch, Chinesisch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Und mit der Wahl des Datums wird ein Dichter geehrt, der es absolut verdient hat. Der 6. Juni ist der Geburtstag von Alexander Sergeyevich Pushkin.  

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Sonntag 5. Juni Weltumwelttag

Neuer Mut und ein berühmter Mord

Pfingstsonntag, 5. Juni 2022. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Und der bewirkt laut einer Kirchen-Website „bei Menschen, nicht nur früher, sondern auch heute neue Kraft, neuen Mut“. Was wir in diesen Krisen-Zeiten ohne Frage gut gebrauchen können.

Neue Kraft und neuer Mut wird sicher auch beim Versuch benötigt, unsere Umwelt und letztlich den Planeten zu retten. Heute ist internationaler Weltumwelttag (World Environment Day). Dessen Ziel ist der schonende Umgang mit der Umwelt als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung.

Wer darin zu viel Hoffnung setzen möchte, sollte nicht übersehen, dass der Aktionstag bereits seit 50 Jahren, seit dem UNO-Weltumweltgipfel am 5. Juni 1972 in Stockholm, begangen wird. Da kommt einem der Spiegel-Bestseller von Mojib Latif in den Sinn: „Countdown – Unsere Zeit läuft ab – was wir der Klimakatastrophe noch entgegensetzen können“.

Erstaunlicherweise aber gibt es immer noch gar nicht so wenige Zeitgenossen, die neben Corona auch gern den Klimawandel leugnen. All jenen, die noch in der Meinungsbildung sind, sei unter anderem Mai Thi Nguyen-Kims „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit – Wahr, falsch, plausibel – die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft“ empfohlen. Und der Nachwuchs kann sich bei seinen Kika-Stars informieren: „Checker Tobi – Der große Umwelt-Check: Klima, Wald, Wasser: Das check ich für euch!

Der 5. Juni brachte aber auch Ereignisse, die große Literatur auslösten. Oder Literatur, die große Ereignisse auslöste. Dazu zählt Harriet Beecher Stowes „Uncle Tom’s Cabin“ (Onkel Toms Hütte), dessen Abdruck am 5. Juni 1851 in einer Wochenzeitung begann.

Die aufrüttelnde Schilderung des harten Schicksals afroamerikanischer Sklaven bewegte Menschen rund um den Globus. „So this is the little lady who started this big war“ („Das ist also die kleine Dame, die diesen großen Krieg begonnen hat“). Mit diesen Worten soll Abraham Lincoln Harriet Beecher Stowe im Bürgerkrieg 1962 empfangen haben – was aber nicht verbürgt ist.

Am 5. Juni 1883 rollte der erste Orient-Express aus dem Pariser Ostbahnhof zur Fahrt nach Warna am Schwarzen Meer, wo ein Schiff nach Konstantinopel wartete. Ein Traum für Eisenbahnfans, die den „König der Züge“ lieben. Und offenkundig für Krimiautoren der ideale Tatort. Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ ist das bekannteste Ergebnis, aber die Palette reicht von Leichen über Zombies im Luxuszug bis hin zu „Kommissar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress“.

Noch ein leider auch schon historisches Ereignis, das allein dazu da ist, meine Fan-Seele zu päppeln: Am 5. Juni 1971, am letzten Spieltag der Saison, gelang meiner Borussia Mönchengladbach die erste Titelverteidigung in der Geschichte der Fußball-Bundesliga. Anlass genug, wieder einmal im Werk meines Ex-Kollegen und Mit-Fohlen-Fans Heinz-Georg Breuer zu schmökern: „Und täglich schießt die Fohlenelf – Sechs Jahrzehnte mit Borussia Mönchengladbach“.

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Samstag 4. Juni Katzenkrimis

Katzenkrimis und Konflikte

Wochenend und Sonnenschein? Danach sieht es an diesem Samstag, 4. Juni 2022, laut Wettervorhersage weniger aus. Wenigstens der Sonntag soll seinem Namen etwas Ehre machen.

In den USA ist heute der „Umarme-Deine-Katze-Tag“ (Hug Your Cat Day). Unsere Katze würde sicher staunen, sie wird auch so jeden Tag geknuddelt, gestreichelt und aufs Feinste verpflegt. In der Familie bin allein ich derjenige, der gewisse Probleme mit dem Tier hat: Die Katze bevorzugt das gleiche Siesta-Eckchen auf dem Sofa wie ich. Dass muss zu Konflikten führen.

Dass Katzen raffinierte Wesen sind, wird auch dadurch untermauert, dass kein anderes Tier so prominent in der Kriminalliteratur vertreten ist. „Katzenkrimis“ sind quasi ein Genre für sich. Bei uns steht gerade „Miez Marple und die Kralle des Bösen“ hoch im Kurs. Geburtstagsgeschenk des katzenvernarrten Nachwuchses an die noch katzennärrischere Mutter…

Wenn ich mir mein Siesta-Eckchen auf dem Sofa irgendwann mal zurückerobern kann, probiere ich vielleicht Die „Mrs. Murphy-Krimis“ von Rita Mae Brown. Die sind zumindest extrem erfolgreich. Oder sollte ich doch besser „Auf leisen Pfoten kommt der Tod“ lesen? In der Anthologie sind gleich zwölf Katzenkrimis vereint – und bisweilen sind die Tiere dabei auf die Seite des Verbrechens gewechselt. Was aus meiner Sicht eher der Realität entspricht.

Wenn Ihnen/euch der Name Gustav Hartmann auf Anhieb nichts sagt, ist das kein Drama. Aber wahrscheinlich fällt der Groschen beim „Eisernen Gustav“. Der Kutscher startete am 2. April 1928 aus Protest gegen den gegen den Niedergang der Droschken durch Autos mit seiner Droschke zu einer 1000-Kilometer-Reise nach Paris, wo er am 4. Juni 1928, seinem Geburtstag, ankam.

Hans Fallada veröffentlichte zehn Jahre später den Roman „Der Eiserne Gustav“ und setzte Hartmann (den er Gustav Hackendahl nannte) damit ein literarisches Denkmal. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt, der Stoff war in einem gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann (DVD) sowie in einer siebenteiligen Fernsehserie mit Gustav Knuth (DVD) ebenso erfolgreich.

An einem der großen Klassiker kommen wir in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ nicht herum: Heute vor 356 Jahren (4. Juni 1666) wurde Molières Komödie „Der Menschenfeind“ (Le Misanthrope) in Paris uraufgeführt.

Und mein Leben geriet am 4. Juni 1961 für alle Samstagabende völlig aus den Fugen (obwohl ich das damals noch nicht ahnte): Die ARD strahlt erstmals die Sportschau aus. Vielleicht sollte ich das Buch „Sportschau“ lesen. Darin wird laut Klappentext der Frage nachgegangen, „welche Gene treiben die Männer dazu, jeden Sport so interessant zu finden, dass sie darüber Ehe, Kinder und die nächste Mahlzeit vernachlässigen?“  Aber will ich „den Mythos ,Sportschau‘“ wirklich ergründet wissen…?

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