Sonntag, 31. Juli Abschied vom Rum

Kein Rum? Nein! – Doch! – Ooh!

Wir blicken an diesem Sonntag, 31. Juli 2022, genau 52 Jahre zurück und auf einen traurigen Tag – zumindest für die Matrosen der Royal Navy, die sich von ihren Rumrationen verabschieden mussten.

„Black Tot Day“ wird der 31. Juli 1970 genannt. Was kein Schreibfehler ist, mit dem deutschen „Tod“ nichts zu tun hat. „Tot“ bezeichnete die Rumration, die britische Matrosen 315 Jahre lang erhielten.  Bücher wie „Die Seeunfälle der Royal Navy von 1793 bis 1857“ könnten einen Zusammenhang nahelegen, aber es lässt sich kein Hinweis auf Alkohol am Ruder finden.

Andererseits war auch das Buch „How to Drink Rum“ an Bord der Royal Navy vermutlich eher nicht vonnöten. Auf britischen Kriegsschiffen trugen Seeleute zum Abschied von der Rumration Trauerflor. Besonders aufwändig waren die Feierlichkeiten auf der HMS Fife, die im Hafen von Pearl Harbor und damit am nächsten an der Datumsgrenze lag. Hier erhielten zum letzten Mal Angehörige der Royal Navy Rum als Teil ihrer Ration. Die Mannschaft trank, warf die Gläser und dann das Rumfass zu 21 Salutschüssen über Bord, während ein Dudelsackspieler Trauerlieder anstimmte. Mein vollstes Verständnis.

Der Übergang zum nächsten Thema ist jetzt diffizil: Heute ist der bundesweite Tag der Seenotretter in Deutschland.  Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist eine nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation. Für diese Aufgabe werden 60 Rettungsboote unterschiedlicher Größe auf 55 Stationen eingesetzt. Die Retter haben bisher rund 86.000 Seeleute und Wassersportler aus Seenot gerettet. Und dies, obwohl die DGzRS keine staatlichen Gelder erhält. Im Buch „Mayday!“ schildernd die Seenotretter ihre dramatischsten Einsätze.

Noch ein paar Glückwünsche. Fangen wir mit „Happy Birthday, Harry“ an: Harry Potter, „geboren“ am 31. Juli 1980, wird 42 Jahre alt. Seine geistige Mutter, die „zufällig“ auch am 31. Juli das Licht der Welt erblickte, ist nur 15 Jahre älter. Joanne K. Rowling wurde heute vor 57 Jahren (1965) geboren. Was echte Fans sicher ohnehin wissen. Oder vielleicht im „Insiderwissen für Harry Potter Fans“ unter den avisierten 250 magische Fakten finden sollten.

Stolze 270 Jahre alt wird heute der Tiergarten Schönbrunn in Wien, der 1752 eröffnet wurde. Er ist damit der weltweit älteste noch bestehende Zoo. Im Schnitt verzeichnet der Zoo jährlich mehr als 2 Millionen Besucher. Und in einem bekannten Zoo-Ranking wurde der Tiergarten sechsmal in Folge als bester europäischer Zoo ausgezeichnet. Wer sich vorbereiten will und wie ich Wimmelbilder liebt, greift zu „Mein Tiergarten Schönbrunn“.

Zum guten Schluss wollen wir heute der Aufforderung eines großen Komikers Folge leisten: Denken Sie an etwas Schönes… Denken Sie an mich…. Louis de Funès würde heute seinen 108. Geburtstag feiern. Nein! – Doch! – Ooh!

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Samstag, 30. Juli Freunde und Taschenbücher

„Es gibt keinen treueren Freund als ein Buch“

Dieser Samstag, 30. Juli 2022, ist der „Tag der Taschenbücher“. Okay, eigentlich ist es ein „National Paperback Book Day“, der nur in den USA ansteht – aber was hindert uns daran, uns lesend anzuhängen?

Was ich allein schon deshalb gern mache, weil es die Titelauswahl in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ deutlich erleichtert. Man nehme die Spiegel-Bestsellerliste, schaue unter Paperback Belletristik und ­ – voilá – da hätten wir beispielsweise den Krimi „Bretonischen Nächte“ von Jan-Luc Bannalec aktuell auf Platz 1.

Der „National Paperback Book Day“ findet sich aus gutem Grund am 30. Juli im Kalender. Heute vor 87 Jahren (1935) veröffentliche der Londoner Verleger Sir Allen Lane mit Andre Marouis‘ „Ariel, a Life of Shelley“ das erste Taschenbuch der weltweit bekannten Paperback-Reihen Penguin und Penguin Classics.

Für den Fall, dass irgendjemand den Kommissar-Dupont-Krimi von Bannalec nicht mag, bedienen wir uns bei den Taschenbuchtipps weiter hemmungslos in der Bestsellerliste. Auf Platz 2 rangiert „Sommerschwestern“ von Monika Peetz, Bronze geht an Lena Kiefers „Westwell – Heavy & Light“. Der erste Band der „Westwell“-Reihe sollte zügig gelesen werden, schon für Oktober ist Teil 2 angekündigt, im Februar 2023 folgt der dritte Band.

Im Grund viel wichtiger als der Taschenbuch-Tag ist der ebenfalls am heutigen 30. Juli anstehende „Internationale Tag der Freundschaft“ (International Day of Friendship). Bei dem Tag, der 1958 in Paraguay angestoßen und 2011 durch die Vereinten Nationen offiziell ausgerufen wurde, geht es um die Bedeutung der Freundschaft zwischen Personen, Ländern und Kulturen.

Dass Freundschaften zur Last werden können, konnte man unschwer am Schlagerbarden Wolfgang Petry erkennen, dessen Arm durch Freundschaftsbänder auf doppelten Umfang aufgepumpt schien. Dann doch lieber in Erinnerung an die eigene Kindheit und Enid Blytons Evergreen-Reihe „Fünf Freunde“.

Wobei auffällt, dass die Suche nach Büchern rund um Freundschaften erstaunlich viele Thriller und Krimis wie Bele Neuhaus‘ „In ewiger Freundschaft“ zutage fördert. Aber man kann sich im Zweifel ja immer noch an eine Erkenntnis von Ernest Hemingways halten: „Es gibt keinen treueren Freund als ein Buch.

Geburtstag, und zwar den 204., hätte heute Emily Brontë. Die Britin schrieb mit „Wuthering Heights“ („Sturmhöhe“) zwar nur einen einzigen Roman, aber der machte sie weltberühmt. Die deutsche Version gibt es unter anderem bei Diogenes, mit Blick auf den Tag der Taschenbücher verlinken wir aber auch das Original, das bei Penguin Paperbacks erschien.

Und dann war da noch der 30. Juli 1966. Die erste Fußball-WM, die ich bewusst miterlebte. Und nach der 2:4-Niederlage gegen England im Finale habe ich geheult wie ein Schlosshund. Und ich bleibe dabei: Das Wembley-Tor war nicht drin!

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Freitag, 29. Juli Viel Märchenhaftes

Die Ringe und die Langsamkeit

Für Fantasy-Fans ist dieser Freitag, 29. Juli 2022, ein wichtiges Datum: Heute vor 68 Jahren erschien in London der erste Teil von J. R. R. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“.

Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht, | Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein, | Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun, | Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron | Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn. | Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, | Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden | Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Mit dem „Ringgedicht“ beginnt der große Klassiker der Fantasy-Literatur. Ein Roman, den man gut und gern mehrfach lesen kann. Beispielsweise auch am „International Tolkien Reading Day“ (Tag der Tolkien-Lektüre) am 25. März.  Und obwohl ich Verfilmungen großer Romane oft skeptisch begegne, gebe ich gern zu, dass mich die opulenten Hollywood-Verfilmungen von Peter Jackson gepackt haben.  Siebzehn Oscars waren dafür keiner zu viel.

Als bekennender Royals-Fan weiß ich natürlich auch genau, was ich am 29. Juli 1981 getan habe: Ich saß vor dem Fernseher. Zusammen mit mehr als 750 Millionen anderer Menschen, die „dabei“ sein wollten, als Prinz Charles seine Lady Diana Spencer zum Traualtar führt. Bei der Märchenhochzeit wusste man ja noch nicht, dass er viel lieber eine andere geehelicht hätte. So oder so, ich mag den „ewigen Thronfolger“.

Gratulieren muss ich heute einer Berufsgruppe, die mich oft zur Weißglut geärgert (und mir noch viel öfter geholfen) hat. Heute ist der „Ehrentag des Sysadmins“ (System Administrator Appreciation Day). Damit soll die meist im Hintergrund ablaufende Arbeit aller Systemadministratoren und IT-Fachleute gewürdigt werden.

Da bin ich im Grundsatz auch sofort dabei. Allerdings hängen zu viele Admins dem Glauben an, dass jedes Problem im IT-Bereich rund 70 Zentimeter vor dem Monitor sitzt. Und wenn ich etwas gehasst habe, dann bei Computerproblemen die herablassende Frage der Experten: „Hast Du schon mal am Stecker gerackelt?“ Da hilft dann nur Selbstverteidigung mit dem Buch „Mail halten!“

Wer noch überlegt, was heute auf den Mittagstisch soll, hätte in den USA die Wahl zwischen Chicken-Wings und Lasagne. Der 29. Juli ist als Ehrentag beider Speisen verzeichnet. Vor die Qual der Wahl wäre mein jüngster Sohn nicht gestellt. Er ist ein glühender Lasagne-Fan. Allerdings muss er sich, nachdem er das Nest zum Studium verlassen hat, nun noch etwas bezähmen, denn Mutters Lasagne ist für ihn unschlagbar. Braver Sohn.

Ein Glückwunsch zum 80. Geburtstag geht heute an den Schriftsteller Sten Nadolny. Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich noch nichts von ihm gelesen habe. Aber einen seiner Buchtitel liebe ich, obwohl sich mir als geborenem Hektiker der Sinn nie erschlossen hat: „Die Entdeckung der Langsamkeit“.

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Donnerstag, 28. Juli Der Fußball und ein blindes Huhn

Für die Bundesliga die Badewanne gewaschen

Dankbar sollten an diesem Donnerstag, 28. Juli 2022, die Gedanken von Fußballfans 60 Jahre zurück schweifen, als der DFB-Bundestag beschloss, mit einer Fußball-Bundesliga ab der Saison 1963/1964 an den Start zu gehen.

Ich habe allerdings keine allzu hohe Meinung vom Deutschen Fußballbund (DFB) und sehe dahinter eher das Motto vom blinden Huhn… Eindeutig ist aber, dass „60 Jahre Bundesliga“  nicht allein mein Leben maßgeblich beeinflusst haben. An den Samstagen habe ich nachmittags sogar Vaters „Badewanne“ (Ford Taunus 17m) gewaschen, weil darin ein Radio war, mit dem ich die Bundesliga hören konnte.

In der ganzen heißen Fan-Phase verfolgte mich die „Verrückte Bundesliga“ durch das Wochenende. Am Samstag erste die ARD-Sportschau und später im ZDF das Sportstudio. Mein Problem: Ich bin der einzige Fußballfan in der Familie. Eltern und Schwester setzten sich mit den diversen Samstagabend-Unterhaltungsshows regelmäßig durch. Und da deren Showmaster ebenso regelmäßig überzogen, verpasste ich stets das halbe Sportstudio. Vermutlich würde ich daher selbst als Quiz-Fan beim „Trivual Pursuit Bundesliga“ scheitern.

Heute vor 71 Jahren (1951) erlebte der Disney-Film „Alice im Wunderland“ nach dem Roman von Lewis Carroll in den USA seine Weltpremiere. Dieser 13. große Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney floppte und soll auch von Walt Disney selbst verschmäht worden sein. Und da wäre ich ganz bei Herrn Disney.

Die Kritiker sahen die Zeichentrick-Alice deutlich positiver. Was dazu beigetragen haben dürfte, dass Disney dann sogar noch „Das große Buch mit den besten Geschichten“ zu Alice im Wunderland nachlegte. Das Disney-Drehbuch nutzte 2010 Regisseur Tim Burton für einen Realfilme unter anderem mit Johnny Depp als Verrücktem Hutmacher und Helena Bonham Carter als Roter Königin. Mit Einnahmen von mehr als einer Milliarde Dollar ein voller Erfolg. Was lange währt…

Zwei Geburtstage will ich heute nicht übergehen. Am 28. Juli 1929 erblickte Jacqueline Kennedy Onassis das Licht der Welt. Das Buch „Gespräche über ein Leben mit John F. Kennedy“ ist laut Verlagswerbung ein „ergreifendes Zeitdokument“.

Gratulation zum 55. Geburtstag an Jakob Augstein. Ich mag den Mann mit den „zwei Vätern“ (Martin Walser, Rudolf Augstein) ja ganz besonders im Doppel mit Nikolaus Blome. Wobei ich mich nie entscheiden konnte, wenn ich lieber lese und höre. Inhaltlich und stilistisch. „Oben und unten“. Was aber auf der Leseliste weit oben steht ist Augsteins literarisches Debüt: „Strömung“.

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Mittwoch 27. Juli Kaffeesatzleserei

Die Kanne Kaffee für Schlafmützen

Einfach mal liegenbleiben, das wäre an diesem Mittwoch, 27. Juli 2022, meine Devise, wenn ich in Finnland wäre. Bei den skandinavischen Nachbarn steht heute „Unikeonpäivä“ an. Die finnische Variante unseres Siebenschläfertages vom 27. Juni.

Es geht zwar auch in Finnland im Kern um die sieben (heiligen) Schläfer von Ephesus („Siebenschläferlegende“), aber der Tag kann für Langschläfer mit kaltem Wasser als Wecker beginnen. Ganz nebenbei erwirbt man sich den fragwürdigen Titel „faulste Person im Haushalt“. Unikeonpäivä lässt sich nämlich am besten übersetzen mit „Tag der Schlafmütze“ (National Sleepy Head Day).

Einmal früh aus den Federn, das sollte zu schaffen sein. Zumal mit einer ordentlichen Kanne Kaffee. Womit man dann auch gleich für einen am morgigen 28. Juli anstehenden Aktionstag vorsorgen könnte: Der „bundesweite Tag des Kaffeesatzes“ steht vor der Tür.  

Kaffeesatz, so habe ich bei den Recherchen zu diesem „bebücherten Kalenderblatt“ gelernt, soll hilfreich bei Kompostierung und als Geruchsbindemittel sein. Ich kannte es bislang nur als Lektüre, neigte ich doch schon immer zur Kaffeesatzleserei. Vermutlich eine Journalisten-Berufskrankheit. Dass es „Kaffeesatzlesen für Anfänger“ und „Die Kunst des Kaffeesatzlesens“ lediglich als eBooks gibt, empfinde ich als desillusionierend.

Zwei Weltstars hatten an einem 27. Juli ihren großen Durchbruch.  Madonna Louise Ciccone  veröffentlichte ihr Debütalbum und benannte es selbstbewusst nach sich selbst: „Madonna“. Was offenkundig ankam, das Album verkaufte sich über 16 Millionen Mal und wurde 2006 als eines der „Capital Gold’s All-Time Top 500“ der britischen Charts ausgezeichnet.

Der zweite Weltstar hatte am 27. Juli 1940 seinen ersten Filmauftritt in „Die Hasenfalle“. Unter der Regie von Tex Avery stieg Bugs Bunny in die Karriereleiter ein. Er brachte es auf gut 200 Filme, erhielt 1958 den Oscar (Bester animierter Kurzfilm) und bekam 1985 zweite Zeichentrickfigur nach Micky Maus einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame zugesprochen.

Schon wieder hat Alexandre Dumas heute Geburtstag. Allerdings „Dumas fils“, also Alexandre Dumas der Jüngere, der 1824 das Licht der Welt erblickte und später beispielsweise mit der „Kameliendame“ literarischen Ruhm erlangte. Seinem Papa (der mit den „Musketieren“) haben wir vor drei Tagen gratuliert.

Erinnert werden soll auch an Jack Higgins, der im Frühjahr verstarb und heute 93 Jahre alt geworden wäre. Als Thriller-Fan bin ich dem Bestseller-Autor in einem Fall zu Dank verpflichtet, sein Roman  „Der Adler ist gelandet“ gehört zu den spannendsten Büchern, die ich gelesen habe.

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Dienstag 26. Juli Licht und Schatten

Tofu heißt auf Esperanto Tofuo

Tofuo gustumas bongusta“ – mit einem Satz in die beiden große Themen an diesem Dienstag, 26. Juli 2022, eingeleitet. Mit der auf Esperanto getroffenen Aussage „Tofu schmeckt lecker“ stoße ich ganz sicher gleichermaßen auf Vorurteile wie auf Zustimmung.

Heute ist der „Welttag des Tofu“ (World Tofu Day), ins Leben gerufen 2014 von der kanadischen Tierschutzorganisation Society for the Protection of Animals (SPA). In Deutschland allerdings sollte mit gebremstem Schaum gefeiert werden, denn hier gibt es seit 2017 auch noch einen „Welttofutag“, initiiert vom „WeltTofuTag e.V.“ und auf den 25. August datiert.

So oder so, der Sojabohnenquark ist im Kommen, erfreut sich vor allem bei Vegetariern und Veganern großer Beliebtheit. Während die Carnivoren an deutschen Mittgastischen weiter dem Vorurteil „Schmeckt nach Gummi“ frönen. Dass dies beileibe nicht sein muss, will der ehemalige Koch-Olympiasieger Bruno Wüthrich mit „Tofu, Tempeh und Seitan“ unter Beweis stellen.

Solche „Tofu“-Rezeptbücher gibt es in Mengen. „Von der Vorspeise über den Hauptgang mit Salaten und Beilagen bis hin zum Dessert“, ohne Tofu scheint man kaum noch kochen zu können.  Da müssen Bücher wie „Alles Tofu, oder was?“ schon – warnend oder verheißend – darauf hinweisen: „(K)ein Koch-Roman“. Wobei die Klammern um das K Zweifel wecken. Klar ist dagegen, worum es bei „Tofu trifft Bratwurst“ geht. „Kämpferische Veganerin“ und „überzeugter Kampfgriller“ verlieben sich…

Auf den Durchbruch, wie ihn der Tofu geschafft hat, wartet die Sprache Esperanto heute noch. Heute vor 135 Jahren veröffentlichte der Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof das „Unua Libro“ („Erstes Buch“). Sein Pseudonym Doktoro Esperanto („Doktor Hoffender“) wurde zum Namen der weltweit meistverbreiteten Plansprache. Wer erste Lernerfolge in der Sprache verbuchen möchte, greift zu „Esperanto – einfach, kompakt und übersichtlich“.

Tut man dies mit Erfolg, kann man beispielsweise die rund 300.000 Artikel lesen, die die Esperanto-Wikipedia aufweist. Was ihr Platz 36 unter den großen Wikis beschert, noch vor der bulgarischen oder dänischen Version. Und im Harz tritt Herzberg als „Esperanto-Stadt“ („La Esperanto-Urbo“)auf. Ein beliebtes Esperanto-Buch jedoch hat eine andere Stadt im Blick: Janoschs „La urbaj muzikistoj de Bremen“ („Die Bremer Stadtmusikanten“).

Nicht übersehen werden kann heute, dass der 26. Juli zwei weltberühmte Männer mit 99 Jahren Abstand in höchst missliche Lagen brachte. Im Jahr 1655 musste der Maler Rembrandt van Rijn seine Zahlungsunfähigkeit erklären.  Was in der Biografie „Rembrandt. Licht und Schatten“ unter die Schattenseiten fallen dürfte.

Und im Jahr 1755 landete Giacomo Casanova in den Bleikammern des Dogenpalasts in Venedig. Fünfzehn Monate später gelang ihm allerdings eine spektakuläre Flucht. So wurde aus ihm „Giacomo Casanova – Ein Venezianer in Europa“.

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Montag 25. Juli Unser Wetter im Winter

Putin und Jakobus im Blick

Einen wichtigen Lostag nennen die Bauernkalender diesen Montag, 25. Juli 2022. Aufmerksam im Blick behalten sollten wir demnach heute neben Wladimir Putin auch Jakobus den Älteren. Denn während der eine am Gashahn dreht, setzt St. Jakobus an seinem Tag angeblich klare Zeichen in Richtung Winterwetter.

Mit persönlich gingen ja die Gas-Gänseblümchen-Meldungen in den Medien gehörig auf die Nerven: „Er liefert, er liefert nicht, er liefert…“ Einfach mal elf Tage abwarten hätte da hilfreich sein können. An St. Jakobus aber kommen auch wir nicht umhin, aufs Wetter zu schauen.

Und da scheint sich Jakobus der Ältere mit dem Kreml-Chef verbündet zu haben. Es soll heute der heißeste Tag der Woche werden. Und da wussten schon unsere Altvorderen: „Sind an Jakobi die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm“. Was wir nun ganz und gar nicht gebrauchen können.

Allerdings lässt St. Jakobus heute Hintertürchen: „Jakobi klar und rein, wird das Christfest frostig sein“. So das Drohszenario, dem meine Wetter-App entgegenhält, das der Himmel spätestens ab Mittag wolkenverhangen sein soll. Und wenn die Bauernweisheit „Jakobi ohne Regen deutet auf strengen Winter“ stimmt, hoffe ich doch sehr, dass besagte Wetter-App Recht behält. Sie sagt eine 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit voraus.

Hilft uns das Ganze nun weiter? Ich fühle mich eher an Goethes „Faust“ erinnert: „Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!“.

Wenden wir uns also lieber der Kultur zu. Da hat der 25. Juli durchaus einiges zu bieten. Zum einen wurde 1905 mit Elias Canetti ein Nobelpreisträger geboren. Ein wahrer Kosmopolit, Lexika vermerken ihn als „bulgarisch-britisch-schweizerischen Schriftsteller“. Seine Bücher wie „Die Blendung“ jedoch schrieb er in deutscher Sprache.

Als literarischer Glücksfall sollte sich ein Ereignis am 25. Juli 1897 entpuppen: Heute vor 125 Jahren folgte Jack London mit seinem Schwager dem „Lockruf des Goldes“, um am Klondike reich zu werden. Das mit dem Gold klappte nicht, dafür bescherten uns seine Erlebnisberichte spannendste Romane und Erzählungen.

In Wien erwuchs derweil einem weltbekannten Harzer nicht minder berühmte Konkurrenz: Am 25. Juli 1828 gestattete der Wiener Magistrat Ignaz Bösendorfer, das Klaviermachergewerbe auszuüben. Die „Bösendorfer“ erlangten Weltruf, ebenso wie die Steinway-Klaviere, deren Wiege bekanntermaßen im Harz stand. Und wir wollen als Lokalpatrioten festhalten: Heinrich Engelhard Steinweg baute sein erstes Tafelklavier drei Jahre vor der Wiener Bösendorf-Entscheidung.

Ansonsten empfehle ich in Zeiten des DIY-Wahns (Do it yourself) mit Youtube-Videos zu allem und jedem ein Buch, falls sich irgendwer selbst ein Klavier bauen will: „Lehrbuch des Pianofortebaues“.

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Sonntag 24. Juli Noch ein Sonntag im Galopp

Worüber sollen wir uns freuen?

Auf die Zielgerade biegt an diesem Sonntag, 24. Juli 2022, die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche ein. Der Nachmittag ist also ausgebucht.

Dabei haben mich die Recherchen zu diesem „bebücherten Kalenderblatt“ durchaus zu einem Lese-Tag verlockt. Gleich drei meiner Literatur- und Medienlieblinge haben heute Geburtstag. Gehen wir nach dem Alter vor und beginnen mit dem 220. Geburtstag von Alexandre Dumas dem Älteren. „Der Graf von Monte Christo“ habe ich mehrfach verschlungen.  Ebenso wie „Die drei Musketiere“ – die ich ja mal als „Klassiker für Kids“ versuchen könnte.

Schon immer fasziniert war ich von Amelia Mary Earhart. Sowohl wegen ihrer wagemutigen Leistungen als Flugpionierin wie auch wegen ihrer politischen Aktivitäten und ihrem Einsatz für die Rechte der Frauen. Heute wäre sie 125 Jahre alt geworden. Dass sie im Alter von nur 40 Jahren 1937 bei einem Flug über den Pazifik verschwand und zwei Jahre später für tot erklärt wurde, trug dazu bei, Amelia Earhart zur unsterblichen Legende und zu einer der „Königinnen der Lüfte“ werden zu lassen.

Bis dahin ist es für meinen dritten Star noch ein weiter Weg, wenngleich er für mich zumindest schon mal eine Talkshow-Legende ist: Ohne die zugewandte und humorvolle Art von Hubertus Meyer-Burckhardt, der heute 66 Jahre alt wird, ist die NDR-Talkshow kaum die Hälfte wert. Was mich daran erinnerte, dass ich schon immer mal ein Buch von ihm lesen wollte. Vielleicht starte ich in meiner Ruhestands-Abkühlphase mit „Die ganze Scheiße mit der Zeit“ und entdecke auch für mich das Jetzt.

Die Aktionstage geben heute dagegen nicht ganz so viel her. Der „Erzähl-einen-alten-Witz-Tag“ (National Tell an Old Joke Day) ist zum Glück auf die USA beschränkt. Meine Bartwickelmaschine für solche Fälle ist eingerostet und vor allem „Rentnerwitze“ reißen mich nicht wirklich aus dem Ohrsessel.

Selbst mit einem kräftigen Schluck am (US-) „Tag des Tequila“ (National Tequila Day) käme ich nicht aus dieser Not. Aus gutem Grund, denn mit dem Agaven-Brand aus Mexiko kann ich nach einer aus dem Ruder gelaufenen Tequila-Party seit dem Studium nichts mehr anfangen. Vor allen „Mezcal and Tequila Cocktails“ kann ich nur warnen.

So bleibt mir nur noch der „Internationale Tag der Freude“. Wobei das Erstaunliche ist, dass niemand zu wissen scheint, warum und worüber wir uns freuen sollten. Der Aktionstag hat es dennoch auf Dutzende Websites im Internet geschafft. Da kann sich zumindest der Spaßvogel freuen, der den „Aktionstag“ irgendwann mal lanciert hat. Ein Ausweg könnte „Das Buch der Freude“ vom Dalai Lama und Desmond Tutu sein – vorausgesetzt, dem Leser genügt die stille innere Freude.

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Samstag 23. Juli 20222 Heute ist Pinsa-Tag

Pizza, Pinsa und Toast Hawaii

Dieser Samstag, 23. Juli 2022, könnte unseren familiären Speiseplan revolutionieren. Heute ist der bundesweite „Tag der Pinsa“.

Ich esse selten Pizza und wenn, dann die Variante, von der Pizza-Puristen erklären, es sei gar keine „echte“ Pizza. Aber wer wie ich den urdeutschen Toast Hawaii liebt, der mag eben auch Pizza Hawaii.

„Italienische Lebenslust auf knusprig-luftigem Teig“: Pinsa wird als „Pizza-Alternative“ offeriert. Und dies seit 2001, als ein Pizzabäcker in der Region Latium das Rezept entwickelte.  Dass es dafür schon einen Aktionstag gibt, ist der „We Are Pinsa Franchise GmbH“ aus Hildesheim zu verdanken.

Damit der Teig die typische Konsistenz der Pinsa erhält, werden Mehlsorten gemischt: fest (Sojamehl), leicht (Reismehl) und locker (Weizenmehl). Komplettiert wird der Pinsa-Sauerteig, der gut 72 Stunden kühl (!) ruhen soll, mit Hefe, Salz, Öl und Wasser. Durch die ewige Fermentationszeit kommt es zu Gärungsprozessen im Magen, weswegen die Focaccia-Variante als bekömmlich gilt.

Ansonsten haben Pizza und Pinsa mit Blick auf mögliche Beläge viel gemeinsam. Allerdings wird die Pinsa erst belegt, nachdem der Teig gebacken wurde. „Wer Pizza mag, wird Pinsa lieben“, erklärt vollmundig eine Pinsa-Rezeptesammlung, die „knusprig-leichte Geschmackserlebnisse“ verspricht.
Aber was ist mit Menschen, die wie ich keine Pizza mögen? Womit ich wieder bei meinem heiß geliebten Toast Hawaii bin.

Dessen Erfinder war Deutschlands erster Fernsehkoch Clemens Wilmenrod, der nur einen Makel aufwies: Er war kein Koch, sondern Schauspieler. Dennoch schrieb er fünf Kochbücher und zeigte in 11 Jahren und 185 Koch-Shows hunderte Gerichte im Fernsehen, darunter auch weitere mehr oder minder revolutionäre Kreationen wie die „gefüllten Erdbeeren“ und das „Arabische Reiterfleisch“.

Begriffe wie „Toast Hawaii und Kohlenhändler“ geben einem Spiel „rund um alte Begriffe und Gegenstände“ den Namen. Wobei ich anmerken möchte, dass Hawaii-Toast war für mich nie out war. Und Kohlenhändler erleben ja aktuell leider aus schlimmen Gründen auch eine Renaissance.

Seit dem 23. Juli 1995 ist die Welt „im Banne des Kometen“: Unabhängig voneinander entdeckten Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona den Kometen Hale-Bopp (C/1995 O1). Es ist der am meisten beobachtete Komet des 20. Jahrhunderts.

Damit nicht genug, soll der Komet laut der Autoren des Buches „Hale-Bopp – Im Bann des Kometen“ mit seinem Natriumschweif auf der Erde Ungewöhnliches bewirkt haben, was aber verschwiegen worden sei. Erschienen ist das Werk übrigens im „SHADODEX Verlag der Schatten“, der sich anpreist als „euer Verlag für dunkle Phantastik und Mystery!“ Na dann…

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Freitag 22 Juli Hirn in Hängematte

Zwischen Mathe und Mango

An sogenannten Aktionstagen besteht an diesem Freitag, 22. Juli 2022, wahrhaft kein Mangel. Freie Auswahl zwischen Mathe und Mango oder Hirn und Hängematte.

Mal abgesehen von der mathematischen Komponente komme ich mit allem prima klar. Und immerhin weiß ich, was es mit der Kreiszahl Pi auf sich hat. Heute ist der Pi-Annäherungstag (Pi Approximation Day). Gedacht werden soll am 22.7. damit der näherungsweisen Darstellung von π durch den großen Mathematiker Archimedes von Syrakus als 22/7 ≈ 3,14.

Aber wechseln wir lieber das Thema, bevor ich mich um Mathe-Kopf und -Kragen schreibe. Als Lektüre empfehle ich von Anonymus Pi das Werk „Die Zahl Pi, Kreiszahl, Ludophsche Zahl oder Archimedes-Konstante. Es handelt sich angeblich um das „ideale Geschenkbuch für Mathematiker, Logiker und Aufgeweckte“. Da bin ich raus. Aber ob ich beim „Welttag des Gehirns“ (World Brain Day) besser aufgehoben bin?

Den Aktionstag schob 2014 die World Federation of Neurology (WFN) an.  Neurologische Erkrankungen und deren Behandlung, vor allem aber auch die Vorsorge durch Hirntraining wird in den Fokus gerückt. Als Quizfan gefällt mir dabei natürlich die „Quiz-Box Gehirnjogging“, die laut Verlagswerbung „100 besten und bewährtesten Übungen für frisches Denken, kluges Kombinieren und ein besseres Gedächtnis“ beinhaltet.

Damit könnte man sich am „Tag der Hängematte“ (Hammock Day) in selbige zurückziehen. Wobei zu diesem Wort mit Migrationshintergrund aber vielleicht eher ein Werk aus dem Hause Duden passt:  „Horizont und Hängematte – verliebt in 100 eingewanderte Wörter“. Mit einem Buch hat man zudem noch eine Hand frei, in der könnte man am „Tag der Mango“ (auch wenn der National Mango Day nur in den USA gefeiert wird, beispielsweise ein leckeres Mango-Eis platzieren.

Wer die tropischen Früchte liebt und wem die eiskalte Variante zu einfallslos ist, der müsste kurz das Hängematten-Buch aus der Hand legen und zu Mangoamo (dt. ich liebe Mango) greifen. „Das Blogger-Magazin rund um die Mango aus der ‚Recipes & more Magazinreihe‘“ verspricht abwechslungsreiche Mango-Rezepte.

Jodeldi-ho! Happy Birthday Otto Gerhard Waalkes. Der Ostfriese wird heute 74 Jahre alt. Ich bin mit seinem Humor aufgewachsen. Absolut korrekt finde ich, dass Otto bei der Wahl zum besten deutschsprachigen Komiker in der ZDF-Sendung „Unsere Besten – Komiker & Co“ hinter Loriot und Heinz Erhardt den dritten Platz belegte. Ich hätte lediglich die ersten beiden Plätze getauscht, aber dass ist Geschmackssache. Lesenswert: „Kleinhirn an alle – die große Ottobiografie – Nach einer wahren Geschichte“.

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