Nachruf auf den Fortsetzungsroman
Die Tage werden immer kürzer, der „lichte Tag“ dauert an diesem Donnerstag, 19. Oktober 2023, nur noch 10:25 Stunden. In zehn Tagen steht die Umstellung auf Winterzeit um, danach habe ich immer das Gefühl, das es gar nicht mehr so richtig hell wird.
Dafür laden Herbst- und Winterzeit natürlich dazu ein, es sich im Sessel – wenn vorhanden am Kamin – bequem zu machen und zu schmökern. Mit einem leckeren Getränk nach Wahl. Wobei die Qual der Wahl heute nicht weiter dramatisch ist, denn es ist „Gin-Tonic-Tag“ (National – in USA – und International Gin and Tonic Day).
Nach dem deftigen Gaumenschmaus am gestrigen Tag mit Hackbraten- und Kartoffelbrei-Aktionstag steht heute damit quasi der Drink zum „Runterspülen“ im Kalender der kuriosen Feiertage. Das passende Rezept findet man in „Gin & Tonic – Goldene Edition“, laut Verlagswerbung das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“.
Auch Lektüren für die Kamin- und Gin-Stunden können wir aus gegebenem Anlass empfehlen: Heute vor 51 Jahren (1972) erhielt Heinrich Böll den Nobelpreis für Literatur. Passend zur Jahreszeit könnte man sich da durch 18 Erzählungen schmökern: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“.
„Die Frauen der Genies“ böte sich als Lesestoff für all jene an, die an die Trauung von Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius in der Sakristei der Weimarer Jakobskirche heute vor 217 Jahren (1806) erinnert werden wollen. Neben Goethes Gattin stehen da beispielsweise auch Constanze Mozart, Cosima Wagner, Mileva Einstein, Alma Mahler-Werfel und Katia Mann im Fokus.
Schließlich hätten wir noch einen Klassiker der Weltliteratur zu bieten. Heute vor 278 Jahren (1745) wurde Jonathan Swift geboren. Weltberühmt ist der englisch-irische Schriftsteller und Satiriker vor allem dank „Gullivers Reisen“.
Zum Finale noch ein Nachruf auf den Zeitungs-Fortsetzungsroman als eine fast ausgestorbene Gattung, der meine Mutter einst bittere Tränen nachweinte: Heute vor 180 Jahren (1843) erschien in einer Pariser Tageszeitung die letzte Folge des „Die Geheimnisse von Paris“ („Mystères de Paris“), mit der der französische Schriftsteller Eugène Sue die Gattung des Feuilletonromans begründete.
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