Åsne Seierstad:
Der Buchhändler aus Kabul
Sultan Khan ist ein geschäftstüchtiger Buchhändler in Kabul, der seine Bücher verkauft, egal ob die Kommunisten oder die Taliban im Lande regieren. Er stellt sich auf die jeweilige Leserschaft ein; auch in der Zeit, als die amerikanischen Soldaten in Afghanistan waren. Für sie und ausländische Journalisten hält er die passenden Bücher bereit.
Die norwegische Schriftstellerin Åsne Seierstad, die als Kriegsberichterstatterin nach Afghanistan kommt, lernt den Buchhändler kennen und lebte fünf Monate als Gast im Haus der Familie – mit den zwei Ehefrauen, fünf Kindern und weiteren Verwandten auf engstem Raum. So lernt sie die Verhältnisse in Kabul nach dem 11. September 2001 und der Stationierung westlicher Militärkräfte kennen.
Die Autorin schlägt dem Buchhändler am Ende vor, ein Buch über ihn und seine Familie zu schreiben, womit er einverstanden ist. Zuerst erschien das Buch auf Norwegisch 2002, 2003 auf Englisch. Dagegen erhebt der Buchhändler dann schließlich Einspruch, was zu langen persönlichen und gerichtlichen Auseinandersetzungen führte, sodass das Buch in anderen Sprachen erst sehr viel später erscheinen konnte. Das Buch gibt einen intimen Einblick in die familiären Verhältnisse in Afghanistan: Besonders die Situation der Frauen war auch ohne die Herrschaft der Taliban bestimmt von Unterdrückung.
Mir hat das Buch dazu verholfen, mich besser in die Lage in Afghanistan hineinversetzen zu können. Ich empfehle es allen, die sich mit diesem Thema beschäftigen wollen.
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