Freitag, 22. Dezember: Wintersonnenwende

Dunkler wird’s nicht mehr…

Heute ist Freitag, 22. Dezember 2023, der Tag der Wintersonnenwende. Die Sonne steht mittags am südlichen Wendekreis im Zenit und geht am nördlichen Polarkreis tagsüber nicht mehr auf. Bei uns im Harz bringt sie es immerhin noch auf 7:44 Stunden, die sie von 8.23 bis 16.07 Uhr unterwegs ist.

Mit dem heutigen Tag beginnt auch der astronomische Winter, denn die Sonnenwenden gehören zu insgesamt vier Ereignissen, die Wendepunkte im astronomischen Jahr markieren. Neben den Sonnenwenden sind dies die sogenannten Tag-Nacht-Gleichen.

Diese bezeichnen den Beginn des astronomischen Frühlings (um den 20. März) und des Herbstes (um den 23. September). Wer sein Leben im Einklang mit der Natur und „Wicca-Traditionen“ verbringen will, studiert „Der magische Jahreskreis“. Für die aktuell anstehende Winter- und Weihnachtszeit bietet sich jedoch vielleicht eher Brauchtum, Geschichte und Rezepte „Mit meiner Oma am Kamin“ an.

Dieser 22. Dezember ist auch noch der bundesweite „Tag des Weihnachtsgebäcks“. Da allerdings haben sich die Initiatoren meiner Meinung nach in der Terminwahl verhauen. Zwei Tage vor Heiligabend ist arg knapp, um noch groß den Backofen anzuschmeißen. Wer es dennoch tun will, findet in „Die besten Weihnachtskekse“ laut Verlagsangaben „111 himmlische Rezepte“.

Geschichte wiederholt sich, schoss mir durch den Kopf, als ich einen Kalenderblatteintrag vom 22. Dezember 1999 sah: In der Frankfurter Allgemeine Zeitung rechnete CDU-Generalsekretärin Angela Merkel mit Bundeskanzler Helmut Kohl und der Spendenaffäre ab. „Helmut Kohl – Was bleibt?“, diese Frage wurde seinerzeit häufig gestellt.

Jetzt muss man den Eindruck gewinnen, dass sich die Union zunehmend auf die Frau aus der Uckermark einschießt. „Die Kanzlerin“ ist nach 16 Regierungsjahren auch das „Porträt einer Epoche“. Und schon wieder ein Kultfilm – basierend auf einem mindestens ebenso großen und mit Nobelpreis-Weihen versehenen Roman: Die Verfilmung von Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“ von David Lean und Carlo Ponti wurde am 22. Dezember 1965 in New York City uraufgeführt.

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Mittwoch, 21. Dezember: Kopfnüsse und Wetten

Rau(h)nächte: Darstellung der „Wilden Jagd“ in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg. Foto: Seltmann

Rau(h)nächte und Zeitenwende

Um 22.47 Uhr haben wir es an diesem Mittwoch, 21. Dezember 2022, geschafft: Wintersonnenwende. Der kürzeste Tag des Jahres ist dann fast vorüber, ab morgen geht es wieder aufwärts mit der „lichten“ Tagesdauer – wenn auch sehr langsam.

Gerade einmal 7:44 Stunden liegen heute zwischen Sonnenaufgang (8.23 Uhr) und Sonnenuntergang (16.08 Uhr). Richtig spürbar wird die „Zeitenwende“ (um mal das Wort des Jahres zu nutzen), erst im Januar. Am 8. Januar knacken wir die 8-Stunden-Marke und am 30. Januar ist es dann wieder immerhin 9 Stunden hell.

Heute beginnen (zumindest in vielen Regionen) mit dem Thomastag auch die Rau(h)nächte.  Gemeint sind einige (meist zwölf) Nächte um den Jahreswechsel, in denen in Europa uralte Bräuche gepflegt werden. „Geheimnisvolle Rauhnächte“ bietet „Rituale, Rezepte, Räucheranleitungen für 2021-2023“ (und will sich offenkundig wie ich auch an manche Dinge der Rechtschreibreform gar nicht gewöhnen).

In unseren Breiten sind mit den Raunächten eher die Zwölf Weihnachtstage vom 25. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Januar gemeint. Spätestens dann, so der Aberglauben, ziehen sich die finsteren Mächte zurück, begibt die „Wilde Jagd“ sich zur Ruhe. Spätestens da können wir mitreden, denn wie in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg zu sehen, war die „Wilde Jagd“ mit dem Jäger Hackelberg auch auf Harzer Höhen unterwegs. „Der kleine Jäger-Knigge“ dürfte kaum zu Gepäck der Wilden Jagd gehört haben…

Heute vor 150 Jahren, am 21. Dezember 1872 genau drei Sekunden vor Ablauf der vereinbarten Zeit, kam einer der berühmtesten Romanhelden der Welt nach einer „Reise um die Erde in 80 Tagen“ wieder in seinem Londoner Klub an. In Gedenken auch an den fantastischen Romancier Jules Verne begehen wir heute den „Tag der gewonnenen Phileas-Fogg-Wette“ (International Phileas Fogg Win A Wager Day).

Was mich persönlich noch mehr als die tollen Verne-Romane fesselt, ist der heutige „Tag des Kreuzworträtsels“ (International Crossword Puzzle Day). Am 21. Dezember 1913 wurde das erste Kreuzworträtsel der Welt in der Weihnachtsbeilage der „New York World“ publiziert. Erfunden hat die Buchstabenrätsel der britische Journalist Arthur Wynne.

Kreuzworträtsellexika sind seither auch im Internet-Zeitalter nicht auszurotten, aus dem Hause Duden gibt es „Das große Kreuzworträtsel-Lexikon“ mit 300.000 Fragen und Antworten. Nochmal 25.000 Fragen und Antworten mehr bietet „Das Profi-Kreuzworträtsel-Lexikon mit Schnell-Such-System“.  Allen, denen „stinknormale“ Kreuzworträtsel zu schnöde sind, empfehle ich „200 mal um die Ecke gedacht“  (hier Band 2) aus der Reihe „Kreuzworträtsel für Anspruchsvolle aus dem ZEITmagazin“. Herrliche Kopfnüsse, bei denen man erstmal die Frage entschlüsseln muss, ehe man sich profanen Dingen wie den Antworten zuwenden kann.

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