Yabadabadoo!: Opernkarten zum Geburtstag
Dieser Samstag, 30. September 2023, ist mal wieder so ein Tag, an dem die Recherchen für das bebücherte Kalenderblatt Jugenderinnerungen wecken. Der erste Opernbesuch und (mit einigen Jahren Verzögerung“ die Entdeckung der Familie Feuerstein.
Ich war nicht wirklich begeistert, als ich zum 14. Geburtstag Karten für eine Oper im Staatstheater Kassel bekam. Ich suchte noch meine musikalische Heimat, die ich eher irgendwo bei „Sweet“, „T.Rex“ oder „CCR“ vermutete. Doch Mozarts heute vor 232 Jahren (1791) uraufgeführte „Zauberflöte“ erweiterte den Suchradius deutlich über die Hitparaden hinaus.
Der Schriftsteller Peter von Matt nannte die Zauberflöte einst „neben Hamlet und Mona Lisa das dritte große Rätselwerk unserer Kultur“. Und der Göttinger Uni-Professor Jan Assmann schrieb ein Buch über „Die Zauberflöte“, das eine „Oper mit zwei Gesichtern“ präsentiert und mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2018 ausgezeichnet wurde.
Mozarts Werk ist ein großartiger Stoff, um an die Oper herangeführt zu werden. Die Reihe „Mein kleines Klangbuch“ (ab 3 Jahren) mit der Folge „Ich entdecke Die Zauberflöte“ weckt bei mir aber dennoch Zweifel. Die geniale Musik im „Pappbilderbuch mit Sound“…
„Yabadabadoo!“, bei der „Familie Feuerstein“ (DVD, Staffel 1) muss man sich solch tiefsinnige Gedanken nicht machen. Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer gingen am 30. September 1960 erstmals über den US-Sender ABC. Und in Deutschland erst am 1. Juli 1966, als wir schon einen Fernseher hatten und ich 30 Minuten gucken durfte – in der Woche.
Heute ist auch Hieronymustag. Und da der Heilige Hieronymus auch Schutzheiliger der Übersetzer ist, begehen wir seit 1954 jeweils am 30. September den „Internationalen Übersetzertag“. Was mich unwillkürlich an gelbe Bücher denken lässt. Übersetzungen sind für mich untrennbar mit dem Namen Langenscheidt verbunden („Langenscheidt Taschenwörterbuch Englisch“).
Außerdem steht heute auch noch der „Internationale Podcast-Tag“ im Kalender. Überlegt habe ich ja auch schon mal, das bebücherte Kalenderblatt als Podcast aufzulegen. Vermutlich jedoch würde ich zum einen den „Podcast-Führerschein“ benötigen, zum andern steht meine Nuschelei dem Projekt entgegen.
Seinen 86. Geburtstag (1937) könnte heute Jurek Becker feiern. Der (deutsch-)deutsche Schriftsteller, der im Ghetto in Lodz aufwuchs, wurde dort zu einem großartigen Roman inspiriert: „Jakob, der Lügner“, der im polnischen Ghetto lügt, um den Menschen wieder Hoffnung zu geben und damit die Kraft zu widerstehen.
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