Donnerstag, 15. September: Viel Käse

Google-Jubiläum: Des Suchens müde?

Würde man in den Vereinigten Staaten leben, müsste man sich an diesem Donnerstag, 15. September 2022, zumindest um den Speiseplan des Tages keine Gedanken machen. Die US-Aktionstage geben ein käselastiges Menü vor.

Jenseits des großen Teiches steht heute beispielswiese der „Tag der Linguini“ (National Linguine Day) an. Ebenso wie der „Tag des Käsetoasts“ (National Cheese Toast Day). Der allerdings kollidiert meiner Meinung nach mit dem „Tag des Doppel-Cheeseburgers“ (National Double Cheeseburger Day). Es sei denn, man kann von Käse nicht genug bekommen.

Der große Molière lebte im 17. Jahrhundert. Aber es muss die heute vor 25 Jahren (1997) online gehende Suchmaschine Google von Larry Page und Sergey Brin gekannt haben. Wie sonst hätte er formulieren können: „Wer sucht, der find’t oft mehr, als er zu suchen ging“.

Ob er darüber zum Gläubigen geworden wäre und zu „Google Unser“ gegriffen hätte? Google, Apple, Facebook und Co. sieht Autor Christian Hoffmeister nicht nur als „Teil unseres Alltags, viel mehr noch: es sind globale religiöse Glaubensgemeinschaften und wir ihre Gläubigen“.

Heute ist Google in jedem Fall weit mehr als eine Suchmaschine. Für alle, die das Google-Universum durchdringen wollen, gibt es „Das Praxisbuch Google-Anwendungen“. Der Verlagswerbung nach eine „Anleitung für Einsteiger“. Nach der Lektüre könnte vermutlich auch Friedrich Nietzsche die ersten Zeilen seines Gedichts „Mein Glück“ inbrünstig wiederholen: „Seit ich des Suchens müde ward, / Erlernte ich das Finden.“ Oder aber dem Guten kommt ein warnender Satz seines „Also sprach Zarathustra“ in den Sinn: „Wer sucht, der geht leicht selber verloren.

„Das Bessere ist der Feind des Guten“ wusste schon Voltaire. Ein erstklassiges Beispiel für diese These lieferten die Vertonungen von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais‘ Schauspiel „Der Barbier von Sevilla“. Heute vor 240 Jahren (1782) wurde die opera buffa „Il barbiere di Siviglia“ von Giovanni Paisiello äußerst erfolgreich uraufgeführt und war ein Renner – bis im 19. Jahrhundert Rossinis Vertonung des gleichen Stoffs nach dem Sterbini/Kollmann-Libretto Paisiello aus dem Repertoire der Opernhäuser verdrängte.

Eine der ganz Großen der Literaturwelt könnte heute ihren 132. Geburtstag begehen. Dame Agatha Mary Clarissa Christie, Lady Mallowan, erblickte am 15. September 1890 das Licht der Welt. Die verkaufte Weltauflage ihrer Bücher soll bei fast vier Milliarden liegen. Womit sie allein (und auch eher knapp) von William Shakespeare im Ranking geschlagen wird. Allein die Suchabfrage „Agatha Christie“ fördert im Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT mehr als 2200 Fundstellen zutage.

Ich liebe ihre Kriminalromane und vor allem ihre Figuren wie Hercule Poirot (im Klassiker „Mord im Orientexpress“) und Miss Marple. Absolut lohnenswert sind aber auch Lesetreffs mit dem Ehepaar Tommy und Tuppence Beresford oder Inspektor Battle, mit Sir Henry Clithering oder der Krimi-Autorin Mrs. Ariadne Oliver. Nur wenige andere Autoren brachten es bei „Whodunit“-Krimis zu solcher Meisterschaft.

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