Mittwoch, 18. Oktober: Hackbraten-Hype

Gutbürgerliches und große Literatur

Wenn ich an diesem Mittwoch, 18. Oktober 2023, an mein Mittagessen denke, wandert ein sehnsüchtiges Verlangen über den Atlantik. Aus köstlichen Gründen.

In USA wird heute der „Ehrentag des Hackbratens“ (National Meatloaf Appreciation Day) begangen. Ein Aktionstag, den ich gleich doppelt goutieren könnte. Zum einen liebe ich gutbürgerliche Küche, für die der Hackbraten wie wenige andere Gerichte steht. Zum anderen erinnert mich das Gericht an den Sänger Meatloaf, der seit jeher zu meinen Favoriten gehört.

Damit wäre dann schon mal für die (bombastische) Tischmusik gesorgt. Aber die Amerikaner lassen mich auch bei der Frage nach den Beilagen nicht allein. Heute ist von New York bis San Francisco auch der „Tag des Kartoffelpürees“ (National Mashed Potato Day). Und etwas anderes kann es zu Hackbraten ja wohl nicht geben. „Der ultimative Leitfaden für hausgemachten Hackbraten“ wird auf 222 Seiten (aber auch zum stolzen Preis von 50 Euro) versprochen.

Zumindest in Kroatien würden sich Hackbraten-Liebhaber heute auch besonders gut gewandet zu Tisch setzen. In dem Balkanstaat ist „Tag der Krawatte“ (Dan Kravate). Wer mehr wissen will: „Das Leben der Krawatten“ schildern die Bestsellerautoren Monika Helfer und Michael Köhlmeier.

Neben kulinarischen und modischen Besonderheiten liefert der 18. Oktober aber auch Meilensteine in Literatur und Film. Heute vor 172 Jahren (1851) wurde der Roman „Moby Dick“ von Herman Melville veröffentlicht. Eines der Bücher, die in jedem Kanon der Weltliteratur auftauchen – und ein Roman, den man meiner Meinung nach auch unbedingt gelesen haben sollte.

Unbedingt gesehen haben sollte man zwei Filme, die an einem 18. Oktober in die Kinos kamen. Heute vor 82 Jahren (1941) war dies „Die Spur des Falken“ von Regisseur John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle als Sam Spade. Es war bereits die dritte (und ist die beste) Verfilmung des Romans „Der Malteser Falke“ von Dashiell Hammett.

Heute vor 56 Jahren (1967) kam ein Film in die US-Kinos, für den ich als Kind zwei Jahre später fast einen Familienurlaub in Berchtesgaden hätte zum Fiasko werden lassen, weil ich entgegen der Wanderpläne meiner Mutter heulend und zeternd auf einem Kinobesuch bestand: Disneys „Das Dschungelbuch“ führte mich erst heran an Rudyard Kiplings großartigen Roman.

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Montag, 1. August: Ein tierischer Tag

Von Fohlen, Häschen, Spinnen und Walen

Hier schreibe ich, ich kann nicht anders. Zumindest nicht an am Montag. 1. August 2022, denn heute vor 122 Jahren wurde „mein“ Verein Borussia Mönchengladbach gegründet.

Was mir Gelegenheit gibt, mal wieder Werbung für die Bücher eines geschätzten Ex-Kollegen zu machen: Heinz-Georg („Schorse“) Breuer besingt zwar „nur“ sechs Jahrzehnte mit Borussia Mönchengladbach,  „Und täglich schießt die Fohlenelf“ sollte aber dennoch Pflichtlektüre sein. Wer „alles“ will, muss tief in die Tasche (99,90 €) und zur Borussen-Chronik greifen.

Ohnehin ist dies ein Tag, der wie für mich gemacht erscheint. Zumindest wenn es um mein Fanleben geht. Wobei ich mich jetzt in eine Ecke manövriert habe, denn heute vor 50 Jahren schwappte mit gewissen Kinoklassikern wie „Unterm Dirndl wird gejodelt“ die „Sexwelle“ und damit auch der erste deutsche „Playboy“ auf den Markt. Hugh Hefners (engl.) spezielle Form des „American Dream“ wurde international.

Der wurde selbstverständlich nur wegen der Interviews und der Reportagen erworben. Die Auflage ist allerdings nun doch dramatisch auf gut 100.000 Exemplare gesunken. An den „Bunnies“ wird es ja wohl nicht liegen. Vermutlich wissen die Herren der Schöpfung Interviews und Reportage nicht mehr so zu schätzen…

Ein großer Fan war ich schon immer von „The Amazing Spider-Man“. Der biegsame Superheld tauchte vor 60 Jahren in dem Marvel-Band „Amazing Fantasy Nr. 15“ im August 1962 erstmals auf. Im Marvel-Universum ist er mein absoluter Favorit. Allerdings benötige ich Marvel’s „Lexikon der Superhelden“, um noch durchzublicken.

Ein weiterer meiner Superhelden bringt mich in ein moralisches Dilemma. Beim heute vor 60 Jahren erschienen Kinderbuch „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler mochte ich den „bösen“ Räuber immer viel lieber als den altklugen Kasperle oder den dümmlichen Seppel. Spätestens mit der Gert-Fröbe-Verfilmung war Hotzenplotz einer meiner Kindheitshelden.

Jedes meiner Spielzeugautos, die ich gnadenlos über matschige Off-Road-Sandkastenpisten trieb, waren in meinem Sprachgebrauch „Jeeps“. Der Inbegriff des Geländefahrzeugs und ein Gattungsname wie Tesa (Klebestreifen) oder Tempo (Taschentücher), lange bevor es SUV (sport utility vehicle) gab. Den Buchtitel „Jeep  – Das Original kennt keine Grenzen“ würde ich also sofort unterschreiben. Heute vor 81 Jahren wurde der erste Jeep produziert.

Noch schnell ein Lieblingsroman, verbunden mit dem Glückwunsch zum 203. Geburtstag an Herman Melville. Sein „Moby Dick“ gehört bis heute ohne Frage zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Was man vom Buch über unser zweites Geburtstagskind, mit dem sich der Kreis zum Fußball schließt, noch nicht so recht sagen kann: Bastian Schweinsteiger wird heute 38 Jahre alt. Und da griff Bestsellerautor Martin Suter zur Feder: „Einer von euch“ .

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