Die Welt ist in Bayern eben doch eine andere
“What a beautiful world“, sang einst Louis Armstrong. Eine Meinung, die ich schon teilte, als ich noch zur Volksschule ging und fremde Länder fremde Länder blieben – außer in meinem Atlas. Dass ich mich an diesem Sonntag, 16. Juli 2023, daran erinnerte, hat einen historischen Grund.
Heute vor 541 Jahren (1482) druckte Lienhart Holl in Ulm den ersten deutschen Weltatlas, die Cosmographia des Claudius Ptolemäus in der Ausgabe des Nicolaus Germanus. Atlanten begeistern mich seit jeher. Ich galt ohnehin als Exot, weil ich Erdkunde und Geschichte als Lieblingsfächer nannte.
Aber mein Faible für Kartenwerke teilen offenkundig viele Menschen. Das Suchwort „Atlas“ liefert im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT unglaubliche 4822 Fundstellen – obwohl schon auf „Buch“ und „deutsch“ eingeschränkt.
Der Klassiker ist natürlich der „Diercke Weltatlas“. Der schnöde und doch auch faszinierende Schulatlas in der Ausgabe 2023. Zu meiner Schulzeit in einem stumpfen Braunton und filzig anmutenden Einband, kommt er heute weit moderner und farbenfroher daher.
Was mich beim Stöbern ziemlich verwirrte: Es gibt auch den „Diercke Weltatlas – Ausgabe 2023 für Bayern“. Vermutlich ist da der Freistaat größer als die ganz Rest-Bundesrepublik dargestellt…
Es war, was die Kartografie angeht, ohne Frage ein weiter Weg bis zu GoogleMaps und GoogleEarth. Und auf diesem Weg wurde mehr als einmal die falsche Abzweigung genommen. Die „größten Irrtümer und Lügen auf Landkarten“ wurden zusammengetragen zum „Atlas der erfundenen Orte“.
Kein Atlas im klassischen Sinn, aber von Sonja Weber in der BÜCHER-HEIMAT wärmstens empfohlen ist der „Atlas Obscura“. Laut Verlagswerbung entführt das Buch auf „Entdeckungsreisen zu den verborgenen Wundern der Welt“.
„Geburtstag“ hat heute einer der bekanntesten Romane der Welt. Zumindest der Titel ist oft selbst jenen ein Begriff, die das Buch nie gelesen haben. Heute vor 72 Jahren (1951) erschien der Roman „Der Fänger im Roggen“ (The Catcher in the Rye) des US-amerikanischen Schriftstellers J. D. Salinger. Innerhalb von nur zehn Jahren wurde das Werk mehr als drei Millionen Mal verkauft.
An einst gern gelesene Bücher und an meine Mutter erinnerte eine andere Meldung: Heute vor 85 Jahren (1938) veröffentlichte The Saturday Evening Post „Ehrensache, Jeeves!“ (Alter Adel rostet nicht) einen weiteren Roman von P. G. Wodehouse um Bertie Wooster und seinen Kammerdiener Reginald Jeeves als Fortsetzungsgeschichte.
Der Klassiker des britischen Humors um Jeeves, der kein banaler Butler, sondern „gentleman’s personal gentleman“ ist, war in meiner Familie beliebt. Und Fortsetzungsromane im Gandersheimer Kreisblatt gehörten für meine Mutter zum festen Tagesablauf.
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