Ein ganz großer Tag für Tom und Alice
Gleich mit zwei literarischen Aktionstagen wartet dieser Dienstag, 4. Juli 2023, auf. Eine junge Dame namens Alice, die es in ein Wunderland verschlägt, steht dabei mehr noch im Fokus als ein gewisser Tom Sawyer.
Die „National Tom Sawyer Days“ in den Vereinigten Staaten hätten einen internationalen Aktionstag verdient. Meiner Meinung nach sogar einen internationalen Pflichtfeiertag. Aber immerhin widmen die Amerikaner dem Meisterwerk Mark Twains eine ganze Festwoche – mit dem heutigen Unabhängigkeitstag als Höhepunkt.
Ganz abgesehen davon, dass mir persönlich immer Huckleberry Finn näher als „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ allein war, weckt der „Independence Day“ (DVD) natürlich Assoziationen – die meist bei einem Blockbuster des deutschen Regisseurs Roland Emmerich enden.
Der zweite heutige literarische Aktionstag bringt mich etwas in die Zwickmühle. Im Gegensatz zu Tom Sawyer konnte ich mit „Alice im Wunderland“ nie wirklich etwas anfangen. Aber das Meisterwerk von Lewis Caroll hat es zu einem „Internationalen Alice-im-Wunderland-Tag“ gebracht.
Immerhin kann man im Fall des weltberühmten Kinderbuchs die Wahl des Aktionstages prima erklären. Der 4. Juli 1862 bescherte der lesenden Nachwelt den „Golden Afternoon“, also jene Stunden, in denen der Mathematiker Charles Lutwidge Dodgson (so hieß Caroll wirklich) den drei Töchtern des Oxforder Dekans die Ursprungsgeschichte erzählte.
Drei Jahre später wurde das Buch dann herausgegeben. Und natürlich am 4. Juli 1865. Lewis Carroll selbst stand der Veröffentlichung eher skeptisch gegenüber. Erst als ein Freund, dem er das Manuskript gegeben hatte, von der Begeisterung seiner Kinder berichtete, stimmte der Autor zu.
Und wenn schon, denn schon: Wir empfehlen (auch für die Optik im Bücherregal) „Alice im Wunderland“ in einer Schmuckausgabe, gestaltet von der Designkünstlerin MinaLima, die auch für die Harry-Potter-Schmuckbände verantwortlich zeichnet. Und die Fortsetzung „Alice hinter den Spiegeln“ ist gleich mit dabei.
Angesichts eines ungewöhnlich vollen Terminkalenders belasse ich es heute bei drei Buchtipps – und bei einem kurzen Blog. Immerhin gibt es noch einen meiner eher seltenen Videotipps, aber Genialität muss gewürdigt werden: Am 4. Juli 1991 veralberten Hape Kerkeling und Achim Hagemann in der letzten Folge von „Total Normal“ die ganz Kulturbeflissenen: „Hurz!“ (ext., Youtube).
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