Dienstag, 9. August: Millionen unfehlbarer Fliegen

Heute sind echte Liebhaber gefragt

Auch dieser Dienstag, 9. August 2022, beschert uns wieder einen Grund zum Feiern – wenngleich wir den importieren müssen, denn der „Nationale Tag der Buchliebhaber“ (National Book Lovers Day) wird nur in den USA alljährlich am 9. August begangen.

Dabei fällt auf, dass Bücher mit der Zahl ihrer Aktionstage sogar die Katzen toppen, die gestern ihren Welttag hatten. Die einschlägigen Lexika listen auf: Indiebookday im März, Internationaler Kinderbuchtag am 2. April, Tag des Tagebuchs am 12. Juni, Bloomsday (Ulysses) am 16. Juni, den Taschenbuch-Tag (England: National Paperback Book Day) am 30. Juli, den Lies-ein-Buch-Tag (National Read a Book Day) am 6. September und den Tag der Bibliotheken am 24. Oktober. Wir sollten ein Datum für den „Tag der BÜCHER-HEIMAT“ suchen!

Für die Buchtipps wollte ich daher erst einen „Kanon der Literatur“ bemühen. Darin enthalten sind Bücher, von denen kluge Menschen meinen, dass andere Menschen sie gelesen haben sollten. Mein Problem: Ich neige eher zum Massengeschmack und der (zugegeben unappetitlichen) Fliegen-Theorie: „(…)  Millionen Fliegen können nicht irren!

Dies wiederum führte mich zu Listen der meistverkauften Romane der Welt. Wo ich mich prompt wohler fühle, denn da kenne ich etliches. Beispielsweise die absolute Nummer 1: „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes Saavedra aus dem Jahr 1612, von dem unglaubliche 500 Millionen Exemplare verkauft wurden.

Die Plätze 2 und 3 können mit jeweils rund 200 Millionen Verkäufen nicht mithalten. Es sind Charles Dickens historischer Roman „Eine Geschichte aus zwei Städten“ und Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“.  

Als einziger Autor mit zwei (eigentlich sogar vier Büchern: Trilogie + 1) Topsellern in der Liste ist J.R.R. Tolkien. Die Fantasy-Trilogie „Der Herr der Ringe“ aus dem Jahr 1954 wurde bislang 150 Millionen Mal verkauft und schafft Platz 4. In diesem Fahrwasser segelte „Der Hobbit“ zu 100 Millionen Verläufen auf Rang 6.

Dazwischen rangiert die wohl populärste Buchreihe unserer Zeit, mit der Joan K. Rowling viele jungen Menschen wieder ans Buch herangeführt haben dürfte. Band 1 der zauberhaften Reihe, „Harry Potter und der Stein der Weisen“, steht mit mehr als 120 Millionen verkaufter Exemplare in der Liste.

Auf den nächsten Plätzen herrscht dichtes Gedränge, Michail Bulgakows „Der Meister und Margarita“, eine Gesellschaftssatire aus der Sowjetzeit hat sich ebenso rund 100 Millionen Mal verkauft wie der sehr anspruchsvolle chinesische Roman „Der Traum der roten Kammer“ von Cao Xueqin und Agatha Christies größter Bestseller  „Und dann gab’s keines mehr“. Mit 85 Millionen Auflage gerade noch in die Top Ten hat es zudem Paulo Coelhos Bestseller „Der Alchimist“ geschafft.

Am besten an die unfehlbaren Fliegen denken und alle Buch-Hits gleich bestellen!

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Sonntag, 31. Juli Abschied vom Rum

Kein Rum? Nein! – Doch! – Ooh!

Wir blicken an diesem Sonntag, 31. Juli 2022, genau 52 Jahre zurück und auf einen traurigen Tag – zumindest für die Matrosen der Royal Navy, die sich von ihren Rumrationen verabschieden mussten.

„Black Tot Day“ wird der 31. Juli 1970 genannt. Was kein Schreibfehler ist, mit dem deutschen „Tod“ nichts zu tun hat. „Tot“ bezeichnete die Rumration, die britische Matrosen 315 Jahre lang erhielten.  Bücher wie „Die Seeunfälle der Royal Navy von 1793 bis 1857“ könnten einen Zusammenhang nahelegen, aber es lässt sich kein Hinweis auf Alkohol am Ruder finden.

Andererseits war auch das Buch „How to Drink Rum“ an Bord der Royal Navy vermutlich eher nicht vonnöten. Auf britischen Kriegsschiffen trugen Seeleute zum Abschied von der Rumration Trauerflor. Besonders aufwändig waren die Feierlichkeiten auf der HMS Fife, die im Hafen von Pearl Harbor und damit am nächsten an der Datumsgrenze lag. Hier erhielten zum letzten Mal Angehörige der Royal Navy Rum als Teil ihrer Ration. Die Mannschaft trank, warf die Gläser und dann das Rumfass zu 21 Salutschüssen über Bord, während ein Dudelsackspieler Trauerlieder anstimmte. Mein vollstes Verständnis.

Der Übergang zum nächsten Thema ist jetzt diffizil: Heute ist der bundesweite Tag der Seenotretter in Deutschland.  Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist eine nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation. Für diese Aufgabe werden 60 Rettungsboote unterschiedlicher Größe auf 55 Stationen eingesetzt. Die Retter haben bisher rund 86.000 Seeleute und Wassersportler aus Seenot gerettet. Und dies, obwohl die DGzRS keine staatlichen Gelder erhält. Im Buch „Mayday!“ schildernd die Seenotretter ihre dramatischsten Einsätze.

Noch ein paar Glückwünsche. Fangen wir mit „Happy Birthday, Harry“ an: Harry Potter, „geboren“ am 31. Juli 1980, wird 42 Jahre alt. Seine geistige Mutter, die „zufällig“ auch am 31. Juli das Licht der Welt erblickte, ist nur 15 Jahre älter. Joanne K. Rowling wurde heute vor 57 Jahren (1965) geboren. Was echte Fans sicher ohnehin wissen. Oder vielleicht im „Insiderwissen für Harry Potter Fans“ unter den avisierten 250 magische Fakten finden sollten.

Stolze 270 Jahre alt wird heute der Tiergarten Schönbrunn in Wien, der 1752 eröffnet wurde. Er ist damit der weltweit älteste noch bestehende Zoo. Im Schnitt verzeichnet der Zoo jährlich mehr als 2 Millionen Besucher. Und in einem bekannten Zoo-Ranking wurde der Tiergarten sechsmal in Folge als bester europäischer Zoo ausgezeichnet. Wer sich vorbereiten will und wie ich Wimmelbilder liebt, greift zu „Mein Tiergarten Schönbrunn“.

Zum guten Schluss wollen wir heute der Aufforderung eines großen Komikers Folge leisten: Denken Sie an etwas Schönes… Denken Sie an mich…. Louis de Funès würde heute seinen 108. Geburtstag feiern. Nein! – Doch! – Ooh!

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Sonntag 26. Juni Ein zauberhafter Tag

Ein zauberhafter Sonntag

Ein zauberhaftes Jubiläum steht an diesem Sonntag, 26. Juni, an: Heute vor 25 Jahren (1997) erschien in Großbritannien das erste Harry-Potter-Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Auftakt einer sagenhaften Erfolgsgeschichte – die eher zurückhaltend begann.

So richtig gewaltig setzte der Bloomsbury-Verlag seinerzeit zunächst nicht auf die unbekannte Autorin Joanne K. Rowling. Der erste Harry-Potter-Band startete mit 500 Exemplaren und wurde innerhalb von zehn Jahren mit mehr als 100 Millionen verkaufter Bücher zu einem der größten weltweiten Bestseller überhaupt.

Die komplette Potter-Serie bringt es locker auf weit mehr als 500 Millionen verkaufter Exemplare in 80 Sprachen, allein die deutsche Ausgabe auf fast 40 Millionen Exemplare. Was nichts anderes heißt, als dass jeder zweite Deutsche den „Stein der Weisen“ im Bücherregal hat. Und im Nachhinein werden zumindest einige Sammler für die magere Startauflage dankbar sein: Einzelne Exemplare werden für mehr als 10.000 Euro gehandelt.

Literarisch gesehen gibt es heute noch mehr zu feiern. Der Geburtstag der großen Schriftstellerin Pearl S. Buck jährt sich heute zum 130. Mal (1892). Sie erhielt 1938 „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke“ den Nobelpreis für Literatur, nachdem sie sechs Jahre zuvor für „Die gute Erde“ bereits den Pulitzer-Preis erhalten hatte.

Um den Nobelpreis allerdings gab es heftige Diskussionen. Viele Kritiker sahen in Pearl S. Bucks Werk eher Trivialliteratur wie im Roman „Die Frauen des Hauses Wu“. Der Liebesroman gilt als ein „Klassiker der Unterhaltungsliteratur“ – wobei ich nie verstanden habe, was an gut gemachter, fesselnder und bewegender Unterhaltung schlecht oder minderwertig sein soll.

Damit der tödliche Schuss 2006 auf den „Problembär“ Bruno nicht in Vergessenheit gerät, hat die Stiftung für Bären den 26. Juni zum „Bärengedenktag“ ausgerufen. Wer mehr über die schwierigen Lebensbedingungen von Bären erfahren will, dem sei ein Besuch im Alternativen Bärenpark Worbis (ext.) bei Duderstadt empfohlen.

Was die Literatur angeht, muss ich allerdings gestehen, dass mir beim Stichwort „Bär“ als erstes ein Roman einfällt, der nur sehr bedingt mit Bären zu tun hat. Aber das Urmenschen-Epos „Ayla und der Clan des Bären“ hat mich nachhaltig gefesselt.

Auf das Niveau „immaterielles Kulturerbe“ klettern wir wieder mit einem Abstecher nach Hameln. Heute ist der „Hamelner Pfeifer Tag“ (Pied Piper Day). Ich fand das Grimmsche Märchen ja immer gruselig und habe mich stets geärgert, dass ihm nach dem Motto „weg ist weg“ ein Schluss fehlt.  

Den aber, so habe ich nun erfahren, soll es von Michael Ende geben. In seinem Libretto für das Musiktheater „Der Rattenfänger – Ein Hamelner Totentanz“ greift Michael Ende das Thema auf und gibt ihm laut Verlagswerbung ein originelles und zeitgemäßes Ende. Ich bin gespannt.

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