Unruhiger Blick ein Jahr voraus
An diesem Samstag, 20. Januar 2024, kann man gefahrlos vorhersagen, worauf „die Augen der Welt“ auf den Tag genau in einem Jahr gerichtet sein werden: Seit 1934 werden die frisch gewählten US-Präsidenten jeweils am 20. Januar in Washington vereidigt.
Angesichts der vermutlichen Kandidaten dieses Jahres (Biden & Trump) blickt man unruhig nach vorn und dann doch lieber weiter in der Zeit zurück. Beispielsweise auf den 20. Januar 1945, der eine Besonderheit zu bieten hatte: Franklin D. Roosevelt wird als 32. US-Präsident als einziger Amtsinhaber überhaupt zum vierten Mal vereidigt.
Normalerweise ist nach zwei Amtsperioden Schluss. Man kann also ziemlich sicher sein, dass Roosevelt seinen Platz in dem Quartett „U.S. Presidents“ gefunden hat. Das Deck lädt dazu ein, „32 U.S. Präsidenten mit ungewöhnlichen Fakten in einem Kartenspiel“ zu entdecken.
Ein anderes Datum, dass bis heute Emotionen weckt, ist der 20. Januar 1961, an dem Dwight D. Eisenhower das Amt des US-Präsidenten an John F. Kennedy (Biografie) übergab. „JFK“, vergleichsweise jung und strahlender Charmeur, agierte seinerzeit häufig in den Kategorien „Lichtgestalt“ und „Hoffnungsträger“.
Im Rückblick fällt die Bewertung heute in vielen Bereichen weit kritischer aus. Interessante Einblicke verspricht auch ein Buch der First Lady: Jacqueline Kennedy hatte mit dem Historiker Arthur M. Schlesinger „Gespräche über ein Leben mit John F. Kennedy“ aufgezeichnet. Veröffentlicht wurde das Werk erst nach dem Tod von „Jackie“.
Bevor ich mich an die Geburtstage des Tages mache, „arbeite“ ich zwei US-Aktionstage ab, die mir durchaus sympathisch sind. Wir begehen den „Tag der Kaffeepause“ (National Coffee Break Day). Und mit dem „Tag der Käseliebhaber“ (National Cheese Lovers Day) gibt es auch gleich einen Speisetipp – obwohl die Kombination Kaffee und Käse mich weniger locken würde.
Den Reigen der literarischen Geburtstage eröffnet heute ein Literaturnobelpreisträger, den ich tatsächlich nicht einmal dem Namen nach kannte. Der Däne Johannes Vilhelm Jensen wurde am 20. Januar 1873 geboren und erhielt die Nobelpreisweihen 1944. Seinen Roman „Des Königs Fall“ (ebook) wählten die Dänen 1999 zum „Dänischen Buch des Jahrhunderts“.
Nicht unumstritten, aber mit Millionenauflagen erfolg- und einflussreich war der am 20. Januar 1921 geborene Journalist und Schriftsteller Bernt Engelmann. Seine „Anti-Geschichtsbücher“ prägt ein Geschichtsbild „von unten“. Engelmann rückte nicht die Herrschenden, sondern die Beherrschten in den Fokus: „Ihr da oben, wir da unten“ veröffentlichte er gemeinsam mit Günter Wallraff.
Wikipedia bezeichnet in als „Komiker und Moderator“. Nach fünf Büchern, von denen zwei auf der Spiegel-Bestsellerliste weit oben rangierten („Lauf, Wigald, lauf“ und „Herr Boning geht baden“), dürfte man den am 20. Januar 1967 geborenen Wigald Boning mittlerweile durchaus auch als Schriftsteller bezeichnen.
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