Samstag, 24. Juni: Tripp, trapp, Käsenapp

Traditionen, Fantasy und ein Denkanstoß

Tripp, trapp, Käsenapp, heute ist Johannistag.“ Es gab Zeiten, da wäre dieser Ruf am heutigen Samstag, 24. Juni 2023, durch den ganzen Harz zu hören gewesen. Heute sind es eher wenige Orte wie St. Andreasberg und Bad Grund, wo „Johanni“ noch gefeiert wird.

Die passende Lektüre gibt es natürlich auch. Wobei man im Fall von Charles Lewinskys „Johannistag“ sogar von Etikettenschwindel sprechen könnte. Der Roman hat eher wenig mit dem Brauchtum zu tun. An seinem literarischen „Johannistag“ entspinnt sich ein „Netz aus Verbrechen längst vergangener Tage und höchst lebendiger Intrigen“.

Immerhin haben wir einen guten Grund, zum Thriller einen Whisky zu trinken. Heute ist der „Tag des Deutschen Whiskys“, es würde sich also ein guter Tropfen aus der Zorger Hammerschmiede anbieten.

Um richtig tief ins „Wasser des Lebens“ einzutauchen, empfiehlt sich als Lektüre „Schumann’s Whisk(e)ylexikon“. Damit kann sich der geneigte Genießer erstmal einen Überblick verschaffen. Ob deutsche Tropfen dabei sind, weiß ich nicht.

Wer Getränk und Buch noch besser aufeinander abstimmen will, kann sich einen der unzähligen Krimis schnappen, die den Whiskey im Titel führen. Wobei – so sehr ich irischen Whiskey schätze, Krimis von der Insel wie „Der Tote im Whiskey-Fass“ wecken wenig leckere Assoziationen.

Wer zuviel Whisky trinkt und so richtig „blau“ ist, trifft es heute ebenfalls perfekt. Wir begehen den „Internationalen Tag der Schlümpfe“ (Global Smurfs Day). Wer sich bei den kleinen Kerlchen einlesen will, sollte selbstverständlich bei Adam und Eva anfangen. Was in diesem Fall bei „Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe“ bedeutet. So heißt Band 1 der Schlümpfe.

Wenn wir schon bei sagenhaften Wesen sind, können wir gleich weitermachen, denn heute ist auch der „Internationale Feen-Tag“ (International Fairy Day). Das Buch, das mir dazu als erstes ins Auge stach, klingt nach hartem Studium, ist aber ein „herzerwärmender Fantasy-Roman“, der unter dem Titel „Emily Wildes Enzyklopädie der Feen“ daherkommt.

„Kunst, Symbolik und Politik“ wurden am 24. Juni 1995 in Berlin vereint. Nach mehr als zwanzigjähriger Vorbereitung präsentierte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude die Kunstinstallation Verhüllter Reichstag – ausdrücklich als „Denkanstoß“.

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Sonntag, 12. Februar: Ein Tag für Charles Darwin

Valentinswoche und die Entstehung der Arten

In der Valentinswoche ist dieser Samstag, 12. Februar 2023, der „Tag der Umarmung“ (Hug Day). Was für die Entstehung der Arten ja auch nicht ganz unwesentlich ist – was für eine Überleitung zum Internationalen Darwin-Tag, der heute ebenfalls ansteht.

Wer kurz und knapp auf 32 Seiten mehr über den am 12. Februar 1809 geborenen „Charles Darwin“ wissen möchte, kann sich in der Reihe „Little People, Big Dreams” bedienen. Oder zur Comic-Biografie „Charles Darwin und die Reise auf der HMS Beagle“ greifen. Kaum eine Theorie hat das moderne Weltbild so stark geprägt wie die Evolutionslehre, die Charles Darwin in seiner Abhandlung „Über die Entstehung der Arten“ (On the Origin of Species) formulierte.

Am heutigen Tag würdigen Universitäten weltweit Darwins Beitrag zur Wissenschaft. Wer da richtig mitreden möchte, muss auch beim Preis deutlich höher ran. Die kommentierte und illustrierte Ausgabe „Charles Darwin: Die Entstehung der Arten“ ist eher etwas für Profis oder glühende Fans.

Solch glühende Fans hat auch der Füllfederhalter, den Lewis Edson Waterman erfand und sich am 12. Februar 1884 patentieren ließ. Die Faszination edler Schreibfedern ist seither ungebrochen – und an mir verschwendet. Unabhängig vom genutzten Schreibwerkzeug lauteten frühe Lehrereinschätzungen meiner Handschrift stets lapidar „Sauklaue“. „Wissenswertes über Füllfederhalter“ aber würde mich durchaus interessieren.

Ebenso edel und ebenso faszinierend: Am 12. Februar 1978 wurde in Teheran das Iranische Teppichmuseum eröffnet. Wer einen kunstvollen geknüpften Bodenbelag erwerben möchte, sollte sich vorab informieren. Beispielsweise im „Handbuch der orientalischen Teppichkunde“.

Bisweilen liegt die Faszination aber nicht im Zeigen, sondern im „Verstecken“ – wofür Christo und Jeanne-Claude mit verhüllten Gebäuden oder dem verhüllten Hunt in Goslar beredte Beispiele lieferten. Nicht immer aber hieß es „wrap the world“: Am 12. Februar 2005 wurde in New York die Kunstinstallation „The Gates“ eröffnet. Nachzulesen in “Christo and Jeanne-Claude. 40th Ed.”

Irgendwann müssen auch die größten Genies den ersten Schritt wagen. Und Johann Wolfgang von Goethe hätte als Dichterfürst einen schlechteren Erstling abliefern können: Am 12. Februar 1776 schrieb er sein erstes Gedicht mit dem Titel „Wandrers Nachtlied“. Wer dies interpretiert haben möchte, wird bei Reclam fündig: „Johann Wolfgang Goethe: Wandrers Nachtlied / Ein Gleiches“.

Geburtstagsglückwünsche noch an einen meiner Lieblingsautoren: Heute vor 120 Jahren (1903) kam  Georges Simenon zur Welt. Ich liebe seinen Kommissar Maigret. Einen der 75 Romane habe ich bereits besprochen. Wer nicht weiß, wo mit Maigret anfangen, schnappt sich vielleicht „Maigrets erste Untersuchung“ – was  allerdings nicht das erste Buch der Reihe, sondern eine Art Rückblick ist.

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