Freitag, 2. September: „Kathedralen des Wissens“

Um die Welt und in die BÜCHER-HEIMAT

Es sind an diesem Freitag, 2. September 2022, noch exakt 120 Tage bis zum Jahresende. Und es ist heute ein Datum, das dem deutschen Bibliothekswesen große, aber auch bittere Stunden bescherte.

Die gute Nachricht zuerst. Am 2. September 1916 wurde die Deutsche Bücherei in Leipzig mit einem Festakt eingeweiht. Sie war damit die Vorgängerin der Deutschen Nationalbibliothek, deren Teil sie heute ist.

Die fürchterliche Nachricht erreichte alle Bücherfans am 2. September 2004, als im Dachstuhl der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein Großfeuer ausbricht. 50.000 Bände der Bibliothek verbrennen, weitere 62.000 werden durch Feuer und Löschwasser beschädigt.

Bibliotheken und Buchhandlungen, in denen der besondere Zauber der Bücher spürbar wird, sind für mich selbst magische Orte. Der opulente Bildband „Büchertempel“ holt „die schönsten Bibliotheken aus aller Welt“ ins eigene Wohnzimmer. Und „Kathedralen des Wissens, Tempel der Weisheit, Oasen der Stille“ sind die berühmten „Bibliotheken“, durch die Candida Höfer und Umberto Eco führen.

„Der schönste Ort der Welt“ ist – wie seit April in Bad Harzburg zu erleben – für gar nicht wenige Menschen ihre Buchhandlung. „20 Geschichten zum Tatort Buchhandlung“ erzählen Autoren wie Ingrid Noll, George Orwell, Petra Hartlieb und Patricia Highsmith. Ein Bildband führt derweil „In 80 Buchhandlungen um die Welt“ – dummerweise ist das Werk bereits 2017 erschienen, ansonsten wäre unsere BÜCHER-HEIMAT ganz sicher ein Muss gewesen… 😉

Und noch ein Beitrag zur Reihe meiner Lieblingsbücher/-filme: Heute vor 73 Jahren (1949) wurde der Film „Der dritte Mann“ (DVD) von Carol Reed nach einem Drehbuch und Roman von Graham Greene uraufgeführt. Mit einem grandiosen Orson Welles als Harry Lime und der unvergesslichen Musik von Anton Karas. Ich weiß, wie mein „Fernsehabend“ heute aussieht.

Zum Geburtstag, es ist der 53te, gratulieren wir heute Robert Habeck. Wer jetzt meint, wir weichen von unserer Linie ab, überwiegend Schriftsteller*innen zu gratulieren, irrt. Der grüne Wirtschaftsminister und Vizekanzler hat nicht allein als Politiker zur Feder gegriffen („Von hier an anders“), sondern schrieb gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch mehrere erfolgreiche Bücher wie „SommerGig“.

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Sonntag 17. Juli Welt-Emoji-Tag

Der große Tag der Grinsemännchen

Der heutige Sonntag, 17. Juli 2022, ist der Tag der „Grinsemännchen“, wie ich die Smileys gern eindeutsche. Wobei der Aktionstag weit darüber hinausgeht, denn rund um die gelben Kugelköpfe ist ein Universum entstanden, dem der „Welt-Emoji-Tag“ (World Emoji Day) gewidmet ist.

Der Aktionstag wird aus gutem Grund am 17. Juli begangen: Das meistverbreitete Kalender-Emoji zeigt das Datum des 17. Juli. Was ich so glauben muss, denn mein Kardinalproblem mit den Emojis ist, dass deren Darstellung für meinen Geschmack viel zu klein ist. Und dass es viel zu viele gibt.

Da schreibt man einen Satz in 10 Sekunden und sucht dann eine halbe Stunde nach mehr oder minder passenden Emojis. Die sollen verhindern, dass beispielsweise ein lustig gemeinter Satz in den falschen Hals gerät. Wie haben wir das bloß früher gemacht? Dunkel erinnere ich mich an Begriffe wie „zwischen den Zeilen lesen“ und an einfach nur gute Formulierungen.

Aufklärung über die sprachliche Entwicklung versprach ich mir von einem Buch mit dem Titel „Es steht geschrieben – Von der Keilschrift zum Emoji“. Vermutlich sind meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn laut Verlagswerbung folgt das Wer „im augenzwinkernden GraphicNovel-Stil der Entstehung von weit über 100 Schriften in aller Welt von den Anfängen bis in unser Computerzeitalter“.

Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte, denn mittlerweile hat es auch das „Buch der Bücher“ erwischt: „Die Emoji-Bibel – Neues Testament und Psalmen“. Eine Bibelausgabe, die mit „10 Seiten mit Stickern“ punkten will. Darüber hinaus geht dann vermutlich nur noch ein wahrhaft globales Unterfangen: „Die Welt erklärt in Emojis“.

Immerhin ließ das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“ die Hoffnung keimen, ich könnte mir meine eigenen Grinsemännchen machen. Aber weit gefehlt, eigene Kreationen trauen uns die Autoren offenkundig nicht zu, es geht darum „50 Ihrer Lieblings-Emojis“ abzuzeichnen.  

Getoppt wird das nur von dem „Emoji Aktivitätsbuch“. Als „wunderbares Emoji-Buch“ wird es Kindern, Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen – sofern sie „5 bis 12 Jahre“ alt sind. Erwachsener darf man auch nicht werden, um folgende Verlagswerbung zu goutieren: „Dieses Buch hat die meisten lustigen Aktivitäten, die Sie können, die Ihr Kind beschäftigt mit allen möglichen Herausforderungen und kreativen Übungen halten werden.“

Dieser Satz passt prima zum Thema Emojis, klingt er doch wie etliche Posts, die man in den „Sozialen“ Medien und in Messengerdiensten von großen Sprach- und Schreibkünstlern im Bekanntenkreis vorgesetzt bekommt…

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Samstag 25. Juni Der Harz hält mit

Da hält der Harz locker mit

In Zorge sollte an diesem Samstag, 25. Juni 2022, kräftig und mit Fug und Recht gefeiert werden. Heute ist der „Tag des Deutschen Whiskys“ und in Zorge sitzt die Hercynian Distilling Co./Hammerschmiede (ext.), eine Manufaktur, die seit 1985 Spirituosen auf höchstem Niveau herstellt und seit 2002 für ihren Single Malt Whisky berühmt ist.

Die Südharzer gehören damit zu den ältesten festlandseuropäischen Whiskybrennern. Wer sich vor dem oder während des ersten Schluckes theoretisches Wissen aneignen will, der ist mit Michael Jacksons „Whisky“ bestens bedient. Dieser Jackson ist war mit dem King of Pop weder verwandt noch verschwägert, gilt aber selbst sozusagen als King of Whisky.

Wer meint, genug zu wissen und wer nur noch genießen will, der kann sich entweder voll und ganz auf das „Wasser des Lebens“ konzentrieren, oder dabei zu einem Buch greifen. Anbieten könnte sich „Der letzte Whisky“. Man muss den Titel ja nicht wörtlich nehmen.  Und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung meint, es sei „ein amüsanter Krimi, nicht nur für Whiskyliebhaber.“

In Großbritannien könnte man eine kulinarisch runde Sache aus diesem Tag machen, denn auf der Insel steht heute auch der „Tag des Ziegenkäses“ (Goats Cheese Day) im Kalender. Wobei der Harz natürlich auch auf diesem Feld mithalten kann. Beispielsweise mit dem Westerhäuser Käsehof (ext.) oder mit der Ziegenalm Sophienhof (ext., inklsuive Harzer Wanderstempel!). Für alle, die mit dem Ziegenkäse nicht so recht etwas anfangen können, wäre das Buch „Köstlich kochen mit Ziegenkäse“ eine Empfehlung.

Wenn ich einen richtig schlechten Übergang zum nächsten Thema suchen würde, könnte ich beispielsweise sagen, ich würde „aufs Blaue hinaus“ schreiben. Oder angesichts meines Whiskyabstechers jammern, dass ich schon „blau“ wäre. Passen würde es in jedem Fall, denn heute ist der „Internationale Tag der Schlümpfe“ (Global Smurfs Day).

An dieser Stelle muss ich allerdings einräumen, dass ich mit den kleinen blauen Kerlchen nie so richtig etwas habe anfangen können. Bei Comics lagen in meinem Ranking „Asterix und Obelix“ uneinholbar vor, lediglich die Lustigen Taschenbücher (LTB) von Disney konnten ziemlich lange mithalten. Ich könnte ja mal einen neuen Anlauf nehmen, schneller, höher, weiter: „Die Schlumpf-Olympiade“.

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