Sonntag 17. Juli Welt-Emoji-Tag

Der große Tag der Grinsemännchen

Der heutige Sonntag, 17. Juli 2022, ist der Tag der „Grinsemännchen“, wie ich die Smileys gern eindeutsche. Wobei der Aktionstag weit darüber hinausgeht, denn rund um die gelben Kugelköpfe ist ein Universum entstanden, dem der „Welt-Emoji-Tag“ (World Emoji Day) gewidmet ist.

Der Aktionstag wird aus gutem Grund am 17. Juli begangen: Das meistverbreitete Kalender-Emoji zeigt das Datum des 17. Juli. Was ich so glauben muss, denn mein Kardinalproblem mit den Emojis ist, dass deren Darstellung für meinen Geschmack viel zu klein ist. Und dass es viel zu viele gibt.

Da schreibt man einen Satz in 10 Sekunden und sucht dann eine halbe Stunde nach mehr oder minder passenden Emojis. Die sollen verhindern, dass beispielsweise ein lustig gemeinter Satz in den falschen Hals gerät. Wie haben wir das bloß früher gemacht? Dunkel erinnere ich mich an Begriffe wie „zwischen den Zeilen lesen“ und an einfach nur gute Formulierungen.

Aufklärung über die sprachliche Entwicklung versprach ich mir von einem Buch mit dem Titel „Es steht geschrieben – Von der Keilschrift zum Emoji“. Vermutlich sind meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn laut Verlagswerbung folgt das Wer „im augenzwinkernden GraphicNovel-Stil der Entstehung von weit über 100 Schriften in aller Welt von den Anfängen bis in unser Computerzeitalter“.

Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte, denn mittlerweile hat es auch das „Buch der Bücher“ erwischt: „Die Emoji-Bibel – Neues Testament und Psalmen“. Eine Bibelausgabe, die mit „10 Seiten mit Stickern“ punkten will. Darüber hinaus geht dann vermutlich nur noch ein wahrhaft globales Unterfangen: „Die Welt erklärt in Emojis“.

Immerhin ließ das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“ die Hoffnung keimen, ich könnte mir meine eigenen Grinsemännchen machen. Aber weit gefehlt, eigene Kreationen trauen uns die Autoren offenkundig nicht zu, es geht darum „50 Ihrer Lieblings-Emojis“ abzuzeichnen.  

Getoppt wird das nur von dem „Emoji Aktivitätsbuch“. Als „wunderbares Emoji-Buch“ wird es Kindern, Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen – sofern sie „5 bis 12 Jahre“ alt sind. Erwachsener darf man auch nicht werden, um folgende Verlagswerbung zu goutieren: „Dieses Buch hat die meisten lustigen Aktivitäten, die Sie können, die Ihr Kind beschäftigt mit allen möglichen Herausforderungen und kreativen Übungen halten werden.“

Dieser Satz passt prima zum Thema Emojis, klingt er doch wie etliche Posts, die man in den „Sozialen“ Medien und in Messengerdiensten von großen Sprach- und Schreibkünstlern im Bekanntenkreis vorgesetzt bekommt…

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