Montag, 30. Januar: Sehnsucht

Nur nicht in Weltschmerz versinken

Wenn Sie an diesem Montag, 30. Januar 2023, plötzlich eine unerklärliche und Weltschmerz einschließende Sehnsucht befällt, haben Sie vermutlich brasilianische Wurzeln. Zu Füßen des Zuckerhuts wird heute der Dia da Saudade (wörtlich: Tag der Sehnsucht) begangen.

Der Begriff Saudade stammt aus dem Portugiesischen, beschreibt eine sehr besondere Form der sehnsüchtigen Wehmut und lässt sich auch kaum übersetzen. Fernando Pessoa, bedeutendster Lyriker Portugals, besang die Saudade als „persönliches Wort“, das allein Portugiesisch sprechenden (und fühlenden) Menschen vorbehalten ist.

Der brasilianische Gitarrist und Sänger João Gilberto brachte 1958 den „Chega de Saudade“ heraus, der als erster Bossa-Nova-Song gilt. Und selbst wenn Deutsche wie der Völkerkundler Andreas Drouves eine „Liebeserklärung an Portugal“ abgeben, dürften „Fado, Portwein und Saudade“ im Untertitel nicht fehlen.

Um nun nicht im portugiesisch-sprachigem Weltschmerz zu versinken, eine Info, deren Auswirkungen mich spürbar aufbauen: Heute ist der letzte Tag dieses Winters, dessen lichte Länge unter 9 Stunden liegt. Ganz genau 8:59 Stunden. Aber dazu morgen mehr.

Runden Geburtstag kann heute einer der berühmtesten Romane der Welt feiern. Vor 150 Jahren (1873) veröffentlichte Jules Verne die „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (Le Tour du monde en quatre-vingts jours). Die Erzählung um die aberwitzige Wette des Phileas Fogg sorgt bis heute für immer neue Verfilmungen und lässt auch andere Autoren nicht los. So kann man „In 80 Tagen um die Welt“ mittlerweile auch als Graphic Novel konsumieren.

Eine lohnenswerte (Wieder-)Entdeckung kann auch ein weiteres Geburtstagskind des Tages sein. Am 30. Januar 1781 erblickte Adelbert von Chamisso das Licht der Welt. Obwohl Französisch Chamissos Muttersprache war, schuf er bedeutsame Werke in deutscher Sprache wie das Kunstmärchen „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“  um einen Mann, der seinen Schatten verkauft.

Chamisso, den seine Biografen als „frühen Bürger Europas“ beschreiben, der „die Gegensätze zweier Nationen erfahren und in seinem Leben zu vereinen“ gesucht habe, hätte Jules Verne vermutlich mit guten Ortskenntnissen bei dem „80 Tagen“ helfen können: 55 Jahre, bevor Verne seinen Roman veröffentlichte, kehrte Chamisso von einer Weltumseglung zurück über veröffentlichte 1836 seine „Reise um die Welt“.

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Freitag 8. Juli Zauberhaft sportlich

Das runde Leder und der Schnatz

Zumindest in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ ist dieser Freitag, 8. Juli 2022, ein sehr sportlicher Tag. Und noch dazu ein sehr zauberhafter Freitag.

Am Thema Fußball kommt man als deutscher Fußballfan am heutigen Datum nicht vorbei. Erinnerungen werden wach an zwei fantastische Spiele der Nationalelf, von denen eines aber bis heute von einem brutalen Foul überschattet wird.

Auch über die „Nacht von Sevilla“ mit dem 5:4 im Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Frankreich könnte man natürlich sagen, es sei „nur ein Spiel“ gewesen. Doch diese WM-Partie am 7. Juli 1982 war weit mehr. Ein „Fußballdrama in fünf Akten“ machte Manuel Neukircher daraus. Und darin dürfte Toni Schumachers Attacke auf Patrick Battiston der Tragödien-Teil sein.

Zu Himmel hoch jauchzend für die deutschen Fans, zu Tode betrübt für alle Brasilianer bleibt der 7. Juli 2014 in Erinnerung. Im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 besiegte Deutschland Brasilien in Belo Horizonte mit 7:1. Und Miroslav Klose ist seither WM-Rekordtorschütze. Fixpunkte sicher auch in der „Fußball-WM-Enzyklopädie“.

Zwei Jahre zuvor erlebte eine andere Sportart ihre WM-Premiere. Und es ging nicht ums runde Leder, sondern um den Schnatz, Quaffel und Klatscher: In Oxford gewann die Mannschaft aus den Vereinigten Staaten die erste Quidditch-Weltmeisterschaft. Laien sollten zu einem Hogwarts-Lehrbuch greifen: Quidditch im Wandel der Zeit“.

Für Harry-Potter-Fans ist der 7. Juli ohnehin nicht irgendein Datum: Heute vor 22 Jahren startete in Großbritannien der Verkauf des vierten Harry-Potter-Romans „Harry Potter und der Feuerkelch“. Der Verlag hatte inzwischen erkennbar dazugelernt. Statt 500 Exemplare wie beim ersten Band wurden nun bereits 370.000 Bücher aufgelegt.

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