Sonja Weber über „Das Haus“


Monika Maron:

Das Haus

Mit ihrem neuen Roman „Das Haus“ hat Monika Maron mittels der ihr eigenen eleganten Sprache und einer guten Portion Leichtigkeit einen klugen und emotional tiefgehenden Gesellschaftsroman geschaffen.

Ein Haus wird vererbt und die Erbin muss entscheiden, was damit geschieht, soweit die zunächst zweidimensionale Idee. Aber dann kommt Frau Maron und hinterfragt die Beweggründe, die Wünsche und vor allem die einzelnen Charakterzüge ihrer Figuren.

Plötzlich werden Katharina, die Tierärztin im Ruhestand, ihre Freundin und Icherzählerin des Buches Eva und alle anderen Personen, lebendig und das Haus bekommt eine so erlebbare Dreidimensionalität, dass ich beim Lesen immer genaue Bilder vor Augen und das Gefühl, selbst dort zu sein hatte.

Die Autorin lässt ihre Figuren nicht nur mal gepflegt, mal hitzig über die großen Themen unserer Zeit sprechen, sie lässt sie auch hoffen und zweifeln. So weiß Eva eigentlich, dass „kollektive Lebensmodelle“ sie überfordern, aber eine Notsituation bewirkt, dass sie eben doch einzieht und sich irgendwie zu Hause fühlt, während Katharina sich auf einmal fragt, ob das Konzept dieser WG für Menschen ab einem gewissen Alter wohl noch geeignet ist oder ob „sie alle zu sehr sie selbst“ seien.

Monika Maron: „Das Haus“, Hoffmann und Campe Verlag, 240 Seiten, ISBN 978-3-01642-0, Preis: 25,00 Euro.


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