Dienstag, 16. April: Ei, Ei!

Sprengstoff in die Lücken der Vernunft

Eigentlich ist mein Eier-Tag der Sonntag. Und manchmal sogar zwei. Da bin ich konservativ. Dass ich mich an diesem Dienstag, 16. April 2024, intensiver mit den Hühnerprodukten befasse, hat einen einfachen Grund: Heute begehen wir den „Eier-Benedict-Tag“ (Eggs Benedict Day).

Genau genommen steht der Aktionstag in den USA im Kalender. Im angelsächsischen Raum ist die pochierte Variante weit gebräuchlicher. Die Wahl des passenden Datums für den Tag war dagegen einfach: Benedikt hat heute Namenstag, zusammen mit Bernadette, Enikő, Paul.

Ein Versuch, Eier Benedikt selbst zuzubereiten, ging vor Urzeiten entweder erbärmlich schief, oder die berühmte Eierspeise ist weder optisch und geschmacklich so wirklich mein Ding. Vielleicht aber hätte ich zuvor auch lediglich spielerisch den Umgang mit Eiern erlernen sollen. Für den Nachwuchs ab 3 Jahren werden dafür ernsthaft hölzerne, zerlegbare „Eier mit Klettverbindung in Eierpappe, 6 Stück“ offeriert.

Wie zu vielen berühmten Rezepten gibt es auch zu den Eiern Benedikt gleich zwei Entstehungsgeschichten. So soll Charles Ranhofer als Chefkoch von Delmonico’s Restaurant in New York Eggs Benedict für den Finanzier LeGrand Benedict erfunden haben, als dieser sich beklagte, dass es nichts „Neues“ zum Frühstück gebe.

Eine andere Variante erzählt, dass der Börsenmakler Lemuel Benedict 1894 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel als Katerfrühstück die danach als Eggs Benedict bekannte Speise verlangt habe.

Wie dem auch sei, Hühnereier spielen vielfältig in unsere Nahrungsgestaltung bis hin zu Cocktails hinein. Wer die Historie nachvollziehen möchte, wird in „The Gourmand. Eier“ fündig. Das Buch befasst sich ausführlich und auf hohem Niveau (inhaltlich wie preislich) mit Geschichten und Rezepten.

Zu drakonischen Strafen und jahrzehntelanger Haft werden heute vor 60 Jahren (1964) die Mitglieder der Bande verurteilt, die am 8. August 1963 den Großen Postzugraub in Großbritannien durchgeführt hatten. Die deutschen Verfilmungen „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ sowie „Hoopers letzte Jagd“ wurden zu Straßenfegern und sind heute vereint auf einer DVD zu haben.

Noch zwei auch literarisch bedeutsame Geburtstage: Am 16. April 1896 erblickte Tristan Tzara, französischer Schriftsteller und Mitbegründer des Dadaismus, das Licht der Welt. Seine „Sieben (7) Dada Manifeste“ sind Musterstücke der literarischen Provokation, das Leben wird als Wort-Spiel definiert, das wiederum „Sprengstoff in die Lücken der Vernunft und Konventionen“ zur Explosion bringen soll.

Heute vor 103 Jahren (1921) wurde mit Peter Ustinov einer meiner großen „Helden“ auf vielen Gebieten geboren. Er selbst hielt seine Erinnerungen in dem Buch „Ich und Ich“ fest. Dazu der Verlag: „Mit Witz, Selbstironie und jener Bescheidenheit, die das wahre Genie auszeichnet, beschreibt Sir Peter Ustinov seinen Weg vom verschüchterten Schauspieler zum Leinwandstar, Drehbuchautor, Alleinunterhalter, Schriftsteller, Opernregisseur und UNICEF-Botschafter.“  Ein großes Leben.



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