Weniger Inhalt, höhere Preise
Alle Jahre wieder gibt es nicht allein Weihnachtsgeschenke, sondern wird auch die „Mogelpackung des Jahres“ gekürt. Am heutigen Freitag, 20. Januar 2023, haben Verbraucherinnen und Verbraucher nur noch zwei Tage, um auf der Website der Verbraucherzentrale (ext.) abzustimmen.
Wiederkehrende Anlässe verführen dazu, sich selbst zu zitieren. Ich versuche es mal mit meinem Blog-Einstieg aus dem vergangenen Jahr: „,Die Welt will betrogen sein‘“, stellte der Humanist Sebastian Brant schon 1494 in seinem Werk „Das Narrenschiff“ fest. Allzu gern würde ich widersprechen, doch gehöre ich beim Einkaufen zu den Kunden, die im Zweifel eher zu (teuren) Markenprodukten greifen. Im Glauben, da könne man nichts falsch machen.“
Im Nachhinein bleibt mir da nur eine ernüchternde Feststellung: So kann man sich täuschen! Gerade in Zeiten der heftigen Preissteigerungen durch die Inflation muss man den Verbraucherschützern dankbar sein, dass sie die „10 beliebtesten Tricks, um Preiserhöhungen zu verstecken“ (ext.) offenlegen.
Vertiefen kann man sein Wissen in dem Buch „Achtung Mogelpackung!“. Laut Verlagswerbung der „ultimative Einkaufsratgeber“ von Yvonne Willicks, Moderatorin der WDR-Erfolgssendung „Servicezeit“. Gemeinsam mit der Journalistin Stefanie von Drathen hat Willicks „eine Fülle von Fakten, Hintergrundinfos und Tipps zusammengetragen, um die Tricks der Lebensmittelindustrie zu entlarven und dem Verbraucher den bewussten Einkauf zu erleichtern“.
Parallel dazu könnte es sich lohnen, einer Frage nachzugehen: „Was Sie über Inflation wissen sollten“ verspricht die „Wahrheit darüber, warum Ihr Vermögen schrumpft“. Das Buch gilt als Klassiker von 1960 und ist seit einigen Jahren wieder lieferbar – wohl aus gutem Grund.
Aber zurück zu den Mogelpackungen. Die fünf aktuellen Kandidaten sind der Aufstrich „Rama“, der Scheibenkäse „Leerdammer“, die Chips „Pringles“, der Wasserenthärter „Calgon“ und die Haribo-„Goldbären“ – letztere für mich persönlich der größte und traurigste Schock. Ausgewählt wurden die nominierten Produkte nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg aufgrund zahlreicher Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen wegen geschrumpfter Inhalte.
Die Online-Abstimmung (ext.)der Verbraucherzentrale Hamburg läuft bis Sonntag, 22. Januar, und endet dann um 18.00 Uhr. Das Endergebnis der Abstimmung wird am Montag, 23. Januar, vormittags bekannt gegeben.
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