Donnerstag, 18. Mai: Freie Auswahl

Ein Tag für Himmelfahrt mit Bollerwagen

Gottesdienste und Gedenken bestimmen diesen Donnerstag, 18. Mai 2023, für die einen, Bier und Bollerwagen für die anderen. Freie Auswahl zwischen Christi Himmelfahrt und Vatertag.

Laut Lexikon gedenken die Christen an diesem Tag der „Aufnahme und Erhöhung Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel“. Die Szenerie vor allem auch in Feld, Wald und Flur allerdings wird eher von Vatertagswanderern bestimmt. Für den Nachwuchs hätten wir da einen Tipp, den wir schon zum Muttertag vorstellten, den es aber auch auf Väter gemünzt gibt: „Ohne Dich ist alles doof, Papa“ ist ein Buch „zum Ausfüllen und Verschenken“.

Im Roman „Vatertag“ kommen alle schon auf dem Cover zu dem Schluss, „Papa ist der Beste“. Wobei der Ermittler in diesem Krimi ein „Papa in spe“ ist – wie in vielen Fällen die enthusiastischsten Vatertags-Akteure mit dem schwer beladenen Bollerwagen das Vatersein noch vor sich haben. In diesen Fällen muss das Umfeld zumindest nicht lange über Geschenke grübeln. Ein Bier geht immer.  

So gesehen ist der Vatertag auf Christi Himmelfahrt perfekt platziert, denn manche Unternehmung wird eher zum „Himmelfahrtskommando“, so der Titel eines „Mordsacker Krimis“. Literatur zum eigentlichen Anlass des Feiertages zu finden, fällt unter den Büchern, die lediglich mit dem Begriff im Titel spielen, schon deutlich schwerer. An eine doch eher begrenzte Leserschaft richtet sich „Christi Himmelfahrt bis 13. Sonntag nach Trinitatis“, ein „Werkbuch“ zur Vorbereitung von Gottesdiensten.

Eine Alternative für mich persönlich ist heute ein Schmöker-Tag. Beispielsweise in einem der Bücher, für die der 18. Mai ein wichtiges Datum ist. Beispielsweise in einer meiner Lieblings-Schullektüren, Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“. Das Theaterstück wurde am 18. Mai 1872 in Halle uraufgeführt.

Bis mindestens zur Dämmerung warten sollte, wen den anderen „Roman des Tages“ aufschlagen will: Bram Stokers „Dracula“, Urvater aller Blutsauger, wurde am 18. Mai 1897 veröffentlicht. Und gepflegtes Gruseln ist am hellen Tag, womöglich noch im Sonnenschein, einfach ein Unding.

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