Probier’s mal mit Gemütlichkeit
„Ein Mann muss keine Krawatte tragen, um elegant auszusehen. Sie ist nicht mehr als ein dekoratives Detail.“ Sagte Modeschöpfer Giorgio Armani, dessen Kreationen ich (abgesehen vom Preis) bewundere. Dennoch werde ich heute zur Krawatte greifen und damit an diesem Dienstag, 18. Oktober 2022, eine Brücke nach Kroatien schlagen.
Dort wird heute „Dan Kravate“ gefeiert, der „Tag der Krawatte“. Anlass dazu ist die Theorie vieler Modehistoriker, dass die Ursprünge der Krawatte in seidenen Halstüchern der für Frankreich kämpfenden kroatischen Soldaten im 17. Jahrhundert zu suchen seien. Daher soll der Begriff stammen: „à la cravate“, was in etwa „nach Art der Kroaten“ bedeutet.
Besonders häufig drohen Krawatten auch als Geschenk zu Weihnacht. „Statt Krawatte“ will da Abhilfe schaffen. Umrahmt von Texten unter anderem von Thoma, Goethe und Fallada soll das Buch „ideale Verpackung für weihnachtliche Gutscheine“ sein. Was als Geschenkidee auch nicht sonderlich kreativ, aber immer noch besser als Krawatte ist.
Von mir aus hätten die Kroaten ihre Erfindung für sich behalten können. So richtig korrekte Knoten kann ich bis heute nicht. Vielleicht hätte ich es mal mit „Knigge – Krawatten, Fliegen und Schals perfekt binden“ versuchen sollen. In den Krawattenknoten-Ruhmestempel hätte ich es nie geschafft.
Apropos Ruhmestempel: Heute vor 180 Jahren (1842) wurde die Walhalla bei Donaustauf eingeweiht. Benannt nach der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie, werden im monumentalen Bau des Architekten Leo von Klenze Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ geehrt.
Große Gesten brauchen offenkundig Zeit, der Walhalla-Grundstein war zwölf Jahre zuvor ebenfalls am 18. Oktober gelegt worden. Das Datum war dabei keineswegs ein Zufall. An der Walhalla wurde damit an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 erinnert. Das „eigene“ Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig wurde erst 1913, zum hundertjährigen Jubiläum, eingeweiht. Natürlich am 18. Oktober.
Auf kein rundes Jubiläum kann der Spielfilm „Die Spur des Falken“ von Regisseur John Huston mit Humphrey Bogart zurückblicken. Er wurde erstmals am 18. Oktober 1941 gezeigt – und war bereits die dritte Verfilmung von Dashiell Hammetts Roman „Der Malteser Falke“. Buch wie Film sind Klassiker der Kriminalliteratur. Und aus meiner Sicht braucht es kein Jubiläum, um beides zu feiern.
Ein Klassiker gleichen Kalibers und noch dazu ein rundes Jubiläum feiernd ist der Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ aus den Walt-Disney-Studios (DVD). Heute vor 55 Jahren flimmerte der göttliche Streifen nach dem Roman von Rudyard Kipling über die Kinoleinwände in Amerika.
In Deutschland startete der Film am 13. Dezember 1968. Ich habe ihn am 21. Juli 1969 gesehen. Was ich so genau weiß, weil es der Tag der Mondlandung war. Das „Dschungelbuch“ avancierte nach Besucherzahlen zum erfolgreichsten Kino-Hit in Deutschland – Probier’s mal mit Gemütlichkeit…