Mittwoch, 7. Dezember: In der Weihnachtsbäckerei

Leckere Kekse und ein fieser Ohrwurm

Die Stutenbäckerei von gestern zeitigt am heutigen Mittwoch, 7. Dezember 2022, erfreuliche Nachwirkungen. In unserer Küche ist die Weihnachtsback-Saison ausgebrochen. Für das „bebücherte Kalenderblatt“ haben wir Backrezepte gesucht, die vielleicht Abwechslung in das meist übliche Plätzchen-Einerlei bringen kann. Wobei vor allem auch festzuhalten bleibt, dass das Backen eine der wenigen vorweihnachtlichen guten Gaben ist, von denen man selbst etwas hat.

Etwas spät dran sind wir mit „24 Plätzchen bis Weihnachten“, einem „kulinarischen Adventskalender“ – aber ein paar Kekse auf einmal „nachessen“ kann ja auch (er-)füllend sein. Schon für Kinder ab 2 Jahren wird Rolf Zuckowskis Geschenkset „In der Weihnachtsbäckerei“ als „Buch mit Ausstechförmchen“ angepriesen. Ob eine CD mit dem unsäglichen Ohrwurm beiliegt, habe ich nicht ermitteln können. Für manch einen sicher neu, aber im Trend ist „Vegan backen für Weihnachten“.

Für einige berühmte literarische Werke ist der 7. Dezember ein besonderes Datum. Heute vor 113 Jahren (1909) wurde die Budapester Uraufführung des Theaterstücks „Liliom“ des Dramatikers Ferenc Molnár von Presse und Publikum gnadenlos verrissen – und dann zum Welterfolg.

Wer mit dem Nachwuchs noch einen vorweihnachtlichen Theaterbesuch plant, könnte sich mal wieder einen Klassiker anschauen, der heute ein rundes Jubiläum feiert: Vor 110 Jahren (1912) wurde das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz uraufgeführt.

Zwei Jahre nach Franz Kafkas Tod wurde am 7. Dezember 1926 dessen unvollendeter Roman „Das Schloss“ veröffentlicht. Ich gestehe, dass ich mit Kafka stets gekämpft und diesen letzten Roman gar nicht gelesen habe. Immerhin kenne ich noch einen Werbeslogan, der in den 1970er Jahren in Wolfenbüttel kreiert wurde: „Ich trinke Jägermeister, weil ich Kafkas Schloss nicht geknackt habe.

Mit großer Lust habe ich dagegen stets die Werke von Loriot gelesen. Heute vor 53 Jahren (1969) strahlte die ARD erstmals das Gedicht „Advent“ aus. Ich liebe die blutrünstige Förstersfrau, die am Nikolausabend ihren Mann erschießt, weil der sie beim Hausputz stört. Dazu noch „Weihnachten bei Hoppenstedts“ und ein fröhliches Fest ist gerettet. Also: „Weihnachten mit Loriot“.

Seit 2020 ziert der „Tag der Weihnachtskrippe“ den Aktionstagekalender. Inwieweit dies mit der Krippe im Bad Harzburger Rosengarten in Verbindung steht, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Allemal aber liefert der Tag einen guten Grund, die Krippe heute zu bestaunen oder am Freitagabend die Krippenandacht zu besuchen. Für Krippen-Annäherungen daheim mit dem Nachwuchs ab 5 Jahren bietet sich derweil der „Weihnachtskrippe Bastelbogen“ an.

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Dienstag, 6. Dezember: Volle Stiefel

Von Nikoläusen und Stutenkerlen

Ho! Ho! Ho! Dienstag, 6. Dezember 2022. Nikolaustag. Der Heilige hat allerdings Konkurrenz, denn heute ist auch der „Tag des Stutenkerls“ (oder auch „Weckmanns“). Der steht in Deutschland sowohl am 11. November wie auch am 6. Dezember im Aktionstage-Kalender.

Die Erklärung liefern die vielfältigen regionalen Traditionen. Sozusagen Nikolaus vs. St. Martin. Aber egal wann, die Kerle werden aus gesüßtem Hefeteig (Stuten) gebacken und mit Rosinen verziert. Wer seine eigenen Stutenkerle backen will: „Weihnachtsbäckerei: Backen nach Bildern“ bietet einfache „Rezepte für das Erzähltheater“ und soll Kinder von 3 bis 6 Jahren zu respektablen Weihnachtsbäckern machen. Der Comic „Stutenkerle“ von Ralf König („Der bewegte Mann“) dagegen hat trotz des Namens eher wenig mit Gebäck zu tun…

Erst seit dem vergangenen Jahr verteidigt der Nikolaus sein Revier mit dem ebenfalls bundesweiten „Tag des Schokoladennikolaus“.  Durchaus verdient, denn allein in Deutschland werden jährlich rund 150 Millionen Schokoladen-Heilige produziert. Wer vor allem auch Kindern den wirklichen Nikolaus, im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, nahebringen will, kann zu Otfried Preußler „Brot für Myra“ greifen, eine „stimmungsvolle Geschichte vom echten Nikolaus“.

„The Washington Post“, eine der bekanntesten Tageszeitungen der Welt, ist heute vor 145 Jahren (1877) zum ersten Mal erschienen. „Die Verlegerin“ Katharine Graham veränderte nach allgemeiner Einschätzung Amerika. Ebenso wie wohl auch die Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein mit der Enthüllung der Watergate-Affäre. Die Verfilmung von „All the President’s Men“ mit Dustin Hoffman und Robert Redford ist fantastisch: „Die Unbestechlichen“ (DVD).

Am 6. Dezember 1983 war es das (damals) teuerste Buch der Welt, wurde in London für 32,5 Millionen D-Mark ersteigert und kehrte nach Deutschland zurück. Genauer gesagt nach Wolfenbüttel, denn dort in der Herzog August Bibliothek wird das Evangeliar Heinrichs des Löwen aufbewahrt (Signatur Cod. Guelf. 105 Noviss. 2°). Das Hauptwerk der romanischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts in Norddeutschland kann online durchgeblättert (ext.) werden.

Seinen 80. Geburtstag feiert heute der österreichische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Peter Handke. Frühwerke wie „Publikumsbeschimpfung“ und „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ machten ihn seit den späten 1960er Jahren innerhalb kurzer Zeit bekannt.

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Freitag, 2. Dezember: Spekulation auf Spekulatius

Kleine Eisenbahnen und viele große Fans

In der Weihnachtsbäckerei… Hoffentlich fabriziere ich an diesem Freitag, 2. Dezember, keine Riesen-Kleckerei. Wir begehen den „Tag der Spekulatius“. Und ich bin, zwar nicht backend, aber mit vollen Backen kauend, schon dabei.

Mit Blick auf die Geschenksuche aber gibt es heute einen wichtigeren Aktionstag. Der 2. Dezember ist der „Internationale Tag der Modelleisenbahn“ (ext.).  Die Aktion entsprang 2015 einer Kooperation der TV-Sendereihe „Eisenbahn-Romantik“ mit dem europäischen Modellbahnverband MOROP.

Ein wenig fehlt mir persönlich das Verständnis, ich wollte immer eine Carrera-Rennbahn haben. Und als ich sie hatte (selbst gekauft, vorgeblich für meine Söhne), hat sie mich schnell gelangweilt. Aber die „Modelleisenbahn – Meine perfekte Traumanlage“ begeistert viele Fans von Planung und Gestaltung bis Betrieb. Und wer nach den Sternen greifen will, der schaut sich vorher im „Miniatur Wunderland“ in Hamburg um.

Wenn das alles nicht fruchtet, bleibt halt doch wieder Spekulatius als Trostleckerli – nur getoppt von Niederegger Marzipankartoffeln. Auf meiner Suche nach Spekulatius-Lesestoff stieß ich zunächst auf „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“, der erste Band einer Bilderbuchreihe mit dem passenden Untertitel „Abenteuer auf der Weihnachtsinsel“. Meine Intentionen deutlich besser trifft „Weihnachten: Das Backbuch“ und verspricht die volle Festrezept-Dröhnung: Stollen, Lebkuchen, Plätzchen und Kekse: Zimtsterne, Vanillekipferl, Spekulatius und Co.

Vermutlich hätte ich die folgende Info kaum der Rede Wert befunden, wenn der handelnde Mann nicht einen in jeder Hinsicht scharfen Namen gehabt hätte: King Camp Gillette meldete heute vor 121 Jahren (1901) in Boston ein Patent für seinen Nass-Rasierer mit auswechselbarer Klinge an. „Die Fähigkeit, sich selbst zu rasieren, ist von großem Nutzen“, hieß es im „Rasierspiegel oder Die Kunst, sich selbst zu rasieren“ aus Weimar schon 1846.

Ein tolles Buch, ein toller Film – und zwar für jedes Alter: Am 2. Dezember 1931 wurde der Film „Emil und die Detektive“ (DVD) von Gerhard Lamprecht und Billy Wilder nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner in Berlin uraufgeführt. Ich liebe die Geschichte.

Für alle, die eventuell gerade wieder irgendwelche Krisen- und Katastrophenmeldungen serviert bekommen haben: Es war alles schon mal da und wir haben es überstanden. Heute vor 49 Jahren standen alle Räder still, Sonntagsfahrverbot wegen der Energiekrise. Aber Bücher helfen gegen alles: „Ein Jahr voller guter Nachrichten“, laut Verlag ein „aufmunterndes Geschenkbuch, das Zuversicht weckt mit 52 (…) guten Nachrichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen“.

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