Dienstag, 11. Oktober: Mächtig gewaltig

Kulturbanausen und Kult aus Dänemark

„Mächtig gewaltig!“ Spätestens nach diesem Einstieg wissen Fans, was an diesem Dienstag, 11. Oktober 2022, in unserem bebücherten Kalenderblatt folgt: Heute vor 54 Jahren lief der erste Film der dänischen Kultserie „Die Olsenbande“ an.

So gesehen müsste es heute zumindest zum Start „befilmtes Kalenderblatt“ heißen, denn unser Tipp ist der erste Teil von „Die Olsenbande“ (DVD). Hoher Nostalgiefaktor für ältere Semester. Um die skurrile Dängen-Gang zu sehen, wurde auch in der Bundesrepublik seinerzeit gern mal das DDR-Fernsehen gewählt, in dem die Filme liefen.  

„Mächtig gewaltig“ ist übrigens eine sozusagen stubenreine Übersetzung des Originals. Denn da sagt Benny gern und oft „Skide godt“, was übersetzt „Scheiß-gut“ bedeutet. Zumindest gut waren die komischen Krimis tatsächlich, mehrfach sollte der letzte Film gedreht werden, schließlich wurde es dann aber eine 14-teilige Reihe.

Der Einstieg in den Blog mit Filmen und Schauspielern passt heute auch insoweit gut, als wir den bundesweiten „Tag des Schauspiels“ begehen. Ins Leben gerufen hat diesen erst vor drei Jahren der Bundesverband Schauspiel e.V. (ext.), der mit diesem Aktionstag auf die problematische Einkommenssituation der Schauspielerinnen und Schauspieler aufmerksam machen will: „Altersarmut – Ruhm statt Rente“.

Bei mir weckte der „Tag des Schauspiels“ Erinnerungen an die Schulzeit und an die Jahre, in denen man sich noch Gedanken um das eigene Image macht und nicht als Kulturbanause dastehen will. Bei diesen Bemühungen half mir verlässlich „Reclams Schauspielführer“. Oder der Opernführer. Oder der Konzertführer.

Vielleicht sollte man gleich zu „Reclams Musik- und Theaterkassette“ greifen, denn die beinhaltet Opernführer, Schauspielführer, Konzertführer im Schuber.  Oder weltläufiger ausgedrückt: im „slip-cased set“ (da sollte man vielleicht noch ein Englisch-Wörterbuch als Gimmick dazugeben).

Bei den Geburtstagen gibt es heute Tipp-Probleme, denn von Nobelpreisträger (1952) François Mauriac, der heute vor 137 Jahren (1885) zur Welt kam, sind aktuell gar keine deutschen Übersetzungen und auch fremdsprachige Ausgaben nur mit Lieferzeiten erhältlich. Beispielsweise „Vipers‘ Tangle“ (Das Natterngezücht“). Nobelpreisruhm ist offenkundig zumindest an den Ladentheken vergänglich.

Größer ist die Auswahl schon bei Elmore Leonhard, der am 11. Oktober 1925 zur Welt kam. Was allerdings auch leicht erklärbar ist, denn während Mauriac eine sozialkritische, katholische Literatur prägte, wählte sich Leonhard Western und Krimis als Spielwiese. Mit großem Erfolg, viele seiner Bücher wie „Rum Punch“  wurden verfilmt.

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